Start einer neuen Online-Anwendung für digitale Hilfsprodukte in der Pflege im Beisein von Senatorin Dr. Ina Czyborra und TU-Vizepräsident Christian Schröder auf dem Campus der TU Berlin
Gemeinsame Pressemitteilung von TU Berlin, Berliner Kompetenzzentrum Pflege 4.0 sowie Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege
Ab sofort gibt es zur Unterstützung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen eine neue Online-Anwendung mit dem Namen „Mein-Technik-Finder“. Die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege des Landes Berlin, Dr. Ina Czyborra, gab dafür am 11.10.2023 um 9:30 Uhr im Zentrum für erlebbare Künstliche Intelligenz und Digitalisierung e.V. (ZEKI) am Ernst-Reuter-Platz den Startschuss. Entwickelt wurde die Anwendung in Kooperation zwischen der Abteilung Pflege der Senatsverwaltung und dem Berliner Kompetenzzentrum Pflege 4.0, einem Projekt des DAI-Labors der TU Berlin zusammen mit der gemeinnützigen Albatros gGmbH.
Wenn ein Pflegefall im privaten Umfeld eintritt, können digitale Technologien die Situation für alle Beteiligten erleichtern. Doch die geeigneten Produkte bei dem vielfältigen Angebot zu finden, stellt für viele Pflegebedürftige und deren Angehörigen eine Hürde dar. Mit dem „Mein Technik-Finder“ können sich Interessierte einen Überblick über verfügbare digitale Produkte verschaffen. Das Besondere an dieser Online-Anwendung ist die Filterfunktion anhand von Pflegeproblemen, die auf den European Nursing Care Pathways (ENP) basieren. Dabei handelt es sich um ein anerkanntes Pflegeklassifikationssystem. Auf diese Weise können digitale Hilfsprodukte für die eigene individuelle Pflegesituation identifiziert werden. In der aktuell veröffentlichten Version „Mein Technik-Finder 1.0“ werden vorerst digitale Lösungen für zwei Pflegerisiken vorgestellt – das Sturzrisiko und die sogenannte Lauftendenz. Diese Auswahl soll im kommenden Jahr erweitert werden.
Digitale Technik gegen Sturzrisiko und für Menschen mit Demenz
„Um der Sturzgefahr bei älteren oder pflegebedürftigen Menschen zu begegnen, sind zum Beispiel automatisierte Beleuchtungssysteme sehr hilfreich“, erklärt Dr. Andreas Rieger, Projektleiter vom Labor für „Distributed Artificial Intelligence“ (DAI-Labor) der TU Berlin. Ebenso komme Sensoren für die Sturzerkennung oder für ungewöhnlich lange Inaktivität sowie Hausnotrufsystemen eine große Bedeutung zu. „Welche Technik für welche persönliche Situation am besten ist, dazu gibt der Mein Technik-Finder Auskunft.“
Als „Lauftendenz“ wird der teilweise ausgeprägte Bewegungsdrang von Menschen mit Demenz bezeichnet. Hier können Aufsteh- und Bewegungsmelder in der Pflege hilfreich sein, beziehungsweise Ortungsarmbänder, wenn demente Menschen ihre Wohnung ohne Begleitung verlassen und aufgrund ihres beeinträchtigten Orientierungssinns nicht mehr nach Hause finden.
Neutrale Informationen für alle Bürger*innen
„Das Berliner Kompetenzzentrum Pflege 4.0 ist neutral und es werden keine Kaufempfehlungen ausgesprochen. Die Informationen zu Produkten und Herstellern sollen lediglich als Orientierungshilfe dienen“, betont der Projektleiter Simon Blaschke der Albatros gGmbH. Ab heute können alle Bürger*innen den „Mein Technik-Finder 1.0“ [Link: www.lebenpflegedigital.de/mein-technik-finder/] auf der Internetseite des Berliner Kompetenzzentrums Pflege 4.0 selbst austesten und nutzen.
Digitale Technik zur Entlastung der Pflegenden fördert den menschlichen Kontakt
„Pflegebedürftigen Menschen und ihren Bezugspersonen zu helfen, ist mir ein wichtiges Anliegen. Digitale Technik bietet hier tolle Möglichkeiten der Entlastung und Unterstützung. Mit dem ‚Mein Technik-Finder‘ gibt es jetzt ein nützliches neues Angebot für Betroffene und Angehörige, diese Lösungen schnell und unkompliziert zu finden. Dieses Angebot setzt auf die partizipative Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Forschung, Pflege, Betroffenen, Senioren und Seniorinnen und Experten und Expertinnen der Digitalisierung“, erklärt Senatorin Dr. Ina Czyborra. Der Vizepräsident für Studium und Lehre, Lehrkräftebildung und Weiterbildung der TU Berlin, Christian Schröder, ergänzt: „Als technische Universität entwickeln wir Ideen zum Nutzen der Gesellschaft. Gerade bei Lösungen für den Bereich der Pflege muss dabei der Mensch im Vordergrund stehen. Technische Hilfsmittel wie Sensorik oder Künstliche Intelligenz, aber auch Roboter, sollen dabei nicht den menschlichen Kontakt ersetzen, sondern die Entlastung der Pflegenden fördern.“
Zuwendungshinweis:
„LEBEN – PFLEGE – DIGITAL, Berliner Kompetenzzentrum Pflege 4.0“ ist ein Vorhaben des DAI-Labors der TU Berlin und der Albatros gGmbH und wird durch die Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (SenWGP) und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin e.V. gefördert.
Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Dr. Andreas Rieger
Projektleitung „Mein Technik-Finder“
DAI-Labor
Technische Universität Berlin
Tel: +49 30 – 314-74053
E-Mail: andreas.rieger@dai-labor.de
Simon Blaschke
Projektleitung „Kompetenzzentrum Pflege 4.0“
Tel.: +49 157 – 8500 69 63
E-Mail: s.blaschke@lebenpflegedigital.de
Björn Trenker
Öffentlichkeitsarbeit
Berliner Kompetenzzentrum Pflege 4.0
Tel.: +49 157 – 8500 69 79
E-Mail: b.trenker@lebenpflegedigital.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin, Umwelt / Ökologie
überregional
Kooperationen
Deutsch
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