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08.08.2023 11:52

Studie zum Spitzensport: Die Folgen der bevorzugten Körperseite

Ulrike Bohnsack Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Linda Caicedo, Aitana Bonmatí oder Hinata Miyazawa: Sie alle haben einen starken linken oder rechten Fuß, wie gerade bei der Fußball-WM der Frauen zu sehen ist. Wie wirken sich solche Seitenunterschiede auf die Leistung im Spitzensport und auf die Verletzungsgefahr aus, und was lässt sich vorbeugend tun? Bisherige Studien haben keine eindeutigen Ergebnisse erbracht. Sportwissenschaftler Prof. Dr. Thomas Mühlbauer, Universität Duisburg-Essen (UDE), wird das mit seinem Kollegen Prof. Dr. Stefan Panzer, Universität des Saarlandes, systematisch untersuchen. Ihr Projekt Funktionelle Asymmetrie in der Haltungskontrolle wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bis Mitte 2025 gefördert.

    Wer schwimmt oder Rad fährt, beansprucht beide Körperhälften nahezu gleich, anders ist es bei Sportarten wie Fuß- oder Handball. Hier ist typischerweise ein Bein bzw. ein Arm dominant, um hart und präzise zu schießen oder zu werfen. „Diese funktionelle Asymmetrie in den Seiten, die ja wichtig ist für die sportliche Leistung, kann auch zu Dysbalancen in der Muskulatur und somit dem Gleichgewicht führen“, beschreibt Projektleiter Mühlbauer. „An der Frage, wann das gesundheitliche Risiko steigt, scheiden sich die Meinungen: Macht schon ein generelles Ungleichgewicht zwischen rechts und links verletzungsanfällig, oder hängt es davon ab, wie groß die Unterschiede bei speziellen Aufgaben sind?“

    Die beiden Wissenschaftler untersuchen zunächst in biomechanischen Feld- und Laborstudien, welche Faktoren die Dysbalancen hervorrufen. Dafür wurden drei Proband:innengruppen mit verschiedenen Leistungsniveaus im Fußball sowie im Schwimmen gebildet – zu ihnen gehören u. a. 13- bis 19-jährige Sportler:innen aus dem Leistungssport. Außerdem gibt es eine Kontrollgruppe mit sportlichen Menschen. „Am Erfahrungsgrad der Person können wir nachvollziehen, ob sich die Seitenunterschiede über die Jahre entwickeln“, so Mühlbauer. „Auch die Art der Aufgaben ist wichtig: Mache ich etwas einseitig aus dem Stand heraus, was ein statisches Gleichgewicht erfordert, oder handle ich in Bewegung, und eine Dysbalance tritt vielleicht gar nicht auf. Als Drittes berücksichtigen wir den Faktor Umwelt, das heißt: Wird das Gleichgewicht auf festem Untergrund abverlangt oder auf instabilem, wie Sand oder feuchtem Rasen?“

    In der zweiten Studienphase erforschen Mühlbauer und Panzer, wie das mit einer Dysbalance einhergehende Verletzungsrisiko vermindert werden kann. Leistungssportler:innen mit einer ausgeprägten Links-Rechts-Asymmetrie sollen gezielte Balance- und Sprungkrafttrainings durchlaufen, um buchstäblich wieder ins Gleichgewicht zu kommen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Thomas Mühlbauer, UDE/Bewegungs- und Trainingswissenschaft/Biomechanik des Sports, Tel. 0201/18 3-7333, thomas.muehlbauer@uni-due.de
    Prof. Dr. Stefan Panzer, Universität des Saarlandes/Trainingswissenschaft, Tel. 0681/302-2777, s.panzer@mx.uni-saarland.de


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-due.de/sport-und-bewegungswissenschaften/projekte


    Bilder

    Balance-Training
    Balance-Training
    Uta Schmitz
    UDE/Uta Schmitz

    Gleichgewichtsdiagnostik
    Gleichgewichtsdiagnostik
    Uta Schmitz
    UDE/Uta Schmitz


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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