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18.09.2023 12:20

Expert*innen diskutieren über „Sex and Gender“

Holger Ostermeyer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Eine Fachtagung widmet sich der Geschlechtsidentitätsdysphorie von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Am 22. und 23. September 2023 stehen gendervariante Menschen im Mittelpunkt. Im wissenschaftlichen Diskurs sollen die verschiedenen Positionen zu diesem Thema intensiv diskutiert werden. Die 24. Jahrestagung der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden widmet sich in diesem Jahr dem Thema „Sex and Gender – Eine Frage der Identität?“.

    Das Thema Geschlechtsdysphorie gewinnt zunehmend an Bedeutung – in der Medizin und Wissenschaft, aber auch in der Gesellschaft. Es bezeichnet den Zustand von Menschen, die sich nicht mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Das bei der Geburt zugewiesene und das empfundene Geschlecht stimmen bei ihnen nicht überein. Die medizinischen, psychischen und sozialen Aspekte von Geschlechtsdysphorie werden auf der Fachtagung von Expert*innen aus verschiedenen Fachbereichen beleuchtet. Dabei werden die unterschiedlichen Positionen zu diesem Thema intensiv diskutiert.

    Die Tagung „Sex and Gender – Eine Frage der Identität?“ richtet sich an Ärzt*innen, Psycholog*innen, an Pflegekräfte und Fachkräfte im Sozialen Dienst, aber auch an Studierende und Auszubildende dieser Medizinbereiche. Der Kongress findet am 22. und 23. September im Dresdner Hygienemuseum statt. Die Referent*innen wollen Fragen rund um das Thema Geschlechtsdysphorie, das bislang wenig evidenzbasiert ist, in der Gesellschaft aber durchaus kontrovers diskutiert wird, sensibel aufgreifen und sich facettenreich damit auseinandersetzen. Eine Podiumsdiskussion mit Expert*innen aus verschiedenen Fachbereichen soll verschiedene Positionen aufzeigen und damit den wissenschaftlichen Diskurs fördern. „Dabei ist uns eines wichtig: Eine Pathologisierung des Themas soll ebenso vermieden werden wie die Verharmlosung, etwa von psychischen Problemen bei Betroffenen. Stattdessen beleuchten Impulsvorträge und Workshops die verschiedenen Perspektiven“, sagt Prof. Kerstin Weidner, Direktorin der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik.

    Der Auftaktvortrag beschäftigt sich zunächst allgemein mit der Geschlechtsdysphorie bei Minderjährigen und Erwachsenen. In einem sich anschließenden Workshop geht es etwa auch um die Frage, warum sich immer mehr Minderjährige „im falschen Geschlecht“ wähnen. Diskutiert wird zudem über die anhaltende Kontroverse um die verschiedenen Behandlungsstrategien. Auch die rechtliche Situation und das neue Selbstbestimmungsgesetz werden beleuchtet, ebenso wie dessen mögliche Konsequenzen, vor allem für Minderjährige und ihre Eltern. Ein weiterer Vortrag widmet sich dem Thema Geschlechtsdysphorie in der psychotherapeutischen Praxis und der Frage, warum es einer neuen Konzeptualisierung von Gender bedarf und wie das gelingen kann. Namhafte Expert*innen berichten aus ihrer Berufspraxis. Die thematische Spannweite reicht hier von Konfliktberatung transsexueller Menschen und ihrer Familien über Körper- und Tanztherapien als Selbsterfahrungsangebot im psychotherapeutischen Kontext bis hin zur Berücksichtigung von Bedürfnissen gendervarianter Menschen und den gesundheitlichen Folgen, wenn diese Bedürfnisse ignoriert werden.

    „Die Debatte zum Thema Geschlechtsdysphorie hat in den vergangenen Jahren an Schärfe gewonnen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum Dresden. „Dabei geht es auch um die Frage, warum immer mehr junge Menschen und Erwachsene nicht mit ihrer bei der Geburt zugewiesenen Geschlechterrolle leben möchten.“ Die Debatte betreffe aber ebenso die Anerkennung transgeschlechtlicher Menschen wie auch ihre Gleichstellung in der Gesellschaft. „Deshalb ist es wichtig, dass sich die Hochschulmedizin Dresden mit diesem Kongress dem äußerst sensiblen Thema widmet und damit den wissenschaftlichen Diskurs vorantreibt.“ Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden, betont: „Bislang ist die Studienlage zum Thema Geschlechtsdysphorie überschaubar. Die Fachtagung bringt Expert*innen zusammen, die ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Positionen dazu auszutauschen und intensiv diskutieren. Das macht einen wissenschaftlichen, lösungsorientierten Diskurs aus.“

    Der Kongress „Sex and Gender – Eine Frage der Identität?“ richtet sich ausschließlich an Fachpublikum, öffentliche Veranstaltungen sind im Rahmen der Tagung nicht geplant. Die Abstracts zu den angebotenen Vorträgen und Workshops sowie Informationen zu den Referierenden unter www.ukdd.de/pso-jahrestagung.

    Medienvertreterinnen und -vertreter können nach vorheriger Akkreditierung per Mail an Katrin.Hospodarz@ukdd.de an der Tagung teilnehmen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
    Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik
    Prof. Dr. med. habil. Kerstin Weidner
    Klinikdirektorin
    Tel.: 0351 458 7085
    E-Mail: Kerstin.Weidner@ukdd.de
    www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/kliniken-polikliniken-institute/pso


    Weitere Informationen:

    http://www.ukdd.de/pso-jahrestagung


    Bilder

    Symbolbild
    Symbolbild
    Gerd Altmann/Pixaby


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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