51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) / Deutscher Anästhesiecongress (DAC); 19. bis 22. Juni 2004 in Nürnberg
Simulatoren machen Narkose sicherer -
Ärzte lernen Operationsrisiken zu vermeiden
Patientensimulationssysteme verbessern die Sicherheit von Patienten in Krankenhäusern. Die Simulatoren ermöglichen es, insbesondere kritische und komplizierte Situationen während einer Operation nachzustellen. "Qualität durch Kompetenz" lautet das Motto, des diesjährigen Deutschen Anästhesiecongresses, der vom 19. bis 22. Juni in Nürnberg stattfindet. Dort proben Kongressteilnehmer im "Zwischenfalltraining am Simulator" den Ernstfall.
Narkosezwischenfälle sind sehr selten geworden. Die Zahl anästhesiebedingter Todesfälle wird auf 1:10.000 bis 1:250.000 geschätzt. Die meisten Narkose-zwischenfälle sind nicht auf die Fehler einzelner Ärzte, sondern auf die Verkettung mehrerer unglücklicher Einzelfaktoren zurückzuführen. Erst ihr Zusammentreffen löst den Zwischenfall aus. Es sei deshalb auch zu kurz gegriffen, in einer solchen Situation einen "Schuldigen" zu suchen, warnt Kongresspräsident Professor Dr. med. Claude Krier.
Ausgebildete Narkoseärzte trainieren heute an Simulationssystemen Risikosituationen. Diese Technik aus der Luftfahrt hat sich inzwischen auch in der Weiterbildung etabliert. Viele Medizinstudenten lernen mittlerweile an Simulatoren eine Narkose durchzuführen - ohne die Sicherheit von Patienten zu gefährden.
Die Übungen an Simulatoren haben viele Vorteile: Nicht zuletzt erkennt jeder Arzt durch das Training, wie schnell ihm ein Fehler unterlaufen kann. Außerdem machen die Simulatoren bewusst, in welchen Situationen das Risiko für Narkosezwischenfälle wächst: Ärzte sehen bei diesen Übungen beispeilsweise, welche Folgen Übermüdung nach langen Bereitschaftsdiensten hat.
Einen einfachen Weg, Fehler zu vermeiden, gibt es nach Ansicht der Experten nicht. Die Anästhesiologie hat deshalb ein Modell der "Patienten-Sicherheits-Waage" entworfen. Diese wägt Faktoren, welche die Sicherheit verbessern, gegen jene ab, die zu einer Gefährdung der Patienten führen. Zu den gefährdenden Faktoren zählen neben fehlendem Training und Übermüdung auch Personalmangel und Qualifikationsmängel. Positiv auf die Sicherheit wirkt sich dagegen das Simulatortraining, die Kenntnis des "menschlichen Faktors", die Bereitschaft zu Fehleranalysen und eine ausgeprägte Sicherheitskultur aus.
Das Sicherheitsbewusstsein der Narkoseärzte ist traditionell sehr hoch. Sie sehen sich heute als Vorreiter der Patientensicherheit in der Medizin. Das spiegelt sich auch im Kongressprogramm des 51. Anästhesiecongresses wider: In zahlreichen Veranstaltungen widmen sich dort die Experten den Themen "Risikomanagement" und "Sicherheitskultur".
Terminhinweis:
Vorab-Pressekonferenz
Donnerstag, 17. Juni 2004; 12.00 bis 13.00 Uhr
Arabella Sheraton Hotel Carlton, Raum Chesa; Eilgutstraße 15, 90443 Nürnberg
Referenten und Themen:
DAC 2004: Highlights des Kongresses, Der 1. Anästhesietag in Nürnberg
Prof. Dr. med. Claude Krier, Präsident der DGAI; Stuttgart
Höchste Sicherheit für den Patienten: Wie Ärzte in der Anästhesie Risiken verhindern?
Prof. Dr. med. Jürgen Schüttler, Schriftführer der DGAI; Erlangen
Anästhesie 2004: Zahlen und Fakten
Dipl.-Sozw. Holger Sorgatz, Geschäftsführer der DGAI; Nürnberg
Der DAC in Nürnberg - Ausblick auf den Kongress 2004
Bernd Gottesmann, MCN Medizinische Congressorganisation; Nürnberg
Kontakt für Rückfragen:
Anna Voormann
Pressestelle DGAI
Tel: 0711 8931 552
Fax: 0711 8931 566
Vor Ort: 0173 962 96 38
E-Mail: info@medizinkommunikation.org
Internet: www.dac2004.de und www.dgai.de
Kontakt vor Ort:
Pressebüro DGAI
Tel. 0911 86064637
Fax. 0911 86064638
Ihre Ansprechpartner vor Ort:
Anne-Katrin Döbler
Anna Voormann
Silke Jakobi
Catrin Pflöschner
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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