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19.09.2023 10:30

Audio-Gamification steigert Motivation und Leistung ohne Bildschirm

Dr. Doreen Siegfried Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft

    Wissenschaftler:innen der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft veröffentlichten eine Studie zur Audio-Gamification bei intelligenten virtuellen Assistenten. Das Laborexperiment mit 81 Teilnehmenden zeigte, dass reine akustische Gamification die Motivation und Leistung in der Nutzung von Sprachassistenten positiv beeinflusst. Die Ergebnisse der Studie können im Kontext KI-gestütztes Lernen verschiedene Anwendungen finden.

    Die zunehmende Beliebtheit von Sprachassistenten wie Siri, Amazon Alexa, Cortana oder Google Assistant hat zu einem wachsenden Interesse an der Erforschung und Weiterentwicklung dieser Sprachsteuerungstechnologien geführt. Eine große Herausforderung bei der Gestaltung von sogenannten Intelligenten virtuellen Assistenten (IVA) ist es, sie ansprechend zu gestalten. Dies ist insbesondere in Lernkontexten von großer Bedeutung.

    Kann Gamification helfen, die Motivation bei der Nutzung von Sprachassistenten zu steigern? Insbesondere da bei der Gestaltung der Spielelemente auf visuelle Gestaltungselemente komplett verzichtet werden muss und nur akustische Elemente wie Sprache, Ton, Musik eingesetzt werden können?

    Diesen Fragen gingen Wissenschaftler:innen der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft nach. Die Gamification-Forscher:innen Paula Bräuer und Athanasios Mazarakis aus der ZBW-Forschungsgruppe „Web Science“ befassten sich in ihrer Studie mit dem Titel „Alexa, can we design gamification without a screen?“ mit der Implementierung kooperativer und kompetitiver Audio-Gamification für intelligente virtuelle Assistenten.

    Die Studie ist ein wesentlicher Teil der Grundlagenforschung der ZBW-Professur Web Science, der Nutzungsphänomene und Nutzungsverhalten in digitalen Lern- und Forschungsumgebungen in den Blick nimmt.

    Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Audio-Gamification einen signifikanten positiven Einfluss auf die Motivation und Leistung der Teilnehmer:innen hatte. Sowohl ihre Einstellung als auch die Bearbeitungszeit der gestellten Aufgaben wurden durch die rein akustische Gamification positiv beeinflusst.

    Die Ergebnisse des Laborexperiments mit 81 Teilnehmer:innen haben einige wichtige Implikationen für Lernen mit Hilfe interaktiver Sprachassistenten und können im Kontext KI-gestütztes Lernen verschiedene Anwendungen finden:

    1. Motivation und Leistungssteigerung: Die Ergebnisse zeigen, dass Audio-Gamification eine motivierende Wirkung auf die Benutzer:innen hat und ihre Leistungsfähigkeit steigert. Dies kann auf andere Lernsituationen übertragen werden, um das Interesse und die Motivation der Lernenden zu steigern und ihre Leistung zu verbessern. Audio-Gamification kann beispielsweise dazu dienen, Lernende zu mehr Einsatz zu motivieren und ebenso beim Lernmanagement unterstützen.

    2. Feedback und Belohnung: Die Bedeutung von Feedback im Lernprozess ist bekannt. Durch die Integration von Audio-Gamification können Interaktive Sprachassistenten auf vertraute Weise Feedback und Belohnungen liefern. Dies kann das Lernerlebnis positiv beeinflussen und das Lernen effektiver gestalten.

    3. Barrierefreiheit: Die Erforschung der Auswirkungen von Audio-Gamification eröffnet auch Möglichkeiten für die Entwicklung von barrierefreien Lernanwendungen. Durch die Verwendung von Audio-Elementen können Hindernisse, die durch visuelle Elemente entstehen, umgangen werden. Dies macht Lernanwendungen auch für Personen mit eingeschränktem Sehvermögen attraktiver und zugänglicher.

    4. Narratives Element: Die erfolgreiche Einbettung der Lernaufgaben in eine Geschichte kann die Akzeptanz von Sprachassistenten in Lernkontexten verbessern. Lernende ziehen oft natürliche Gespräche und erzählerische Elemente gegenüber rein menübasierten Systemen vor. Die Integration von narrativen Elementen kann das Lernerlebnis bereichern und die Interaktion mit den Sprachassistenten ansprechender gestalten.

    Insgesamt zeigen die Ergebnisse dieser Studie, dass Audio-Gamification das Lernen in verschiedenen Kontexten unterstützen kann, indem es Motivation und Leistung steigert, Feedback bietet und das Lernerlebnis bereichert. Es eröffnet neue Möglichkeiten für die Gestaltung von interaktiven Lernanwendungen und IVAs.

    Zur Studie: Paula Bräuer, Athanasios Mazarakis (2022): „Alexa, can we design gamification without a screen?“ - Implementing cooperative and competitive audio-gamification for intelligent virtual assistants, Computers in Human Behavior, Volume 135, 2022, https://doi.org/10.1016/j.chb.2022.107362.

    Über die ZBW:
    Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) ist die weltweit größte Informationsinfrastruktur für die Wirtschaftswissenschaften. Die Einrichtung beherbergt rund 4 Millionen Medieneinheiten und ermöglicht den Zugang zu Millionen wirtschaftswissenschaftlicher Online-Dokumente. Allein 2022 wurden mehr als 14 Millionen digitale Volltexte heruntergeladen. Daneben stellt die ZBW eine rasant wachsende Sammlung von Open-Access-Dokumenten zur Verfügung. EconStor, der digitale Publikationsserver, verfügt aktuell über 250.000 frei zugängliche Aufsätze und Working Papers. Mit EconBiz, dem Fachportal für wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen, können Studierende oder Forschende in über 11 Millionen Datensätzen recherchieren. Zudem gibt die ZBW die beiden wirtschaftspolitischen Zeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics im Gold Open Access heraus. Die ZBW ist eine forschungsbasierte wissenschaftliche Informationsinfrastruktur. Mit Professuren in der Informatik, Wirtschaftswissenschaft und Informationswissenschaft und deren international besetzter Doktorandengruppe beschäftigt sich die ZBW transdisziplinär mit dem Thema Open Science. Die ZBW ist in ihrer Forschung international vernetzt. Hauptsächliche Kooperationspartner kommen aus DFG- bzw. BMBF-Projekten sowie aus dem Leibniz-Strategieforum Open Science. Die ZBW ist Teil der Leibniz-Gemeinschaft und Stiftung des öffentlichen Rechts.

    Pressekontakt:
    DR. DOREEN SIEGFRIED
    Pressesprecherin
    ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
    Düsternbrooker Weg 120, 24105 Kiel
    T: +49 [0] 431. 88 14-455
    M: +49 [0] 0172. 251 48 91
    E: d.siegfried@zbw-online.eu
    http://www.zbw.eu


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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