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18.06.2004 14:40

Bio-Ethik im Blick der Ringvorlesung

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Tübinger Professor Dietmar Mieth spricht am Dienstag, dem 22. Juni um 18 Uhr in der Michaeliskirche

    Die Bio-Ethik steht im Blickpunkt der nächsten Ringvorlesung am Dienstag, dem 22. Juni 2004. Prof. Dr. Dietmar Mieth von der Universität Tübingen hält um 18.00 Uhr in der Michaeliskirche (Universitätskirche) einen Vortrag mit dem Titel "Bio-Ethik als Krisenlöser oder Krisenmacher? Entwicklungen und Positionen im Widerstreit".

    Dietmar Mieth (Jg. 1940) studierte Theologie, Germanistik und Philosophie in Freiburg, Trier, München und Würzburg. Von 1974 bis 1981 war er Professor für Moraltheologie an der Universität Fribourg (Schweiz). Seit 1981 ist er Professor für Theologische Ethik an der Katholisch- Theologischen Fakultät der Universität Tübingen. Gastprofessuren hatte er in Freiburg/Schweiz, Zürich und Nijmegen. Seit 1986 wirkt er am Aufbau des interfakultären Zentrums "Ethik in den Wissenschaften" der Universität Tübingen mit und war von 1990 bis 2001 dessen erster Sprecher. Außerdem war er von 1994 bis 2000 Mitglied der interdisziplinären Beratergruppe der Europäischen Kommission, Brüssel "Ethik in den Wissenschaften und in den neuen Technologien" und Leiter des "Europäischen Netzwerkes für biomedizinische Ethik" (1996-1999). Von 1998 bis 2002 arbeitete er im Ethik-Beirat des Bundesministeriums für Gesundheit mit. Seit 2003 ist er Mitglied der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Ethik und Recht in der modernen Medizin".

    Zu seinen neueren Veröffentlichungen zählen u.a. "Die Diktatur der Gene. Biotechnik zwischen Machbarkeit und Menschenwürde." Freiburg i.Br. 2001; (ital., brasil. korean. Übersetzungen); "Was wollen wir können? Ethik im Zeitalter der Biotechnik." Freiburg-Basel-Wien 2002 (ital. Übersetzung) sowie zwei Publikationen zu Meister Eckhart.

    Die achte Ringvorlesung der Universität beschäftigt sich im Sommersemester mit dem Thema "Ethik in der Krise - Ethik für die Krise". Ethiker sind derzeit bei den Diskussionen um das Lebenspartnerschaftsgesetz, Stammzellen oder aktive Sterbehilfe gefragt. Mit der großen Nachfrage nach Ethik, die sich auch in der Einsetzung von Enquete-Kommissionen oder nationalen Ethikräten widerspiegelt, ist auch eine große Unsicherheit verbunden. Immer wieder macht die Gesellschaft die Erfahrung, dass die Ethik als wissenschaftliche Reflexion moralischer Überzeugungen selbst Teil der Unsicherheiten ist, also - wenn man so will - der krisenhaften Phänomene der Gegenwart. Die Vorlesung in diesem Sommersemester ist der Überzeugung, dass die ethische Reflexion einen Dienst anzubieten hat, den die Gesellschaft braucht. Sie hat den Mut, einen Blick in die Werkstatt zur eröffnen, die die wissenschaftliche ethische Reflexion gegenwärtig darstellt. Dieser Blick soll zeigen, welche Chancen ethische "Beratung" aus den Reihen der Wissenschaft für die gegenwärtige Gesellschaft in ihrer Orientierungssuche bietet. Es ist Ethik für die Krise, also ein Nachdenken über die Ressourcen der moralischen Überzeugungen, die Halt geben, den Herausforderungen der Gegenwart standzuhalten und nach menschlichen Lösungen Ausschau zu halten für die kommende Entwicklung.

    Die gemeinsam mit der Fachhochschule, mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. veranstaltete und von der Thüringischen Landeszeitung präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.00 Uhr in der Michaeliskirche/Universitätskirche) in insgesamt 14 Veranstaltungen Vorträge von Professoren verschiedener deutscher Universitäten.

    Nächster Termin in der Reihe: 29.6.2004, 18.00 Uhr, "Können, sollen, wollen, dürfen, müssen. Sexualität und Ethik in der Gegenwart", PD Dr. Regina Ammicht Quinn, Universität Tübingen


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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