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16.11.2023 08:51

Gut abgesichert im dualen Studium? Neue Befragungsergebnisse veröffentlicht

Alexandra Nießen Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Das duale Studium hat in den letzten zehn Jahren deutlich an Beliebtheit gewonnen. In die Kombination aus Hochschulstudium und praktischer Ausbildung im Betrieb sind aktuell deutschlandweit ca. 120.000 Studierende in knapp 1.800 dualen Studiengängen eingeschrieben. Bisherige Studien legen nahe, dass Sicherheit und finanzielle Unabhängigkeit zentrale Motive für die Aufnahme eines dualen Studiums sind. Der neue Report des Institut Arbeit und Qualifi-kation der Universität Duisburg-Essen analysiert, ob diese Erwartungen der Studierenden er-füllt werden.

    Die Abteilung Bildung, Erziehung, Soziale Teilhabe (BEST) des Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) an der Universität Duisburg-Essen (UDE) knüpft mit ihrer aktuellen Befragung von dual Studierenden im Auftrag des DGB-Bundesvorstandes aus. Neben einem Online-Fragebogen mit bundesweit 3.516 Teilnehmer:innen haben die Wissenschaftlerinnen auch Gruppendiskussionen mit Studierenden ver-schiedener Fächergruppen einbezogen. Im Zentrum der aktuellen Studie steht die Frage, ob sich die Erwartungen an das duale Studium hinsichtlich Sicherheit und finanzieller Unabhängigkeit empirisch bestätigen lassen. Dr. Sirikit Krone vom IAQ hat dazu u. a. die Ausbildungsverträge, Kostenüber-nahmen durch den Betrieb, die besondere Wohnsituation von dual Studierenden und ihre Finanzie-rungsquellen untersucht: „Viele Schulabgänger:innen, die sich für die Aufnahme eines dualen Studi-ums entscheiden, erhoffen sich, mit der betrieblichen Ausbildungsvergütung ihren Lebensunterhalt selbstständig bestreiten zu können“, beschreibt Krone ihre Erkenntnisse aus früheren Befragungen. Doch die Realität der Studierenden sieht anders aus: Knapp ein Fünftel kann mit dem Ausbildungs-gehalt nicht die anfallenden Lebenshaltungskosten decken. Zwar erhalten fast alle Befragten (98 %) eine Ausbildungsvergütung von ihrem Praxisbetrieb, dennoch muss ein großer Teil der Studierenden auf weitere Finanzierungsquellen zurückgreifen: 55,7 % erhalten finanzielle Unterstützung von ihrer Familie, 16,7 % gehen neben ihrem Studium und der Arbeit im Ausbildungsbetrieb noch einem Ne-benjob nach.

    Auch immer mehr private Hochschulen bieten duale Studiengänge an, allerdings sind dabei Studien-gebühren fällig. Hinzu kommen häufig Kosten für einen zweiten Wohnsitz oder das Pendeln zwischen Studien- und Ausbildungsort. Nur jede:r Fünfte gibt an, dass beide Lernorte an einem gemeinsamen Standort liegen. Ein weiterer Kostenfaktor sind Lernmittel. Etwa jede:r Zweite (53,6 %) wird bei deren Finanzierung durch den Praxisbetrieb unterstützt, allerdings erhalten nur 27,1 % eine vollständige Erstattung. Zur finanziellen Last kommt der zeitliche Druck: Die parallel zu absolvierenden Ausbil-dungswege stellen hohe Anforderungen an die Belastbarkeit, Flexibilität und Selbstorganisation. „Ziel sollte es sein, duale Studiengänge zukünftig so zu gestalten, dass eine kostendeckende Ausbil-dungsvergütung gezahlt wird. Dies würde der Erwartung der Studierenden entgegenkommen, im dualen Studium gut abgesichert zu sein, und außerdem den zeitlichen Druck deutlich verringern. Die Studierenden hätten so die Möglichkeit, sich besser auf ihr Studium zu konzentrieren“, fasst Sirikit Krone zusammen.

    Redaktion: Katja Goepel, Pressereferentin IAQ, Tel. 0203/37-91836, katja.goepel@uni-due.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Sirikit Krone, IAQ, Tel. 0203 37 91350 | sirikit.krone@uni-due.de


    Originalpublikation:

    Krone, Sirikit, 2023: Gut abgesichert im dualen Studium? Ergebnisse einer Befragung dual Studie-render. Duisburg: Institut Arbeit und Qualifikation. IAQ-Report 2023-09


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, jedermann
    Gesellschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

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