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08.11.2023 12:42

Prof. Sabine Striebich ist Professorin für Hebammenwissenschaft an der Universitätsmedizin Halle

Jonas Machner Stabsstelle Presse und Unternehmenskommunikation
Universitätsmedizin Halle

    Prof. Dr. Sabine Striebich ist seit 8. November 2023 als Professorin für Hebammenwissenschaft an die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) berufen. Die erfahrene Hebamme zielt darauf ab, durch Versorgungsforschung neue Erkenntnisse in die Geburtshilfe zu bringen. Mit der Berufung übernimmt Sie auch die Leitung des gleichnamigen dualen Bachelorstudiengangs, der 2021 an der Universitätsmedizin Halle startete.

    „Der Hebammenberuf hat sich im Laufe der Jahrzehnte stetig weiterentwickelt und die Anforderungen sind kontinuierlich gestiegen. In Deutschland ist seit 2020 eine Hochschulausbildung verpflichtend. Mit der Akademisierung wird dieser steigenden Komplexität Rechnung getragen“, erklärt Prof. Striebich den Wandel der letzten Jahre. Relativ neu ist auch das Feld der hebammenwissenschaftlichen Forschung: „Die Hebammenwissenschaft erforscht beispielsweise Wirksamkeit und Nutzen von Hebammentätigkeiten und ermittelt Bedarfe von Schwangeren und Müttern. Mein Anliegen ist es, die hebammenwissenschaftliche Versorgungsforschung fortzusetzen, die am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften der MLU bereits etabliert ist. Damit möchte ich dazu beitragen, dass die gesundheitliche Versorgung von Schwangeren, Gebärenden und Müttern noch stärker evidenzbasiert gestaltet werden kann. Der Transfer der Ergebnisse in die Praxis ist mir dabei besonders wichtig“, so Prof. Striebich. Die Schwerpunkte der Versorgungsforscherin umfassen Themen wie die Bewältigung von Geburtsangst, die Förderung aktiver Geburten und die Entwicklung und Pilotierung evidenzbasierter Gesundheitsinformationen für die Geburtshilfe.

    Im Rahmen der Professur ist vorgesehen, eine entsprechende hebammengeleitete Hochschulsprechstunde für Schwangere, Wöchnerinnen und Mütter beziehungsweise junge Eltern und ihre neugeborenen Kinder aufzubauen. „Als wissenschaftlich fundiertes, neuartiges ambulantes Versorgungsangebot soll die Hochschulsprechstunde die bestehenden Versorgungsstrukturen für Schwangere und junge Familien an der Universitätsmedizin Halle erweitern und eine neue Anlaufstelle in der Region werden. Davon könnten zunächst Frauen mit großer Angst vor der Geburt profitieren, für die eine individuelle und interprofessionelle Betreuung vielerorts momentan nicht so umfangreich stattfindet, wie man sich das wünscht. Nach und nach soll das Angebot erweitert werden. Die Hochschulsprechstunde der Medizinischen Fakultät soll außerdem gute Trainingsmöglichkeiten für studierende Hebammen bieten“, betont Striebich.

    In der Lehre nimmt Prof. Striebich als Leiterin des dualen Bachelorstudiengangs Hebammenwissenschaft eine wichtige Rolle ein, da die MLU der einzige Standort in Sachsen-Anhalt ist, an dem Hebammenwissenschaft studiert werden kann. „Die Studierenden werden befähigt, sich aktuelle wissenschaftliche Kenntnisse anzueignen sowie evidenzbasiert und reflektiert zu handeln und effektiv mit anderen Gesundheitsberufen zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig lernen sie in der Praxis von sehr berufserfahrenen Hebammen und treffen auf eine gewachsene Versorgung. Dabei werden sie von der Universität begleitet. Davon profitieren die angehenden Hebammen letztlich enorm“, so Striebich. Für das Üben praktischer Fähigkeiten von Studierenden wird ein neues „Skills- und Simulationslabor Hebammenwissenschaft“ auf dem Medizin-Campus Steintor geschaffen, welches das Dorothea-Erxleben-Lernzentrum Halle (DELH) ergänzt. „Hebammenstudierende benötigen realistische Umgebungen wie einen Klinik-Geburtsraum, eine häusliche Geburtsumgebung und Räume, in denen Untersuchungen und Beratungen geübt werden können. Auch interprofessionelle Notfallszenarien sollen dort simuliert werden. Die Planungen haben bereits begonnen“, so Striebich. Es ist vorgesehen, im Skills- und Simulationslabor auch Hospitationen und Fortbildungen für Hebammen anzubieten, die Studierende der MLU als Praxisanleiter:innen betreuen.

    Sabine Striebich absolvierte 1997 eine Ausbildung zur Hebamme am Krankenhaus Neukölln in Berlin und war bis 2008 am DRK Klinikum Westend tätig. 2013 erwarb sie ihren Abschluss in Diplom-Medizinpädagogik an der Charité Berlin und war anschließend Lehrerin für Hebammenwesen und Gastdozentin für Hebammenwissenschaft an der Evangelischen Hochschule Berlin. Ab 2015 studierte sie an der MLU im Promotionsstudiengang „Partizipation als Ziel von Pflege und Therapie“, war ab 2017 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Be-Up-Studie tätig, die am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften realisiert wurde, und promovierte ebenda 2020 zum Dr. rer. medic. Im Frühjahr 2022 folgte sie dem Ruf in den Norden als Professorin für Hebammenwissenschaft an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg.

    Prof. Dr. Heike Kielstein, Dekanin der Medizinischen Fakultät der MLU, erklärt: „Die Pflege- und Versorgungsforschung sind Schwerpunkte an der Universitätsmedizin Halle und werden mit der Berufung von Prof. Dr. Sabine Striebich gestärkt. Mit ihr haben wir eine kompetente und erfahrene Spitze für unseren jüngsten Studiengang Hebammenwissenschaft gewonnen.“


    Weitere Informationen:

    https://www.umh.de/igpw Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften
    https://www.umh.de/news/deutschlandweite-be-up-geburt-aktiv-studie-zeigt-be-up-g... Informationen zur Be-Up Studie


    Bilder

    Prof. Dr. Sabine Striebich
    Prof. Dr. Sabine Striebich

    Universitätsmedizin Halle


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Sabine Striebich


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