idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.10.2023 13:58

Neue Ausstellung „SEH-STÜCKE – Maritimes digital entdeckt“ ermöglicht Museumsgästen den Röntgenblick

Deutsches Schifffahrtsmuseum Kommunikation Kommunikation
Deutsches Schifffahrtsmuseum - Leibniz-Institut für Maritime Geschichte

    Die neue Sonderausstellung „SEH-STÜCKE – Maritimes digital entdeckt“ am Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven gewährt mittels modernster Technik Einblicke ins Innere von 24 historischen Navigationsinstrumenten, Medizinflaschen, Scrimshaw und Beifunden der „Bremer Kogge“. Ab 20. Oktober können neben den physischen Exponaten erstmals auch deren digitale Abbilder angeschaut werden.

    Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, durch Oberflächen schauen zu können – beispielsweise in eine Schiffsuhr, um das Zusammenspiel der Rädchen beim Messen der Zeit nachzuvollziehen? Dank der neuen Sonderausstellung „SEH-STÜCKE – Maritimes digital entdeckt“, die ab Freitag, 20. Oktober 2023, bis 30. April 2023 in der Kogge-Halle gezeigt wird, schauen Gäste auch direkt ins Innere eines Dosensextanten, blicken unter die Oberfläche künstlerisch verzierter Pottwalzähne und erkunden die Medizinpillen alter Schiffsapotheken. Röntgenaufnahmen, wie man sie auch aus der Medizin oder von der Gepäckkontrolle am Flughafen kennt, erstellt mit einem 3D-Röntgenmikroskop am MAPEX Center for Materials and Processes der Universität Bremen, ermöglichen diese Einblicke.

    Zunächst begegnen die Gäste den 24 physischen Exponaten der Ausstellung an der Außenwand einer übergroßen Black-Box. Innerhalb der Box schweben deren Digitalisate – 3D-Modelle – als Hologramme in der Dunkelheit. Eine Medienstation bietet vertiefende Informationen zu jedem Exponat und erläutert die genutzte Technik. „Wir wollen zeigen, wie digitale Methoden dabei helfen können, historische Objekte besser zu verstehen“, sagt DSM-Direktorin Prof. Dr. Ruth Schilling. „Gerade bei empfindlichen Exponaten mit filigranen Strukturen sind CT- und Röntgenscans sehr hilfreich. Die Bilder, die dabei entstehen, sind sowohl erhellend als auch optisch faszinierend“, so Schilling.

    „Mithilfe der Röntgenbilder haben wir viele neue Erkenntnisse über die Objekte gewonnen und auch manche Überraschung erlebt“, ergänzt Dr. Frederic Theis, Kurator, Projektkoordinator und selbst Experte für die historische Navigation und ihre Instrumente. „Anhand des Digitalisats eines komplexen Marinechronometers verstehen wir einesteils dessen Funktionsweise wesentlich besser, andernteils können wir diese Funktionalitäten mithilfe virtueller 3D-Modelle auch unseren Gästen wunderbar anschaulich machen.“

    Mit den digitalen Seh-Stücken werden wesentliche Ergebnisse des Gemeinschaftsforschungsprojekts „Digital Materialities. Virtual and Analogue Forms of Exhibition“, kurz DigiMat, für Publikum und Forschung sichtbar. Bei diesem Experiment kooperiert das DSM mit dem MAPEX Center for Materials and Processes der Universität Bremen sowie dem Tübinger Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) und es wird durch den Senatsausschuss Wissenschaft der Leibniz-Gemeinschaft gefördert. In einem weiteren Schritt des Projektes, das neue Ausstellungs- und Vermittlungsformate für digitale Exponate entwickeln will, werden die Museumsgäste in einer Umfrage nach ihrem Ausstellungserlebnis befragt.

    "Über den Digitalisierungsprozess verlieren die Museumsobjekte zwar ihre eigene Materialität - aber durch die digitale Aufbereitung erhalten sie neue, zuvor nicht wahrnehmbare Materialitäten, die wir hier den Gästen der Ausstellung offenbaren wollen. Persönlich finde ich diese Verbindung von Materialwissenschaft und kulturellem Erbe sowohl faszinierend als auch wissenschaftlich sehr vielversprechend", sagt Prof. Dr. Lucio Colombi Ciacchi, Professor im Fachbereich Produktionstechnik an der Universität Bremen und Projektleiter am MAPEX, Universität Bremen.

    Ein Vortrags- und Vermittlungsprogramm begleitet die Sonderausstellung. Dieses sieht mehrere Vorträge in den Reihen „Science goes Public“ (im Yesterday, Bremerhaven) und „Wissen um 11“ (im Haus der Wissenschaft, Bremen) vor. Außerdem sind Kurz-Führungen in der Reihe „Highlight am Sonntag“ direkt in der Ausstellung geplant.

    Sonderausstellung „SEH-STÜCKE – Maritimes digital entdeckt“ zu sehen vom 20. Oktober 2023 bis 30.4.2024 in der Kogge-Halle.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Frederic Theis
    theis@dsm.museum


    Weitere Informationen:

    https://www.dsm.museum/pressebereich/neue-ausstellung-seh-stuecke-maritimes-digi...


    Bilder

    Das Digitalisat eines Chronometers.
    Das Digitalisat eines Chronometers.
    Foto: MAPEX / EZRT / DSM
    Foto: MAPEX / EZRT / DSM


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Das Digitalisat eines Chronometers.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).