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07.09.2023 11:06

LOEWE-Förderung für das ESI

Katharina Hempel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ernst Strüngmann Institute (ESI) for Neuroscience

    Als Partner eines neuen LOEWE-Zentrums profitiert das Ernst Strüngmann Institute (ESI) for Neuroscience vom hessischen Programm zur Förderung von Spitzenforschung. Das Forschungsvorhaben DYNAMIC wird einen Beitrag dazu leisten, psychische Erkrankungen neu zu klassifizieren, damit Behandlungen optimiert und Betroffene punktgenau therapiert werden können.

    Fast jeder dritte Mensch leidet im Laufe seines Lebens an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. Weltweit zählen Depressionen, Suchterkrankungen, bipolare Störungen und Schizophrenie zu den häufigsten Erkrankungen. Je schneller und besser aktuelle Forschungsergebnisse mit klinischer Diagnostik und Therapie verbunden werden, desto zielführender und präziser können Betroffene behandelt werden. Dieses Ziel gesetzt haben sich die Goethe-Universität Frankfurt, die Philipps-Universität Marburg, die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Technische Universität Darmstadt, sowie das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) und das Ernst Strüngmann Institute for Neuroscience (ESI) in Frankfurt. Erreichen wollen sie dieses Ziel mit dem gemeinsamen Forschungsvorhaben „Dynamic Network Approach for Mental Health to Stimulate Innovations for Change“, kurz: DYNAMIC. Das Land Hessen hat DYNAMIC nun in sein Programm zur Förderung von Spitzenforschung, auch bekannt als LOEWE (Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz), aufgenommen. In einer ersten Förderperiode von 2024 bis 2027 wurden dafür 14,7 Millionen Euro bewilligt.

    Behandlungspläne und -kombinationen optimieren

    Die Grundlagenforschung im Bereich psychische Erkrankung hat bereits große Fortschritte erzielt, die therapeutische Anwendung hinkt jedoch hinterher. Ein Grund dafür ist, dass sich aktuelle klinische Diagnosesysteme nicht ausreichend an den tatsächlichen Krankheitsprozessen orientieren. Ein neuer Weg zur Beschreibung und Klassifikation psychischer Erkrankungen wäre, sie als Störung der dynamischen Aktivität von Netzwerken aufzufassen, was wiederum durch Methoden der Künstlichen Intelligenz dargestellt werden kann. Mit dieser Betrachtungsweise könnten auch Behandlungspläne und -kombinationen optimiert und auf den jeweiligen individuellen Zustand der Patientinnen und Patienten abgestimmt werden. Das LOEWE-Zentrum DYNAMIC bringt dafür die großen hessischen Behandlungszentren für psychische Erkrankungen in den Fachbereichen Psychologie und Medizin mit Instituten für modernste KI-Analysemethoden zusammen. So entsteht ein einmaliges Forschungs- und Behandlungszentrum mit dem Fokus auf einer neuen Herangehensweise.

    Dynamik als Grundlage für psychiatrische Gesundheit und Krankheit

    „Als Kernmitglied dieser wichtigen hessischen Förderinitiative leistet das ESI nicht nur einen wichtigen Beitrag zur neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung, sondern auch zu den Möglichkeiten der klinischen Forschung – zumindest im Austausch mit Kollegen zu wichtigen klinischen Themen“, hebt David Poeppel, geschäftsführender Direktor, Rolle und Bedeutung des ESI hervor. „Dem DYNAMIC-Zentrum liegt die Hypothese zugrunde, dass neuronale Dynamik die Grundlage für psychiatrische Gesundheit und Krankheit ist. Da so viele Forscherinnen und Forscher unseres Instituts über fundierte Kenntnisse der Dynamik sowie aktive Forschungsprogramme auf diesem Gebiet verfügen, können wir wirkungsvolle Beiträge zu diesen gemeinsamen Projekten leisten, die wir zusammen mit den klinischen Kollegen und Kolleginnen in Frankfurt, Marburg, Gießen und Darmstadt planen und durchführen wollen.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. David Poeppel, PhD david.poeppel@esi-frankfurt.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Chemie, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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