51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) / Deutscher Anästhesiecongress (DAC); 19. bis 22. Juni 2004 in Nürnberg
Gefahr durch Blutvergiftung meist unterschätzt
Jährlich sterben in Deutschland etwa 80.000 Menschen an einer Sepsis. Die umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannte Infektion verliefe ohne sofortige Intensivtherapie tödlich. Neue Formen der Diagnostik und Therapie der Sepsis sind deshalb Thema auf dem Deutschen Anästhesiecongress (DAC), der vom 19. bis 22. Juni in Nürnberg stattfindet.
"Obwohl die Sepsis die aggressivste Form einer Infektion ist, unterschätzen sowohl Patienten, Angehörige als auch Ärzte und Kostenträger die von ihr ausgehende akute Gefahr", betont im Vorfeld des Kongresses Professor Dr. med. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Universitätsklinikum Jena. Patienten mit Sepsis müssen in Deutschland durchschnittlich 16 Tage auf Intensivstationen und 32 Tage im Krankenhaus behandelt werden. Die Behandlungskosten für Sepsispatienten betragen jährlich etwa 1,1 bis 2,45 Milliarden Euro.
Eine Sepsis kann als Komplikation bei allen Infektionskrankheiten auftreten - die häufigste Ursache ist eine Lungenentzündung. Schafft es der Körper nicht, die Krankheitserreger bereits an ihrem Ursprungsort - etwa den Mandeln - zu bekämpfen, breitet sich die Infektion im gesamten Organismus aus. Gleich einer Kettenreaktion rufen die Gifte der Bakterien eine Entzündung aller lebenswichtigen Organe hervor. Dadurch können diese innerhalb weniger Stunden versagen.
Frühe Anzeichen der Sepsis sind wenig spezifisch: Verwirrtheit, hohes Fieber schnelle Atmung und ein niedriger Blutdruck. Deshalb ist die Diagnose allein anhand dieser Symptome schwierig. "Ähnlich wie bei der Behandlung des Herzinfarkts zählt bei der Sepsis jede Minute" so Professor Reinhart. Dass der Arzt die Sepsis rechtzeitig erkenne, sei lebensentscheidend für den Patienten. Neuere Methoden der Blutuntersuchung bieten inzwischen frühzeitiger Sicherheit. Doch in Anbetracht der Fortschritte bei der Behandlung anderer lebensbedrohlicher Erkrankungen, wie etwa dem Herzinfarkt, fordert Professor Reinhart zusätzliche Anstrengungen im Kampf gegen die Sepsis. Neue Medikamente und Therapieverfahren sowie die Chancen durch eine Behandlung entsprechend der Leitlinien werden auf dem 51. Anästhesiecongress in Nürnberg diskutiert.
Terminhinweis:
Kongress-Pressekonferenz
Montag, 21. Juni 2004; 10.30 bis 11.30 Uhr
Pressecenter West; Messezentrum Nürnberg; 90471 Nürnberg
Referenten und Themen:
Die Rolle der Anästhesie im Krankenhaus -
Warum Risk Management und Safety Culture so wichtig sind?
Prof. Dr. med. Claude Krier; Präsident der DGAI; Stuttgart
Gesundheitspolitische Fragestellungen der Anästhesie
Prof. Dr. med. Bernd Landauer, Vorsitzender des BDA; München
Ziele und Projekte der DGAI -
Was leistet der Anästhesist vor, während und nach der Operation?
Prof. Dr. med. Dr. med. h.c. Klaus van Ackern, Generalsekretär der DGAI; Mannheim
An Simulatoren lernen: Wie sich Anästhesisten auf Risiken vorbereiten?
Prof. Dr. med. Jürgen Schüttler; Schriftführer der DGAI, Erlangen
Welche Auswirkungen hat die postoperative Schmerztherapie auf das Outcome?
Prof. Dr. med. Michael Zenz, Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil; Bochum
Blutvergiftung vermeiden und behandeln: Neue Ansätze in der Sepsis-Therapie
Prof. Dr. med. Konrad Reinhart, Landesvorsitzender DGAI Thüringen; Jena
Klinikstrukturen der Zukunft- Was bedeuten sie für die Anästhesie?
Dr. med. Alexander Schleppers, Ärztlicher Geschäftsführer BDA/DGAI, Sulzbach
Berufspolitische Fragen zu Anästhesie und Intensivmedizin
Elmar Mertens, Vertreter der niedergelassenen Anästhesisten im BDA; Aachen
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_Ich werde den Kongress persönlich besuchen
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_Bitte informieren Sie mich kontinuierlich über den Deutschen Anästhesiekongress und Themen der DGAI per Post/per E-Mail.
_Ich kann leider nicht teilnehmen, bitte schicken Sie mir das Informationsmaterial für die Presse.
_Die Kongressthemen interessieren mich nicht. Bitte nehmen Sie mich aus dem Presseverteiler.
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Kontakt für Rückfragen:
Anna Voormann
Pressestelle DGAI
Tel: 0711 8931 552
Fax: 0711 8931 566
Vor Ort: 0173 962 96 38
E-Mail: info@medizinkommunikation.org
Internet: www.dac2004.de und www.dgai.de
Kontakt vor Ort:
Pressebüro DGAI
Tel. 0911 86064637
Fax. 0911 86064638
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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