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17.11.2023 14:14

Engagement für den Frieden in Kolumbien

Charlotte Brückner-Ihl Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Das Deutsch-Kolumbianische Friedensinstitut (Instituto CAPAZ) unter der Konsortialführung der Universität Gießen wird vom DAAD für weitere fünf Jahre gefördert

    Das Deutsch-Kolumbianische Friedensinstitut (Instituto CAPAZ) in Bogotá spielt eine herausragende Rolle bei der wissenschaftlichen Begleitung des schwierigen Friedensprozesses. Seit 2019 anerkannt als „Exzellenzzentrum in Forschung und Lehre“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), gehen vom Instituto CAPAZ wichtige Impulse aus, um die Stabilisierung des Friedensprozesses in Kolumbien zu fördern – durch Forschung, Aus- und Weiterbildung, Wissenstransfer in die Bevölkerung, Austauschformate sowie über die Beratung von Akteurinnen und Akteure in Politik, Transitional Justice-Institutionen und Gesellschaft. Dieses vielfältige Engagement wird nun erneut honoriert: Das Instituto CAPAZ wird vom DAAD mit einer Summe von rund 2,2 Millionen von 2024 bis 2028 weitergefördert, wie kürzlich bekanntgegeben wurde. Als federführende Hochschule hat die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) auf deutscher Seite die Konsortialführung des Instituto CAPAZ inne. Die Freude über die DAAD-Förderzusage ist daher auch in Gießen groß.

    Getragen wird das Friedensinstitut CAPAZ von einem Konsortium aus 29 kolumbianischen und deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Direktor des CAPAZ ist der Gießener Friedensforscher Prof. Dr. Stefan Peters, dessen Professur am Fachbereich 01 – Rechtswissenschaft der JLU beheimatet ist. Er hebt die Bedeutung des Instituto CAPAZ noch einmal deutlich hervor: „Die erfreuliche Nachricht der Weiterförderung verstehe ich als Honorierung der intensiven Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Opferverbänden, staatlichen Institutionen und nicht zuletzt als Wertschätzung der hervorragenden Arbeit des Teams.“

    Die stellvertretende Leiterin des CAPAZ, Indira Murillo, verweist auf die Bedeutung der Weiterförderung der Arbeit für die Wissenschaft in Zusammenhang mit der Entwicklung der Übergangsjustiz: „Nicht zuletzt im Themenfeld der Transitional Justice setzt der kolumbianische Friedensprozess neue Maßstäbe. Aktuell ist das Engagement der kolumbianischen Sondergerichtsbarkeit für den Frieden zur juristischen Aufarbeitung von genderbasierter und sexualisierter Gewalt im Kontext des bewaffneten Konflikts von besonderer Bedeutung. Diese und weitere Themen werden wir am 23. und 24. November auf einer hochrangigen Tagung in Den Haag diskutieren.“

    An der JLU sind neben der Professur für Friedensforschung insbesondere Prof. Dr. Thilo Marauhn, Prof. Dr. Verena Dolle, Prof. Dr. Michael Knipper und Prof. Dr. Regina Kreide sowie das International Office unter der Leitung von Julia Volz in die Aktivitäten des CAPAZ eingebunden. Auch die Eröffnung der Repräsentanz der Universität Gießen in Kolumbien unterstreicht ihr langfristiges Engagement im Bereich der Wissenschaftskooperation mit Kolumbien.

    Prof. Peters gibt aus Anlass der Weiterförderung des Instituto CAPAZ durch den DAAD einen kurzen Ausblick auf die geplanten Aktivitäten in den kommenden fünf Jahren. Im Fokus stehen weiterhin die wissenschaftliche Begleitung der Arbeit der Sondergerichtsbarkeit (JEP) und des laufenden Friedensprozesses sowie die wissenschaftliche Bearbeitung der Auswirkungen von Gewalt in der Vergangenheit. Gefördert werden soll die historisch-politische Bildung. Darüber hinaus werden sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Themenkomplex der Verschränkung von Frieden mit der Reduzierung sozialer Ungleichheiten, dem Umweltschutz sowie dem Kampf gegen die Alltagsgewalt widmen. Wichtig ist es dem Friedensforscher auch, dass die Erfahrungen des kolumbianischen Friedensprozesses in internationale Debatten eingespeist werden. „Leider verdeutlicht die aktuelle Weltpolitik mit besonderer Dringlichkeit die Bedeutung der Stärkung der Friedens- und Konfliktforschung. Dabei sind internationale Vergleichsperspektiven und Erfahrungsaustausche besonders relevant. Selbstverständlich können Erfahrungen nicht problemlos auf andere Kontexte übertragen werden, und doch müssen wir den Blick über den Tellerrand richten, um positive Ansätze für eine friedlichere Zukunft zu identifizieren und in politikrelevante Empfehlungen zu übersetzen“, sagt Prof. Peters.

    Das Deutsch-Kolumbianische Friedensinstitut (Instituto CAPAZ)

    Dem CAPAZ-Konsortium gehören 29 kolumbianische und deutsche Universitäten bzw. Forschungseinrichtungen an. Es widmet sich in Forschung, Lehre, Wissenstransfer und Politikberatung der wissenschaftlichen Begleitung des kolumbianischen Friedensprozesses.
    Das Instituto CAPAZ wird vom DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amtes sowie über weitere Drittmittelprojekte finanziert. Es bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Studierenden, Medien sowie Personen und Institutionen aus Politik, Kultur und Zivilgesellschaft exzellente Kooperationsbedingungen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Stefan Peters, Direktor des Instituto CAPAZ
    Professor für Friedensforschung an der Justus-Liebig-Universität Gießen
    Fachbereich 01 – Rechtswissenschaft,
    Licher Straße 76, 35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-21151, E-Mail: stefan.peters@recht.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.instituto-capaz.org;
    http://www.uni-giessen.de/internationales
    https://www.instituto-capaz.org/international-conference-on-transitional-justice...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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