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15.11.2023 10:14

TUD-Forscherin Dr. Anne Gärtner mit dem Early Career Award der Einstein Stiftung ausgezeichnet

Nicole Gierig Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Neue Bewertungskriterien für Forschungsleistung, die Qualität, Transparenz und Reproduzierbarkeit in den Vordergrund stellen, möchte die Psychologin Dr. Anne Gärtner von der Technischen Universität Dresden mit Ihrem Projekt „Responsible Research Assessment“ entwickeln. Für dieses engagierte Vorhaben wurde sie mit dem Early Career Award der Einstein Stiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit insgesamt 100.000 Euro dotiert.

    Bereits zum 3. Mal vergibt die Einstein Stiftung den Einstein Foundation Award for Promoting Quality in Research. Mit diesem Preis werden Wissenschaftler:innen sowie Institutionen gewürdigt, die einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der Qualität von Forschung und Belastbarkeit von Forschungsergebnissen leisten. „Als weltweit einziger Preis rückt der Einstein Foundation Award Personen und Projekte ins Rampenlicht, die sich um Forschungsqualität verdient machen – durch außergewöhnliches Engagement, aber auch durch den Mut, kritisch auf die Forschungspraxis zu blicken“, so Martin Rennert, Vorstandsvorsitzender der Einstein Stiftung. „Dies wollen wir würdigen und als Impuls in die Öffentlichkeit tragen. Denn Zuverlässigkeit und Transparenz von Forschungsarbeit stärken das Vertrauen in die wissenschaftliche Arbeit insgesamt, auf die sich Gesellschaft und Politik immer stärker beziehen müssen, wenn es um die Bewältigung großer Herausforderungen geht.“ Der Preis wird in drei Kategorien vergeben: an Einzelpersonen, Institutionen und Nachwuchsforschende.

    Aus über 160 Bewerbungen für den Early Career Award konnte sich Dr. Anne Gärtner von der TU Dresden im Wettstreit mit vier weiteren Finalist:innen mit ihrem Projekt „Responsible Research Assessment“ durchsetzen. In der Begründung der Jury heißt es: „Anne Gärtner's Initiative geht ein zentrales Problem in der anhaltenden Glaubwürdigkeitskrise der Wissenschaft an – die Priorisierung von Quantität gegenüber Qualität bei Kriterien für Finanzierung, Einstellung und Beförderung. Das Projekt zielt darauf ab, Kriterien zu entwickeln, die strenge Forschungspraktiken anerkennen und fördern und hat das Potenzial, ein Modell bereitzustellen, das in verschiedenen akademischen Disziplinen genutzt werden kann.“ Die Kriterien sollen Anwendung bei Einstellungs- und Beförderungsentscheidungen spielen, insbesondere bei Berufungen von Professuren. Langfristiges Ziel ist es, die neuen Bewertungsmaßstäbe für Transparenz, Reproduzierbarkeit und Forschungsqualität in einem frei zugänglichen Online-Tool für die Implementierung in Berufungsverfahren zur Verfügung zu stellen.

    Dr. Anne Gärtner ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie der TU Dresden tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Emotionsverarbeitung und Emotionsregulation. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit Open Science und der Reproduzierbarkeit von Daten in Psychologie und Neurowissenschaften. „Ich engagiere mich auf dem Gebiet, weil wir in verschiedenen Wissenschaftsbereichen das Problem haben, dass sich Befunde nicht replizieren und/oder reproduzieren lassen. Darunter habe ich auch in meiner Doktorarbeit leiden müssen. Die „publish-or-perish“-Kultur trägt sehr stark zu diesem Problem bei. Die aktuelle Incentivierung in der Forschung führt dazu, vor allem möglichst schnell möglichst viel zu publizieren, zu Lasten der Qualität der Forschung (z.B. zu kleine Stichproben und zu geringe statistische Power, die zu falsch positiven Befunden führen können). Der Fokus sollte wieder mehr auf Qualität statt Quantität liegen, damit unsere Forschung glaubwürdiger und reproduzierbarer wird. Und dafür braucht es Anreize, sonst findet keine Veränderung statt“, gibt Anne Gärtner die Motivation zu ihrem Projekt wider.

    Die Auszeichnung mit dem Early Career Award der Einstein Stiftung ist für die junge Wissenschaftlerin eine große Ehre und vor allem Wertschätzung ihres Engagements in den vergangenen Jahren.

    Kontakt für Journalisten:
    Dr. Anne Gärtner
    Professur für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie
    TU Dresden
    Tel. 0351 463 36997
    Email: anne_gaertner@tu-dresden.de


    Weitere Informationen:

    &index=4 Vortrag über das Projekt im Finale des Einstein Foundation Awards


    Bilder

    Dr. Anne Gärtner
    Dr. Anne Gärtner

    Anne Gärtner


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Psychologie
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Dr. Anne Gärtner


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