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06.11.2023 12:00

24. Deutscher Lebertag: „Kennen Sie Ihre Leberwerte?“ – kostenfreie Telefonaktionen mit Leberspezialisten

Rolf Kalus externe Pressestelle
Deutsche Leberstiftung

    Gießen, Hannover, Köln – Unter dem Motto: „Kennen Sie Ihre Leberwerte?“ stellen die Ausrichter des 24. Deutschen Lebertages die Lebergesundheit und die Bedeutung der Leberwerte im Blut in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Mit bundesweiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit schaffen die Ausrichter ganzjährig mehr Bewusstsein für die Gesundheit des lebenswichtigen Organs und bieten unter www.lebertag.org zusätzlich Informationen zu Lebererkrankungen an.

    Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages am 20. November 2023 geben die Ausrichter – Gastro-Liga e. V., Deutsche Leberhilfe e. V. und Deutsche Leberstiftung – an drei Tagen die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren: Leber-Experten beantworten bei kostenfreien Telefonaktionen individuelle Fragen zu Leber und Lebererkrankungen.

    Die Leber ist das vielseitigste und größte innere Organ im menschlichen Körper. In jeder Minute werden etwa anderthalb Liter Blut durch die Leber gepumpt, das ergibt fast 2.000 Liter Blut an einem Tag. Dadurch erfüllt sie lebenswichtige Aufgaben wie den Abbau von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen. Die Leber produziert lebenswichtige Proteine und reguliert den Fettstoffwechsel. Außerdem spielt sie eine entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung, indem sie Gerinnungsfaktoren produziert. Die Leber hat auch eine Speicherfunktion für wichtige Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Vitamine und versorgt den Körper damit, wenn diese nicht aus der Nahrung kommen. Eine gesunde Leber ist daher von großer Bedeutung für das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit. Eine Belastung für die Leber und häufig die Ursache für dauerhafte Schäden sind unter anderem: ungesunde Ernährung – oft in Verbindung mit Bewegungsmangel und Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum, Diabetes mellitus, Medikamente, Umwelteinflüsse und Virusinfektionen.

    Lebererkrankungen sind in Deutschland weit verbreitet – Millionen von Bundesbürgern sind leberkrank, ohne es zu wissen. Unabhängig von der Erkrankungsursache kann eine langjährige Entzündung die Leber vernarben und zu einer Zirrhose führen. Wenn die Zirrhose weiter voranschreitet, sind gefährliche Komplikationen bis hin zum Leberzellkrebs (HCC) möglich. Einige Lebererkrankungen wie die chronische Hepatitis B oder entzündliche Fettlebererkrankungen können auch ohne Zirrhose zu Leberzellkrebs führen. Komplikationen lassen sich jedoch oft vermeiden, wenn die Lebererkrankung frühzeitig entdeckt und individuell therapiert wird. Doch Erkrankungen des lebenswichtigen Organs werden häufig erst spät erkannt, weil sie in vielen Fällen lange keine Beschwerden verursachen oder nur zu unspezifischen Symptomen wie z. B. Müdigkeit führen. Erste Anzeichen einer Lebererkrankung können aber erhöhte Leberwerte sein, die sich im Rahmen einer Blutuntersuchung feststellen lassen.

    Die Ausrichter des Deutschen Lebertages empfehlen, die Leberwerte im Blut (GPT, GOT und gGT) bestimmen zu lassen. Diese Tests gehören bislang nicht zu den Standarduntersuchungen wie beispielsweise die „Gesundheitsuntersuchung“, bei der gesetzliche Krankenkassen ihren Versicherten ab einem Alter von 35 Jahren mittlerweile anbieten, sich einmalig auch auf Hepatitis B und C untersuchen zu lassen. Bei Angehörigen einer Risikogruppe übernehmen die Krankenkassen in der Regel die Kosten für diese Untersuchung. Zu Risikogruppen zählen neben Menschen mit Übergewicht und hohem Alkoholkonsum auch Patienten, die dauerhaft Medikamente einnehmen. Ebenso sollten Menschen, die vor 1992 eine Bluttransfusion erhalten haben, sich unbedingt auf Hepatitis C testen lassen.

    Ein besonderes Gesundheitsproblem betrifft vor allem die westlichen Industrieländer – und dieses wird auch in Deutschland stetig größer: Immer mehr Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche entwickeln eine Steatotische Lebererkrankung (Steatotic liver disease, SLD). Heutzutage ist die SLD die häufigste Lebererkrankung in Deutschland. Ein Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen übergewichtig sind. Zusätzlich zur Gewichtszunahme können auch Insulinresistenz, ungesunde Ernährung und mangelnde körperliche Aktivität eine Rolle spielen. Diese Form der Erkrankung wird nun als MASLD (Metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease, Stoffwechselstörung-assoziierte steatotische Lebererkrankung) bezeichnet.

    Bei MASLD kommt es zu einer Ansammlung von Fett in den Leberzellen, die sich bei einigen Patienten zu einer Fettleberentzündung und zu einer Leberzirrhose entwickeln können. Eine kürzlich in den USA veröffentlichte Studienauswertung mit Daten der Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) kommt zu dem Ergebnis, dass die Lebenserwartung der amerikanischen Gesamtbevölkerung um etwa 2,5 Jahre gesunken ist. Als Ursachen für diese Entwicklung werden Ernährungsgewohnheiten und Übergewicht genannt. Der Verzehr von Fertiggerichten, Fast Food und zuckerhaltigen Limonaden führt in vielen Fällen zu Adipositas (starkem Übergewicht) und ist unter anderem der Auslöser chronischer Erkrankungen, zu denen auch die Fettleber zählt. Chronische Lebererkrankungen gehören in den USA zu den zehn häufigsten Todesursachen. Auch in Deutschland sprechen Experten bereits von einem „Ernährungsdesaster“, das zur Folge hat, dass es auch hierzulande immer mehr Menschen mit krankhaftem Übergewicht und assoziierten Folgeerkrankungen gibt.

    Die Ausrichter des Deutschen Lebertages bieten unter http://www.lebertag.org zahlreiche Informationen sowie den kostenlosen Download einer Broschüre mit Informationen zu Funktionen und Erkrankungen der Leber sowie zu aktuellen Therapiemöglichkeiten.

    Um Menschen zu ermutigen, mehr über ihre eigene Lebergesundheit zu erfahren und Fragen zur Leber und zu Lebererkrankungen zu stellen, veranstalten die Ausrichter im Rahmen des Deutschen Lebertages drei Telefonaktionen:

    Details zu den drei großen Lebertag-Telefonaktionen

    An den drei Telefonaktionstagen im Rahmen des 24. Deutschen Lebertages stehen die Leber-Spezialisten am 16., 17. und 20. November 2023 jeweils von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr zur Verfügung. Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 666 39 22 beantworten die Leber-Spezialisten jedem Interessierten und Betroffenen alle Fragen rund um die Themen Leber, Lebergesundheit und Lebererkrankungen.

    Mit diesem Angebot möchten die Ausrichter des 24. Deutschen Lebertages dazu beitragen, dass das lebenswichtige Organ und seine Erkrankungen mehr öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. Sie weisen gleichzeitig darauf hin, dass die Beratungsgespräche am Telefon keinen persönlichen Arztbesuch und keine individuelle Diagnose ersetzen.

    Diese Leber-Experten stehen als Ansprechpartner bei der ersten Lebertag-Telefonaktion am Donnerstag, 16. November 2023 von 14 bis 16 Uhr bereit:

    Prof. Dr. Tony Bruns, Universitätsklinikum Aachen
    Prof. Dr. Dr. Andreas Teufel, Universitätsklinikum Mannheim

    Dieser Leber-Experte steht als Ansprechpartner bei der zweiten Lebertag-Telefonaktion am Freitag, 17. November 2023 von 14 bis 16 Uhr bereit:

    PD Dr. Michael Schultheiß, Universitätsklinikum Freiburg

    Diese Leber-Experten stehen als Ansprechpartner bei der dritten Lebertag-Telefonaktion am Montag, 20. November 2023 von 14 bis 16 Uhr bereit:

    PD Dr. Anton Gillessen, Herz-Jesu-Krankenhaus Münster-Hiltrup
    Prof. Dr. Christoph Roderburg, Universitätsklinikum Düsseldorf

    Mehr Informationen zum 24. Deutschen Lebertag und alle bislang im Rahmen des diesjährigen Deutschen Lebertages veröffentlichten Presseinformationen finden Sie unter: http://www.lebertag.org.

    Die Ausrichter danken den Sponsoren des 24. Deutschen Lebertages am 20. November 2023: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Alexion Pharma Germany GmbH, AstraZeneca GmbH, Dr. Falk Pharma GmbH und Gilead Sciences GmbH. Die Sponsoren haben keinen Einfluss auf den Inhalt dieser Pressemitteilung.

    Die Kooperationspartner des 24. Deutschen Lebertages sind: Arbeitsgemeinschaft Leitender Gastroenterologischer Krankenhausärzte (ALGK), Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands (bng), Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS), Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), Gesellschaft für Rehabilitation bei Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (GRVS) und Lebertransplantierte Deutschland.

    Ausrichter und Ansprechpartner des 24. Deutschen Lebertages:

    Deutsche Leberhilfe e. V., Prof. Dr. Christoph Sarrazin, Vorstandsvorsitzender
    Krieler Straße 100, 50935 Köln ● info@leberhilfe.orghttps://www.leberhilfe.org

    Deutsche Leberstiftung, Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender
    Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover ● presse@deutsche-leberstiftung.dehttps://www.deutsche-leberstiftung.de

    Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga) e. V., Prof. Dr. Peter R. Galle, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats
    Friedrich-List-Straße 13, 35398 Gießen ● geschaeftsstelle@gastro-liga.dehttps://www.gastro-liga.de

    Kontakt:

    Deutsche Leberstiftung
    (für die Ausrichter des Deutschen Lebertages)
    Bianka Wiebner
    Carl-Neuberg-Straße 1
    30625 Hannover
    Tel 0511 – 532 6815
    Fax 0511 – 532 6820
    presse@deutsche-leberstiftung.de
    https://www.deutsche-leberstiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.lebertag.org
    http://www.lebertag.org/wp-content/uploads/2023/10/Infobroschuere_Lebertag2023_o...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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