idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.11.2023 10:40

Forschungsergebnis: Populationsweizen ist reif für die Praxis

Tassilo Frhr. v. Leoprechting Pressestelle
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

    Der Anbau und die Weiterverarbeitung von sogenanntem Populationsweizen ist nach Ergebnissen eines BÖL-Forschungsprojekts auch unter Praxisbedingungen problemlos möglich. Erträge und Backqualität überzeugten Mühlenbetreiber und Bäckereien. Einige verarbeiten künftig weiterhin Populationsweizen.

    Dass Populationsweizen eine Alternative zu Sortenweizen sein kann, ist Ergebnis des BÖL-Forschungsprojekts „BAKWERT“. Fachleute der Universität Kassel, des Kompetenzzentrums Ökolandbau Baden-Württemberg (LTZ) und des Berufsverbands Die Freien Bäcker e.V. hatten im Verbund mit zehn Praxisbetrieben den Anbau und die Weiterverarbeitung von Populationsweizen drei Jahre lang erprobt. Gemeinsam mit drei Mühlen und 14 Bäckereien konnten an unterschiedlichen Standorten regionale Wertschöpfungsketten aufgebaut werden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Verbundprojekt über das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) gefördert.

    Über sechs Tonnen Ertrag pro Hektar
    In den zweijährigen Anbauversuchen verglichen die Projektpartner die Populationen Brandex und EQuality mit der E-Weizensorte Aristaro. In beiden Anbaujahren erzielten die Populationen über alle Standorte hinweg im Schnitt deutlich höhere Erträge als die Sorte Aristaro. So kamen EQuality und Brandex im zweiten Anbaujahr auf 6,5 und 6,3 Tonnen pro Hektar, während Aristaro durchschnittlich 5,8 Tonnen pro Hektar erzielte.

    Backqualität stabiler, Kundschaft zufrieden
    Auch bei der Verarbeitung gab es kaum Unterschiede zwischen der untersuchten Sorte und den beiden Populationen. Protein- und Klebergehalte sowie die Sedimentationswerte bewegten sich auf ähnlichem Niveau. Über die beiden Anbaujahre und alle Betriebe hinweg waren die Werte zur Backqualität jedoch bei den Populationen stabiler.
    Die Bäckereien zeigten sich mit allen getesteten Mehltypen aus den Populationen (Type 550/1050, Ruch- und Vollkornmehl) sehr zufrieden. Bei der Verarbeitung mussten Wassermenge, Knetzeit und Teigruhe zum Teil angepasst werden. Die Resonanz der Kundinnen und Kunden zu den verschiedenen Backwaren aus Populationsweizenmehl war durchweg positiv.

    Mühlen und Bäckereien: Populationsweizen bleibt im Programm
    Die drei eingebundenen Partnermühlen sind offen dafür, zukünftig verstärkt Populationsweizen zu verarbeiten. Fünf der 14 eingebundenen Bäckereien haben bereits mit den beteiligten Bio-Betrieben vereinbart, dass sie über das Projekt hinaus Mehl aus Populationsweizen beziehen möchten.

    Was ist Populationsweizen?
    Während bei Sorten-Weizen alle Einzelpflanzen genetisch identisch sind, ist das Erbgut von Populationsweizen bei jeder Pflanze unterschiedlich. Dadurch sind die Bestände zwar äußerlich weniger homogen, aber widerstandsfähiger gegen Wetterextreme. Das ermöglicht eine höhere Ertragsstabilität sowie die Möglichkeit für standortbedingte Anpassungen bei mehrjährigem Anbau.

    Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter http://www.weizenvielfalt.de


    Weitere Informationen:

    http://www.weizenvielfalt.de


    Bilder

    Anbau des Populationsweizens Brandex
    Anbau des Populationsweizens Brandex

    Dr. Torsten Siegmeier


    Anhang
    attachment icon Pressemeldung BÖL-Projekt Populationsweizen

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Anbau des Populationsweizens Brandex


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).