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14.09.2023 12:46

Einheit oder Vielfalt der Burgen am Oberrhein: Tagung zum gemeinsamen kulturellen Erbe zwischen Basel und Bingen

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Expertinnen und Experten diskutieren Geografie, Geschichte und Architektur der burgenreichen Region am Oberrhein bei einer Tagung vom 27. bis 29. September in Annweiler am Trifels

    Nicht nur das Obere Mittelrheintal, im Jahr 2002 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt, ist eine Landschaft reich an Burgen, auch der Oberrhein zwischen Basel und Bingen verfügt über eine hohe Dichte an mittelalterlichen Burgen. Sie wurden im Wesentlichen in der Zeit vom 11. bis 15. Jahrhundert errichtet und bilden mit ihrer Geografie, Geschichte und Architektur die Grundlage eines gemeinsamen kulturellen Erbes der drei Nachbarländer Schweiz, Deutschland und Frankreich. Welche Gemeinsamkeiten zwischen den Burgen am Oberrhein bestehen oder ob die Unterschiede überwiegen, ist eine Frage, mit der sich Expertinnen und Experten bei einer Tagung Ende September 2023 befassen. „Wir möchten uns der Oberrheinregion grenzübergreifend mit allen Nachbarn zuwenden, sodass eine umfassende Betrachtung dieser burgenreichen Landschaft erfolgen kann“, sagt Prof. Dr. Nina Gallion, Historikerin von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Die Tagung „Burgen am Oberrhein: Einheit oder Vielfalt?“ findet vom 27. bis 29. September 2023 in Annweiler statt. Ein öffentlicher Festvortrag zum Thema „Alltag und Fest des ritterlichen Adels am Oberrhein“ ist am Donnerstag, den 28. September vorgesehen.

    Burgenreiche Region entlang des Oberrheins auf Schweizer, deutscher und französischer Seite

    Die Oberrheinregion auf Schweizer, deutscher und französischer Seite ist von einer der höchsten Burgendichten mit mehr als 300 Burgen geprägt, die die Berge des Rheintals dominieren. In diesen umfunktionierten oder zu Ruinen verkommenen Zeugen des Mittelalters klingen seit dem 19. Jahrhundert Legenden und Mythen nach – das Erbe der Rheinromantik. Durch ihre Geschichte, die Architektur und die geografische Lage an den Ausläufern der Rheinebene ist eine gemeinsame Identität vorhanden. Doch trotz dieser Gemeinsamkeiten stellt sich die Frage, ob man von einer einheitlichen Burgenlandschaft sprechen kann. „Dazu braucht es den Blick von allen Seiten, weshalb wir intensiv mit unseren Partnern aus der Schweiz und Frankreich darüber diskutieren“, sagt Nina Gallion, die an der Organisation der Tagung beteiligt ist. „Wir sind gespannt auf die Ergebnisse: Ob wir viele Gemeinsamkeiten entdecken oder eine größere Individualität unter den Bauwerken.“

    Die Veranstaltung wird sich mit den geologischen und historischen Grundlagen des Burgenbaus in dieser Region von der Antike bis zur Frühen Neuzeit befassen, die Rezeption seit dem 19. Jahrhundert betrachten und neueste Ergebnisse zu aktuellen archäologischen Forschungen aufgreifen. „Wir widmen uns auch den Akteuren des Burgenbaus und nehmen die Reichsburgen ebenso in den Fokus wie die Bauten von Fürsten und von Bischöfen“, so Nina Gallion. Ein besonderes Anliegen ist es den Veranstaltern der Tagung, die Partner aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich gleichermaßen zu beteiligen, wozu auch eine Simultanübersetzung beitragen soll.

    Die Tagung wird ausgerichtet von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Burgen Schlösser Altertümer, dem Trifelsverein e.V., dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Arbeitsbereich für Spätmittelalterliche Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte. Sie findet vom 27. bis. 29. September im Hohenstaufensaal, Landauer Straße 1, 76855 Annweiler am Trifels statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist erforderlich unter der E-Mail-Adresse burgentagung2023@gdke.rlp.de oder telefonisch unter +49 261 6675-1538. Anmeldeschluss ist der 20. September 2023.

    Öffentliche Abendveranstaltung für breiteres Publikum zum ritterlichen Adel am Oberrhein

    Beim öffentlichen Festvortrag wird Prof. em. Dr. Werner H. Meyer von der Universität Basel über „Alltag und Fest des ritterlichen Adels am Oberrhein“ sprechen. Zu dem Vortrag sind alle Interessierten am Donnerstag, den 28. September 2023 um 20:00 Uhr herzlich eingeladen. Um Anmeldung wird ebenfalls unter der E-Mail-Adresse burgentagung2023@gdke.rlp.de oder telefonisch unter +49 261 6675-1538 gebeten.

    Die Tagung findet im Rahmen des INTERREG-Projekts „Châteaux rhénans – Burgen am Oberrhein“ statt, das von der Europäischen Union kofinanziert wird. Die Organisatoren planen weitere Veranstaltungen zu den Burgen am Oberrhein im Jahr 2025 in Frankreich und 2027 in der Schweiz.

    Bildmaterial:
    https://download.uni-mainz.de/presse/07_historisches_seminar_spaetma_burgen_ober...
    Burg Trifels bei Annweiler
    Foto/©: Nina Gallion

    Weiterführende Links:
    https://vergleichendelandesgeschichte.geschichte.uni-mainz.de/2023/08/29/burgen-... - Informationen und Programm zur Tagung
    https://www.chateaux-rhenans.eu/de/ - Projekt „Châteaux rhénans – Burgen am Oberrhein“

    Lesen Sie mehr:
    https://presse.uni-mainz.de/totenverzeichnisse-aus-dem-mittelalter-als-wertvolle... – Pressemitteilung „Totenverzeichnisse aus dem Mittelalter als wertvolle Quellen für historische Forschung“ (19.11.2021)
    https://presse.uni-mainz.de/wie-funktionierten-westeuropaeische-verwaltungen-im-... – Pressemitteilung „Wie funktionierten westeuropäische Verwaltungen im Spätmittelalter?“ (23.01.2020)
    https://presse.uni-mainz.de/zweite-foerderphase-der-digitalen-edition-der-augsbu... – Pressemitteilung „Zweite Förderphase der digitalen Edition der Augsburger Baumeisterbücher bewilligt“ (30.08.2017)


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Nina Gallion
    Spätmittelalterliche Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte
    Historisches Seminar
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    55099 Mainz
    Tel. +49 6131 39-21159
    E-Mail: nina.gallion@uni-mainz.de
    https://vergleichendelandesgeschichte.geschichte.uni-mainz.de/prof-dr-nina-galli...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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