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10.12.1998 15:56

Internationale Arbeitstagung am Essener Klinikum zur psychosomatischen Betreuung Transplantierter

Monika Roegge Pressestelle Standort Essen
Universität Essen (bis 31.12.2002)

    316/98
    10. Dezember 1998

    Im Rahmen des Schwerpunktes Transplantations-Medizin werden auf der 3. internationalen Arbeitstagung zur psychosomatischen Betreuung transplantierter Patienten am Freitag und Samstag, 11. und 12. Dezember im Auditorium maximum des Essener Universitätsklinikums etwa 100 Wissenschaftler und Kliniker aus dem In- und Ausland neue Ergebnisse zur Psychosomatik in der Transplantations-Medizin diskutieren. Organisatoren der Tagung sind die Oberärzte Dr. Bernd Johann, Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik (Direktor: Prof. Dr. Wolfgang Senf), Dr. Massimo Malago, Abteilung für Allgemeine- und Transplantations-Chirurgie (Direktor: Prof. Dr. Christoph Broelsch) und PD Dr. Uwe Heemann, Abteilung für Nieren- und Hochdruckkrankheiten (Direktor: Prof. Dr. Thomas Philipp).

    Nachdem in den vergangenen Jahren ein Konzept psychisch stützender Begleitung für Patienten vor und nach Leber-Transplantation eingerichtet worden ist, wenden sich die Ärzte am Essener Universitätsklinikum jetzt verstärkt der Betreuung von Patienten im Rahmen sogenannter Lebendorganspenden zu. Dieses Verfahren, bei dem zum Beispiel eine Niere oder Teile der Leber von einem Menschen für eine ihm nahestehende Person gespendet werden können, hat zunehmend an Bedeutung gewonnen. Es ermöglicht die Behandlung von Patienten, die wegen des ansonsten noch unzureichenden Organspendeaufkommens in Deutschland entweder gar keine Chance auf eine zeitgerechte Transplantation

    gehabt oder die unzumutbare Wartezeiten hätten in Kauf nehmen müssen. Dies gilt in besonderem Maße für Kinder, für die bislang kaum geeignete Transplantate verfügbar waren. So können mit dem Verfahren der Teilleberspende, für das das Essener Team unter Professor Broelsch Pionierarbeit geleistet hat, durch eine Organspende von Verwandten Kinder gerettet werden, die aufgrund einer angeborenen Fehlbildung der Leber oder Gallenwege bisher kaum eine Überlebenschance hatten.

    Bei der Lebendspende ist eine psychosomatische Untersuchung durch das Transplantationsgesetz vorgeschrieben. Ein solcher Eingriff erfordert eine psychosomatische Vorbereitung des Spenders und auch des Empfängers, um sicherzustellen, daß der Eingriff für alle Beteiligten psychisch verträglich ist. Dabei geht es etwa um die Frage, wie die Beziehung zwischen Spender und Empfänger durch die Organübertragung beeinflußt werden kann oder um die Bearbeitung eventueller Schuldgefühle des Empfängers.

    Deshalb hat die Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik gemeinsam mit den Kliniken, in denen die Transplantationen vorgenommen werden, ein Programm der psychosomatischen Betreuung für Spender und Empfänger entwickelt. Dieses Programm und die Erfahrungen anderer Zentren mit der Lebendorganspende sollen bei der diesjährigen Arbeitstagung zur Diskussion gestellt werden. Themen weiterer Vorträge sind die Lebensqualität der Patienten nach Organtransplantation, der Einfluß der Psyche auf das Immunsystem und die Einstellung der Bevölkerung zur Organspende.

    Wie in den vergangenen Jahren auch beschäftigen sich die Tagungsteilnehmer darüber hinaus schwerpunktmäßig mit der Situation transplantierter Kinder. Der Erfahrungsaustausch soll zur Verbesserung der Patientenversorgung in den Transplantations-Zentren beitragen und nicht zuletzt die Bereitschaft der Bevölkerung zur Organspende fördern.

    Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
    Weitere Informationen: Dr. Bernd Johann, Telefon (02 01) 72 27-2 46.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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