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29.08.2023 16:18

Viele Drogentodesfälle nach Überdosierungen wären durch Nasenspray vermeidbar

Claudia Staat Kommunikation
Frankfurt University of Applied Sciences

    International Overdose Awareness Day am 31. August: Suchtforscher Prof. Dr. Heino Stöver und Simon Fleißner zur Bedeutung von Take-Home-Naloxon

    Der „Internationale Tag gegen Überdosierungen“ (International Overdose Awareness Day) am 31. August 2023 macht weltweit darauf aufmerksam, dass viele drogenkonsumbedingte Todesfälle durch fachgerechte Maßnahmen vermeidbar wären.

    „Auch in Deutschland steigt die Zahl der verstorbenen Drogengebrauchenden seit zehn Jahren auf 1.990 im vergangenen Jahr 2022“, sagt Prof. Dr. Heino Stöver, Professor an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) und Direktor des Instituts für Suchtforschung Frankfurt (ISFF). „Damit haben wir einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht.“ Dabei gibt es laut Stöver nachweislich Möglichkeiten, Todesfälle aufgrund von Überdosierungen zu verhindern. Anlässlich des weltweiten Gedenktages macht der Suchtforscher erneut auf die Chancen von Naloxon-Nasenspray (Take-Home-Naloxon) aufmerksam.

    „Die meisten Überdosierungen stehen im Zusammenhang mit dem Konsum von Opioiden, wie z.B. Heroin“, sagt Simon Fleißner, Projektkoordinator des Bundesmodellprojektes NALtrain sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter am ISFF. „Das Gegenmittel Naloxon in den Händen der Konsumentinnen und Konsumenten könnte Leben retten.“
    Bisher bleibt Take-Home-Naloxon in Deutschland hinter seinem Potenzial zurück. „Es sollten noch mehr Konsumierende geschult werden, wie sie im Drogennotfall handeln können, und sie sollten im Anschluss mit den lebensrettenden Naloxon-Nasensprays versorgt werden“, fordert Fleißner. Naloxon als Nasenspray ist auch für Laien einfach und sicher anwendbar und hebt innerhalb weniger Minuten die potenziell tödliche Wirkung von Opioiden auf. Take-Home-Naloxon kann eine Maßnahme sein, die Todesfälle aufgrund von Überdosierungen verhindert.

    „Wir sind heute auch in Gedanken bei allen, die Angehörige und Freunde verloren haben und fordern die Politik auf, Maßnahmen zu ergreifen und zu finanzieren, die Leben retten können“, sagt Stöver. Drogenkonsumräume, Take-Home-Naloxon, Drug-Checking und eine bessere und vielfältigere Versorgung mit der Substitutionsbehandlung könnten Abhilfe schaffen.

    Das Projekt NALtrain
    Das Institut für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences (ISFF) ist vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) damit beauftragt, mit dem Projekt NALtrain Take-Home-Naloxon in ganz Deutschland besser zugänglich zu machen. Das Projekt läuft noch bis Juni 2024.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, Prof. Dr. Heino Stöver, Telefon: +49 69 1533-2823, E-Mail: hstoever@fb4.fra-uas.de | Simon Fleißner, Telefon: + 49 69 1533-3125, E-Mail: simon.fleissner@fb4.fra-uas.de


    Weitere Informationen:

    https://www.frankfurt-university.de/?id=6596
    https://www.naloxontraining.de
    https://www.frankfurt-university.de/isff


    Bilder

    Suchtexperte Prof. Dr. Heino Stöver von der Frankfurt UAS
    Suchtexperte Prof. Dr. Heino Stöver von der Frankfurt UAS
    Foto: Benedikt Bieber
    Frankfurt UAS

    Simon Fleißner, NALtrain-Projektkoordinator und wissenschaftlicher Mitarbeiter am ISFF.
    Simon Fleißner, NALtrain-Projektkoordinator und wissenschaftlicher Mitarbeiter am ISFF.
    Foto: Sebastian Tamayo Rojas


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Suchtexperte Prof. Dr. Heino Stöver von der Frankfurt UAS


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    Simon Fleißner, NALtrain-Projektkoordinator und wissenschaftlicher Mitarbeiter am ISFF.


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