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17.06.2004 00:00

Universität Hohenheim unterzeichnet Zielvereinbarungen für Familiengerechte Hochschule

Florian Klebs Pressearbeit, interne Kommunikation und Social Media
Universität Hohenheim

    Mit der Unterzeichnung von Zielvereinbarungen für eine Familiengerechte Hochschule machte das Rektorat der Universität Hohenheim die Vereinbarkeit von Studium und Wissenschaft mit Familie zur Chefsache. "Der Wettbewerb um die besten Köpfe nimmt weltweit zu. Da kann es sich eine Universität nicht leisten, menschliche Intelligenz wegen familienfeindlicher Strukturen und fehlender Kinderbetreuung vom Campus fern zu halten", erklärte Prorektor Andreas Fangmeier auf einer Pressekonferenz am 16. Juni.

    "Wann immer ich Kollegen aus dem europäischen Ausland erzähle, dass meine Kinder spätestens ab 13:00 Uhr eine private Betreuung benötigen, ernte ich ungläubiges Kopfschütteln", erklärte Professor Fangmeier. "Deutschland hat in dieser Hinsicht enormen Nachholbedarf und derzeit einen gravierenden Standortnachteil." In einer Hochschule betreffe dies alle Ebenen - von den Studierenden über die Beschäftigten bis hin zur Führungsebene.

    Unter den Studierenden, die ihr Studium aus familiären Gründen abbrechen, geben 41% Schwangerschaft und 54% die Unvereinbarkeit von Studium und Kinderbetreuung als Abbruchgrund an, bestätigt unter anderem auch eine Studie des Hannoveraner Hochschul-Informations-Systems. Der zunehmende Mangel an qualifizierten akademischen Fachkräften und eine überdurchschnittlich hohe Kinderlosigkeit unter Akademikerinnen sind weitere Zeichen für die Notwendigkeit, die Studien- und Arbeitsbedingungen an Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland zu überdenken.

    Die Universität Hohenheim nimmt diese Tatsachen zum Anlass, sich für Verstetigung und Ausbau einiger bundesweit einmaliger Betreuungsangebote einzusetzen und 12 Zielvereinbarungen im Rahmen des Audit Familiengerechte Hochschule zu unterzeichnen. Dabei handelt es sich um ein Management-Instrument, das vom Projekt "Audit Familiengerechte Hochschule" der Universität Trier entwickelt wurde und von der Beruf & Familie gGmbH der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung unterstützt wird.

    Im Vorfeld begutachtete eine Projektgruppe an der Universität Hohenheim vorhandene Stärken. Dazu zählen die "Betreuung in besonderen Situationen", eine bundesweit einmalige Rufbereitschaft, die die Kinderbetreuung kurzfristig - zum Beispiel während Prüfungen oder Konferenzen - bei Ausfall der regulären Betreuung übernimmt. Danach entwickelte sie weiterführende Maßnahmen wie einen Babysitterpool oder die Förderung einer familiengerechten Hochschulkultur auf allen Führungsebenen.

    Auch hochschulpolitisch verpflichtete sich das Rektorat, die familiengerechte Hochschule voranzutreiben. So setzt sich die Universität Hohenheim dafür ein, dass die Wiedereinstiegs- und Kontaktstipenden des Hochschulwissenschaftsprogramms nach 2006 erhalten bleiben.

    "Wir sind sicher, dass dies Investitionen sind, die sich auszahlen", erklärte Professor Fangmeier. "Wenn wir es schaffen, uns für gute Köpfe und gute Kräfte zu öffnen, bedeutet das höhere Drittmitteleinwerbung, weniger Studienabbrecher und besser ausgebildete Absolventen - alles Dinge, die auch eine finanzielle Rückwirkung haben werden."

    DIE ZIELVEREINBARUNGEN

    Mit der Teilnahme am Audit Familiengerechte Hochschule macht die Hochschulleitung der Universität Hohenheim die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Chefsache. Dies bedeutet unter anderem:

    Die Hochschulleitung der Universität Hohenheim setzt sich dafür ein, dass die "Kinderbetreuung in besonderen Situationen" und die Ferienbetreuung "Hohenheimer Campusferien" verstetigt werden.
    Die Universität Hohenheim setzt sich für eine wohnortunabhängige und arbeitsplatz-, bzw. studienortnahe Kinderbetreuung ein.
    Das Gleichstellungsbüro der Universität Hohenheim richtet einen Babysitterpool ein.
    Die Universität Hohenheim engagiert sich dafür, dass Nachteile, die Forschungsprojekten durch Mutterschutz- und Erziehungszeiten entstehen, ausgeglichen werden.
    Die Hochschule setzt sich dafür ein, dass die Wiedereinstiegs- und Kontaktstipenden des Hochschulwissenschaftsprogramms nach 2006 erhalten bleiben.
    Das Mentoring-Programm für Studentinnen und Wissenschaftlerinnen MentHo unterstützt als Exzellenzprogramm auch die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie, die Universität Hohenheim setzt sich auch deshalb dafür ein, dass es verstetigt wird.
    Informationen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf / Wissenschaft / Studium werden gebündelt und auf verschiedenen Kommunikationswegen der Universität verbreitet.
    Die Universität Hohenheim fördert eine familiengerechte Hochschulkultur auf allen Führungsebenen.
    Die Universität fördert die Rücksichtnahme auf familiäre Belange in Bezug auf Arbeitszeit.
    Die Universität Hohenheim verbessert die Arbeitswegesituation.
    Im neu geplanten Personalentwicklungskonzept wird Familienorientierung verankert.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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