idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.11.2023 09:58

Qualifikationskurs gegen Lehrermangel

Arne Dessaul Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Inmitten der aktuellen Herausforderungen des Lehrkräftemangels in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) präsentiert der Lehrstuhl für Didaktik der Chemie (Prof. Dr. Katrin Sommer) an der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit der Bezirksregierung Arnsberg als Kooperationspartner ein innovatives Projekt: die Durchführung des einjährigen Qualifikationskurses für Lehrkräfte im Fach Chemie an einer Universität.

    Dieser Kurs richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer aus der Region, die bereits im Schuldienst tätig sind, Chemie aber nicht unterrichten können. Bisher fanden diese Qualifikationskurse ausschließlich an Schulen statt. Die Ruhr-Universität bietet als erste Universität in Nordrhein-Westfalen ein derartiges Programm an, um dem Mangel an qualifizierten Lehrkräften im MINT-Bereich zu begegnen. Den Anstoß für diese Kooperation gab Dr. Robert Wieczorek, Alumnus der Ruhr-Universität und Dozent in dem Kurs.

    Der Kurs startete bereits am 8. August 2023 und zunächst musste viel chemisches Fachwissen gelernt werden. Jetzt im Wintersemester besuchen die Teilnehmenden die Vorlesung „Didaktik der Chemie“. So sitzen Lehramtsstudierende und im Dienst befindliche Lehrkräfte gemeinsam in einer Vorlesung und profitieren von den Inhalten und Diskussionen. Im Praktikum „Chemische Schulexperimente“ lernen die Teilnehmenden Experimente kennen, die mit Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden können. So werden das notwendige Wissen und die Fähigkeiten vermittelt, um Chemie effektiv zu unterrichten. Dem Deutsch-, Englisch- und Physik-Lehrer Lars Schmitt von der Möhnesee-Schule gefällt der praktische Teil des Kurses am besten: „Bei den Experimenten kann man das Gelernte anwenden und selbst ausprobieren, was Schülerinnen und Schüler später umsetzen sollen.“

    Supernette Atmosphäre

    Nicht nur inhaltlich kommt der Kurs gut bei den fachfremden Lehrerinnen und Lehrern an, sondern auch die Atmosphäre untereinander wird gelobt, wie Remon Hippert, Biologie- und Geografie-Lehrer vom Ruhrtal Gymnasium in Schwerte, berichtet: „Mein Highlight ist die supernette Atmosphäre zwischen allen, die Dozierenden, die anderen Teilnehmer*innen und auch die Mitarbeiter*innen im Labor: Alle verstehen sich gut und die Stimmung ist einfach toll.“

    Zum Team des Qualifikationskurses gehört unter anderem Ralf van Nek, Landesgeschäftsführer beim Landesverband zur Förderung des MINT-Unterrichts. Auch ihm ist die hohe Eigenmotivation der Teilnehmenden aufgefallen: „Wir setzen voraus, dass die Lehrkräfte später mit Verantwortung Experimente gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern durchführen können. Und eben genau das wollen die Teilnehmenden auch lernen und das merkt man.“

    Herausforderung Lehrkräftemangel

    Mit dieser neuen Initiative trägt die Chemiedidaktikerin Katrin Sommer von der Fakultät für Chemie und Biochemie gemeinsam mit dem Fachleiter Holger Franck von der Bezirksregierung Arnsberg dazu bei, den MINT-Lehrkräftemangel in der Region zu lindern und gleichzeitig die Qualität des Chemieunterrichts an Schulen zu verbessern. Die Kooperationsvereinbarung sieht zunächst drei gemeinsame Jahrgänge (2023/24 bis 2025/26) vor – eine Weiterführung ist von beiden Seiten ausdrücklich gewünscht.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Katrin Sommer
    Lehrstuhl für Didaktik der Chemie
    Fakultät für Chemie und Biochemie
    Ruhr-Universität Bochum
    E-Mail: katrin.sommer@rub.de


    Bilder

    Lars Schmitt (links) und Remon Hippert bei einem der chemischen Versuche.
    Lars Schmitt (links) und Remon Hippert bei einem der chemischen Versuche.

    RUB, Marquard


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

    Lars Schmitt (links) und Remon Hippert bei einem der chemischen Versuche.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).