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02.11.2023 13:28

Prof. Markus Tiedemann zum Professor des Jahres in den Geistes-, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften gewählt

Betty Baumann Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Eine besondere Ehrung für Markus Tiedemann: Der Professor für Didaktik der Philosophie und für Ethik am Philosophischen Institut der TU Dresden belegt im nationalen Wettbewerb „Professor des Jahres“ der UNICUM-Stiftung 2023 den ersten Platz in der Kategorie Geistes-, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften. In Dresden ist er damit der bisher einzige Professor, der in diesem Wettbewerb den ersten Platz erlangen konnte. Er ist gleichzeitig der erste ausgezeichnete Wissenschaftler aus den Geisteswissenschaften.

    Der Wettbewerb um den Titel „Professor des Jahres“ wird seit 2006 jährlich von der UNICUM-Stiftung unter der Schirmherrschaft der Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie für Wirtschaft und Energie ausgerichtet. In einem zweistufigen Verfahren nominieren zuerst Studierende, Doktorand:innen und Kooperationspartner:innen Professorinnen und Professoren für den Titel. Im zweiten Schritt entscheidet dann eine unabhängige Jury über die die Preisvergabe. Der Titel würdigt exzeptionelles Engagement von Professor:innen bei der Vorbereitung ihrer Studierenden auf den Berufseinstieg.

    Dabei haben die meisten Studierenden von Markus Tiedemann bereits von Beginn an ein klares Berufsbild: Sie sind angehende Lehrer:innen. Sich und seine Lehre sieht Markus Tiedemann dabei in einer Vorbildfunktion: „Gute Lehrerinnen und Lehrer zeichnen sich durch Sachkenntnis, Methodenkompetenz und Engagement aus. Ergo muss universitäre Lehre genau hier vorangehen.“ Ihm gelingt dies durch eine intensive Verzahnung von Theorie und Praxis. Projekte zu Themen und Konzepten wie Streitkultur, Post-Aufklärungs-Gesellschaft, transzendentale Toleranzerziehung und normative Integration ergänzt er nicht nur durch eine umfassende fachdidaktische Ausbildung, sondern auch durch Exkursionen und Praxisseminare, denn, so Tiedemann, „Praxis ohne theoretische Reflexion ist blind, aber reine Theorie droht leer zu sein. Es bedarf der Einbeziehung von Praktika, außerschulischen Lernorten, alternativen Berufsfeldern und aktuellen politischen Herausforderungen in die universitäre Ausbildung“.

    Daher beschäftigt sich seine Forschung und Lehre beispielsweise mit De-Radikalisierungsprozessen bei Jugendlichen oder den Möglichkeiten und Grenzen einer Kooperation von Außerschulischen Lernorten, Erlebnispädagogik und philosophischer Bildung. Diese versetzt die angehenden Lehrer:innen durch ein theoretisches Fundament und gleichzeitiges praktisches Engagement in die Lage, ihren Unterricht fachlich gewinnbringend mit Exkursionen und Klassenreisen zu verbinden, und gibt ihnen außerdem einen Einblick in mögliche Arbeitsfelder außerhalb der Schule. Möglich ist dies durch ein dichtes Netzwerk aus Kooperationspartnern und eine intensive Zusammenarbeit mit diesen. In mehreren Fällen ging diese Zusammenarbeit so weit, dass studentische Arbeiten zur Überarbeitung und Ergänzung Außerschulischer Lernorte geführt haben. Beispielsweise haben Studierende eine Begleitveranstaltung zu der Ausstellung Future Food im Deutschen Hygienemuseum gestaltet oder die Prototypen der Thinking-Stations im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven erarbeitet. Für die kommenden Semester ist die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial in Zusammenhang mit den Gedenkstätten Buchenwald und Theresienstadt sowie ein Ergänzungsvorschlag zum Thema „Gerechter Krieg“ im deutschen Militärhistorischen Museum geplant. Im Mai 2024 fahren Studierende von Professor Tiedemann unter dem Projektnahmen „Querverbindung“ in Kanus die Elbe hinunter um in fünf verschiedenen Gemeinden Bürgergespräche zu kontroversen Themen wie Migration, Klimawandel oder gerechter Krieg anzubieten. Tiedemanns Studierende profitieren jedoch nicht nur von derartigen Exkursionen. Auch im Vorlesungssaal schätzen Sie seine anschauliche und motivierende Vermittlung des Stoffs und seinen respektvollen Umgang, der eine einladende Lernatmosphäre erzeugt.

    Markus Tiedemann selbst ist dankbar für diese deutschlandweite Anerkennung seiner Lehre, für die er von seinen Studierenden vorgeschlagen wurde: „Mein großer Dank gilt den Studierenden, die mich für das Auswahlverfahren vorgeschlagen haben. Eine Person ist mir bekannt über andere spekuliere ich. Wenn meine Vermutungen richtig sind, haben diese Personen gerade mit Abschluss die Universität verlassen und wir können uns glücklich schätzen, dass so kompetente und engagierte Persönlichkeiten in unserem Bildungssystem tätig werden.“

    Prorektor Bildung, Prof. Michael Kobel, gratuliert: „Das Rektorat beglückwünscht Professor Tiedemann herzlich! Mit seinem herausragenden Engagement bei der Ausbildung unserer zukünftigen Lehrkräfte verkörpert er in besonderem Maß das Selbstverständnis der TU Dresden als gesellschaftliche Akteurin. Seine Lehrveranstaltungen thematisieren brennende ethische Fragen zu Menschenrechtsdiskursen, Migration, Pluralismus, Fake News und Verschwörungstheorien. Dabei eröffnet er seinen Studierenden bereichernde Kooperationen mit außeruniversitären Einrichtungen wie der Gedenkstätte Buchenwald, dem Auswandererhaus in Bremerhaven, sowie weiteren Museen und Theatern in und außerhalb Dresdens, von denen sie auch als zukünftige Lehrkräfte profitieren werden. Die TU Dresden als Universität und als Ort der sächsischen Lehrkräftebildung freut sich sehr, dass dieses Engagement nun eine solche außerordentliche Würdigung erfährt.”

    Kontakt:
    Prof. Markus Tiedemann
    Professor für Didaktik der Philosophie und für Ethik
    TU Dresden
    Tel.: +49 351 463-32576
    Email: markus.tiedemann@tu-dresden.de


    Bilder

    Prof. Markus Tiedemann
    Prof. Markus Tiedemann

    TU Dresden


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Prof. Markus Tiedemann


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