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24.08.2023 12:43

Notfallverbund zum Kulturgutschutz für Oldenburg gegründet

Dipl. Biol. Lena Nietschke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Landesmuseum Natur und Mensch

    Oldenburg. Immer wieder stattfindende Schadensereignisse in kulturgutbewahrenden Einrichtungen führen bundesweit zur Gründung von Notfallverbünden. Doch auf der Karte des gemeinsamen Portals der Notfallverbünde Kulturgutschutz Deutschland (notfallverbund.de) zeigen sich im Norden noch weiße Flecken. Einer wird nun verschwinden: Im Juni 2023 haben sich Oldenburger Museen, Archive und Bibliotheken zum Notfallverbund Oldenburg zusammengeschlossen. Es soll eine enge Zusammenarbeit mit Akteur:innen und zuständigen Behörden im Bereich Katastrophenschutz entstehen, damit Schutz und Rettung bedrohter Kulturgüter im Akutfall bestmöglich geleistet werden kann.

    Kulturgutbewahrende Institutionen und Akteur:innen des Katastrophenschutzes wappnen sich für den Ernstfall:

    „Die Gründung des Notfallverbundes ist ein längst fälliger und wichtiger Schritt, um unsere wertvollen Sammlungen noch besser zu schützen. Wir freuen uns, dass wir diese gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesarchiv anstoßen konnten und auf offene Ohren bei unseren Partnerinstitutionen gestoßen sind,“ so Dr. Ursula Warnke, Direktorin am Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg

    „Die teilnehmenden Einrichtungen haben damit beste Voraussetzungen, sich in außergewöhnlichen Notsituationen schnell zu verbinden – mit Personal, Material, gegebenenfalls auch Lagerkapazität und nicht zuletzt dem Austausch von Fachwissen“, erläutert Dr. Kerstin Rahn, Leiterin des Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Oldenburg.

    André Gerdes, Berufsfeuerwehr Oldenburg, Abteilung Einsatz und Personal
    Bereich Gefahrenabwehr / Einsatzplanung unterstützt die Einrichtung des Notfallverbundes: „Wir begrüßen die Einrichtung eines Notfallverbundes. Dieser kann in der Anfangsphase durch objektbezogene Planungen und Fachberatung die Maßnahmen der Gefahrenabwehr wirksam unterstützen. Im Anschluss daran sind oftmals Maßnahmen zur dauerhaften Sicherung der Archivalien und Objekte erforderlich, welche aufgrund des erforderlichen Fachwissens im Idealfall durch einen Notfallverbund vorgeplant und durchgeführt werden.“
    Prof. Dr. Klüner, Ortsbeauftragter der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), Ortsverband Oldenburg, ergänzt: „Der Kulturgutschutz ist für das Technische Hilfswerk (THW) als Zivilschutzorganisation des Bundes unser gesetzlicher Auftrag. Auch im Katastrophenfall steht das THW im Rahmen der Amtshilfe den Bedarfsträgern der örtlichen Gefahrenabwehr mit technischen und logistischen Unterstützungsleistungen sowie mit Führungsunterstützung zur Seite."

    Gründungsmitglieder

    Zu den Gründungsmitgliedern des Oldenburger Notfallverbundes zählen das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg, das Landesmuseum Kunst und Kultur Oldenburg, das Niedersächsische Landesarchiv, Abteilung Oldenburg, das Stadtarchiv Oldenburg, die Landesbibliothek Oldenburg, das Stadtmuseum Oldenburg, das Horst-Janssen-Museum, die Oldenburgische Landschaft, das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege, Stützpunkt Oldenburg und das Bibliotheks- und Informationssystem der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg mit Universitätsarchiv.
    Die Behörden des Katastrophenschutzes, die so genannten „Blaulichter“, begleiten den Notfallverbund beratend. Die bereits gepflegte Zusammenarbeit mit der Feuerwehr wird nun ergänzt um Präventionsmaßnahmen im Notfall. Gleiches wird mit der Polizei, zum Beispiel bei der Risikoanalyse erweitert. Das THW unterstützt den Notfallverbund in Fragen der Notfallplanung technisch, logistisch und personell.
    Das Risikomanagement und die Planung der Präventionsmaßnahmen liegen sowohl bei den Institutionen selbst als auch bei dem Notfallverbund Oldenburg.

    Ziele des Oldenburger Notfallverbundes

    Das Ziel des Notfallverbundes ist es, die bestehenden Ressourcen in einem eventuell eintretenden Notfall zum Schutz des Kulturgutes zusammenzuschließen und die zu leistenden Aufgaben möglichst gemeinsam zu bewältigen. Ein weiteres wichtiges Vorhaben des Notfallverbundes ist die wechselseitige Unterstützung in allen Fragen der Prävention, der Ausbau der Kontakte untereinander und zu den verantwortlichen „Blaulichtern“. Dazu gehören auch die Aufstellung und Pflege der im Notfall benötigten Sachmittel sowie die Festlegung und kontinuierliche Aktualisierung einer Alarmierungsstruktur.

    Nächste Schritte

    Die Umsetzung der Ziele verfolgt die AG Notfallverbund Oldenburg. Die AG setzt sich aus jeweils mindestens einer Vertreterin oder einem Vertreter der am Notfallverbund beteiligten Institutionen zusammen. Die von der AG gewählten Kulturgutschutzbeauftragten sind Stefanie Kappelhoff-Beckmann und Dr. Kerstin Rahn. Die AG pflegt die Dokumente und die Alarmierungsstruktur kontinuierlich, erarbeitet Notmaßnahmenpläne für den Verbund, koordiniert Schulungsmaßnahmen und sonstige Aktivitäten. Eine Schulungsmaßnahme fand bereits während der Auftaktveranstaltung zur Gründung des Notfallverbundes im November 2022 statt. Des Weiteren erarbeitet jede Institution objektbezogene Gefahrenabwehrpläne. Dabei ist eine Evaluierung der Risiken im Hinblick auf die Bewahrung der Sammlungen sinnvoll. Durch Priorisierung der Risiken werden Bedarfe und erforderliche Maßnahmen definiert, deren Umsetzung umgehend zur Minimierung der Risiken führt. Die für den Notfall benötigten Materialien und Geräte für die Erstversorgung werden recherchiert und auf die Bedarfe des Notfallverbundes Oldenburg angepasst. Eine finanzielle Förderung kann bei der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes (KEK) beantragt werden.

    Weitere Information zu Notfallverbünden Kulturgutschutz Deutschland und zur Förderung:

    https://notfallverbund.de/
    https://www.kek-spk.de/

    Pressekontakt für den Notfallverbund:

    Kulturgutschutzbeauftragte
    Stefanie Kappelhoff-Beckmann, Dipl.-Rest. (FH), M.A.

    Landesmuseum Natur und Mensch
    Niedersächsische Landesmuseen Oldenburg
    Damm 38-46, 26135 Oldenburg
    Telefon: +49 441 / 40570 310
    E-Mail: s.kappelhoff-beckmann@landesmuseen-ol.de

    Stellvertretende Kulturgutschutzbeauftragte
    Dr. Kerstin Rahn

    Niedersächsisches Landesarchiv, Abteilung Oldenburg
    Damm 43, 26135 Oldenburg
    Telefon: +49 441 / 9244 145
    Fax: +49 441 / 9244 292
    E-Mail: kerstin.rahn@nla.niedersachsen.de

    Dr. Ursula Warnke

    Landesmuseum Natur und Mensch
    Niedersächsische Landesmuseen Oldenburg
    Damm 38-46, 26135 Oldenburg

    Telefon +49 441 / 40570 301
    E-Mail: u.warnke@landesmuseen-ol.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kulturgutschutzbeauftragte
    Stefanie Kappelhoff-Beckmann, Dipl.-Rest. (FH), M.A.

    Landesmuseum Natur und Mensch
    Niedersächsische Landesmuseen Oldenburg
    Damm 38-46, 26135 Oldenburg
    Telefon: +49 441 / 40570 310
    E-Mail: s.kappelhoff-beckmann@landesmuseen-ol.de

    Stellvertretende Kulturgutschutzbeauftragte
    Dr. Kerstin Rahn

    Niedersächsisches Landesarchiv, Abteilung Oldenburg
    Damm 43, 26135 Oldenburg
    Telefon: +49 441 / 9244 145
    Fax: +49 441 / 9244 292
    E-Mail: kerstin.rahn@nla.niedersachsen.de


    Bilder

    Mitglieder und Partner:innen im Notfallverbund Oldenburg.
    Mitglieder und Partner:innen im Notfallverbund Oldenburg.
    Torsten von Reeken
    Landesmuseum Natur und Mensch


    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung als pdf

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

    Mitglieder und Partner:innen im Notfallverbund Oldenburg.


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