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23.06.2004 13:15

1,8 Mio. Euro für Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr an der RUB

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Das Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr (KMR) in Bochum wird nach erfolgreicher Evaluierung mit 1,8 Mio. Euro über zwei Jahre weiter gefördert. Motto der etwa 30 Partner (Universitäten, Institute, Kliniken, Firmen) im KMR ist "Ultraschall intelligenter und treffsicherer machen".

    Bochum, 23.06.2004
    Nr. 196

    1,8 Mio. Euro für Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr
    Zweite Förderphase startet
    Ultraschall intelligenter und treffsicherer machen

    Das Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr (KMR) in Bochum wird nach erfolgreicher Evaluierung mit 1,8 Mio. Euro über zwei Jahre weiter gefördert. Der Zuwendungsbescheid des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMB+F) ist jetzt beim KMR eingetroffen. Voraussetzung war die Bereitschaft des KMR, wegen der Haushaltsprobleme des Bundes den Großteil der Fördersumme in den Jahren 2004 und 2005 vorzufinanzieren. "In einem gewaltigen Kraftakt ist es uns gelungen, diese Vorfinanzierung auf die Beine zu stellen," freut sich Prof. Dr.-Ing. Helmut Ermert (Sprecher des KMR und Geschäftsführender Direktor des Universitätszentrums Medizintechnik UZMT der Ruhr-Universität). Motto der etwa 30 Partner (Universitäten, Institute, Kliniken, Firmen) im KMR ist "Ultraschall intelligenter und treffsicherer machen".

    Ultraschall: Ohne Strahlung in den Körper schauen

    Seit über fünfzig Jahren ist der Ultraschall aus der medizinischen Diagnostik nicht mehr wegzudenken. Was 1952 mit der Darstellung von Weichteilen und dem Herzen begann und 1958 die ersten Bilder eines ungeborenen Kindes ermöglichte, ist mittlerweile Routine. Die Forscher im KMR entwickeln nicht nur bestehende Technik weiter, sondern erfinden neuartige Kombigeräte und ausgeklügelte mathematische Algorithmen, die neue Möglichkeiten in der Krebs- oder Gefäßdiagnostik eröffnen. Schwerpunkte des Zentrums sind die Tumordiagnostik - insbesondere die Früherkennung von Tumoren in Haut, Prostata und weiblicher Brust - die Gefäßdiagnostik, z. B. die Früherkennung, Diagnostik und Therapie der Arteriosklerose und arteriosklersose-bedingter Komplikationen bei Herz, Gehirn und das Hirn versorgenden Arterien und die Navigation während Operationen.

    Genaue HautbilderHochpräzise Abbildung der Haut

    Die Forscher im KMR arbeiten z. B. in einem ersten Projekt an hochfrequenten Ultraschallabbildungen zur Diagnostik von Hautkrebs, die mit Hilfe eines Computer-Programms interpretiert werden. Gleichzeitig Ein weiteres KMR-Projekt setzt dieses Projekt auf die optische Kohärenztomographie, die statt Schallwellen Laserlicht für die Bildgebung nutzt. Beide Verfahren bilden hierbei auch tiefere Hautschichten ab, die mit einem Auflichtmikroskop nicht erfasst werden können. Die Kombination der Systeme mit computer- und videogestützten Auswertealgorithmen verspricht die Entwicklung einer nicht invasiven Methode, welche die Genauigkeit eines Pathologen erreicht. Ergänzend setzen die Wissenschaftler die Ultraschall-Elastographie ein, mit der die elastischen Eigenschaften von Gewebe abgebildet werden.

    Prostata-Krebs früh erkennen

    Auch bei der Früherkennung und Behandlung des Prostata-Karzinoms setzen die KMR-Experten auf die Ultraschall-Elastographie. Im Kompetenzzentrum wurde eine neue Technik entwickelt, mit der die Elastographie in Echtzeit bis zu 30 Bilder pro Sekunde liefert. Da Tumore in der Regel aus festerem Gewebe bestehen, kann durch die Abbildung der elastischen Eigenschaften des Gewebes die Früherkennungsrate drastisch gesteigert werden. Werden die Tumore, z.B. Lebertumore, per minimal invasiver Hitzeeinwirkung zerstört, hilft das neue Verfahren auch dabei, das Ausmaß des Eingriffs 'online' zu kontrollieren.

    Breite Dienstleistungspalette

    Neben den erfolgreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten rund um das Thema Ultraschall bietet das Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr verschiedenste Dienstleistungen an. Das Angebot reicht von der Auftragsforschung, Entwicklung von Komponenten und Prototypen, Beratungsleistungen, einem Mess- und Prüfservice bis hin zu Weiterbildungsseminaren und der Betreuung von Ausgründungen.

    Weitere Informationen

    Dr.-Ing. Anja Liffers, Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr (KMR e.V.) c/o Institut für Hochfrequenztechnik, Ruhr-Universität Bochum, IC 6/132, 44780 Bochum, 0234/32-23396, Fax: 0234/32-14086, E-Mail: info@kmr-bochum.de, Internet: http://www.kmr-bochum.de, http://www.kompetenznetze.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kmr-bochum.de
    http://www.kompetenznetze.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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