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06.10.2023 13:30

Einzigartige Einblicke in DDR-Alltags- und Architekturgeschichte: IRS präsentiert Online-Portal „Stadt-Raum-Geschichte"

Dr. Felix Müller Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS)

    Die brandenburgische Wissenschaftsministerin Manja Schüle gab am heutigen Freitag, dem 6. Oktober, das Signal für den Launch des neuen Online-Portals „Stadt-Raum-Geschichte.de“ des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner. Einzigartige Bestände von historischen Plänen, Fotos und Architekturentwürfen aus der DDR sind nun für Wissenschaft und Öffentlichkeit digital zugänglich. Bürger*innen können online bei der Forschung und Erschließung mithelfen.

    Erkner. Mit einem neuen Portal präsentieren sich ab heute der Forschungsschwerpunkt „Zeitgeschichte und Archiv“ des IRS und seine Wissenschaftlichen Sammlungen zur Bau- und Planungsgeschichte der DDR im Internet. Bei einer Festveranstaltung in Erkner wurde das Portal „Stadt-Raum-Geschichte.de“ den rund 80 Gästen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft vorgestellt. Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, stellte das Portal offiziell online.

    Ministerin Dr. Schüle: „Gerade das baukulturelle Erbe der DDR verdient eine ehrliche und faktenbasierte Auseinandersetzung. Das Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung ist nicht nur ein hoch kompetenter Akteur für die Zukunftsentwicklung von Städten und Regionen – es verwahrt auch einen einmaligen Schatz. Ich bin dem Institut dankbar, dass es seine Schatzkiste zur DDR-Alltags- und Architekturgeschichte für alle öffnet: Ab heute sind zehntausende Fotos und Pläne von ostdeutschen Kitas und Spielplätzen, Ferienlagern und Parks, Inneneinrichtungen von Läden und Cafés, Baustellen und Fußgängerzonen, Plattenbauten am Stadtrand und zerfallende Altstädte weltweit und digital zugänglich. Frische Quellen für frische Perspektiven – ich bin gespannt auf spannende neue Ergebnisse und Erkenntnisse.“

    Neben aus DDR-Institutionen übernommenen Beständen haben die Wissenschaftlichen Sammlungen des IRS in den letzten 30 Jahren etwa 150 Vor- und Nachlässe ostdeutscher Planer*innen und Architekt*innen zusammengetragen. Dadurch ist in Erkner ein weltweit einmaliges Spezialarchiv zur DDR-Architektur- Planungs- und Alltagsgeschichte entstanden. Darauf wies auch der als Akteur der Zeit geladene Architekt und Stadtplaner Manfred Zache, ab 1977 Bereichsleiter der Generalbebauungsplanung in Ost-Berlin, hin.

    Mit Mitteln des Landes Brandenburg und des Bundes werden die Bestände nach und nach digitalisiert und veröffentlicht. Doch bei Tausenden von Archivalien sind die Angaben zu Herkunft und genauem Inhalt noch lückenhaft. Deshalb laden die Wissenschaftlichen Sammlungen Bürgerinnen und Bürger ein, sich an der Erschließung zu beteiligen. Auf dem Online-Portal ist bereits eine erste Auswahl von Archivfotos mit Kommentarfunktion veröffentlicht. In Zukunft werden die Beteiligungsmöglichkeiten weiter ausgebaut.

    Prof. Dr. Oliver Ibert, Direktor des IRS: „Die Geschichte der DDR und Nachwende-Deutschlands wirkt bis in die Gegenwart, gerade hier in Berlin-Brandenburg. Die historische Forschung am IRS beleuchtet diese jüngste Vergangenheit. Als Leibniz-Institut forschen wir dabei mit der Gesellschaft und für die Gesellschaft. Mit dem neuen Portal laden wir Fachleute und Interessierte ein, die Planungen, die ostdeutsche Städte bis heute prägen, in unserem Archiv zu erkunden und ihr Wissen mit uns zu teilen.“

    Das Online-Portal „Stadt-Raum-Geschichte“ ist ab heute unter der URL https://stadt-raum-geschichte.de erreichbar. Digitalisierte Archivalien wie Fotos und Entwürfe können dort sowohl thematisch als auch in einer Kartenansicht gesucht und abgerufen werden.

    Über das IRS in Erkner
    Das Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung untersucht die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Veränderungen und der Transformation von Räumen. Es berät Akteure aus Politik und Zivilgesellschaft, um die zukunftsfähige Entwicklung von Dörfern, Städten und Regionen zu fördern und sozialräumliche Ungleichheit zu lindern. Dafür arbeiten über 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Wirtschafts- und Sozialgeographie, Politikwissenschaft, Soziologie, Planungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie der Kunst- und Architekturgeschichte als interdisziplinäres Team zusammen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Rita Gudermann
    archiv@leibniz-irs.de


    Originalpublikation:

    https://stadt-raum-geschichte.de


    Weitere Informationen:

    https://leibniz-irs.de/sammlungen


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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