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20.11.2023 11:00

Klimawandel gefährdet Getreideerträge

Hendrik Schneider Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.

    Die Auswirkungen des Klimawandels stellen den Getreideanbau in vielen Regionen vor große Herausforderungen. In einer kürzlich in "Nature Reviews Earth & Environment" veröffentlichten Studie haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ZALF untersucht, wie sich wärmere Temperaturen, ein erhöhter Kohlendioxidgehalt und eine veränderte Wasserverfügbarkeit auf weltweit wichtige Getreidearten wie Weizen, Mais, Hirse, Sorghum und Reis auswirken.

    Bei einem Klimawandelszenario ohne Anpassungsmaßnahmen liegen die simulierten globalen Ertragsverluste bei Getreide zwischen sieben und 23 Prozent. Die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Getreideernten in höheren Breiten könnten möglicherweise durch Kohlendioxiddüngung und Anpassungsoptionen ausgeglichen oder sogar umgekehrt werden. Dies würde jedoch erhebliche Investitionen und Ressourcen erfordern, zum Beispiel in die Bewässerungsinfrastruktur und die Wasserverfügbarkeit. In höheren Breiten könnten die Weizenerträge durch diese Anpassungen um bis zu 40 Prozent gegenüber der Ausgangssituation steigen, so die Autoren der Studie. In niedrigeren Breitengraden ist die Kohlendioxid-Düngung weniger vorteilhaft. Bewässerung und Nährstoffmanagement sind wahrscheinlich die effektivsten Anpassungsoptionen.

    Hirse und Sorghum werden in anderen Studien oft zugunsten von Weizen, Mais und Reis vernachlässigt, sind aber für die Ernährungssicherheit in Teilen Afrikas wichtig. Daher sind gezieltere experimentelle und Modellstudien erforderlich, um ihre Reaktion auf den Klimawandel besser zu verstehen. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Ernteerträgen besser zu verstehen. Die Züchtung neuer Nutzpflanzensorten ist ebenfalls einer der wichtigsten Schritte, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Ernteerträge abzuschwächen.

    Förderhinweis:
    Die Studie wurde gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG, Projekt Nr. 520102751 sowie im Rahmen der Exzellenzstrategie - EXC 2070-390732324).


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Ehsan Eyshi Rezaei, EhsanEyshi.Rezaei@zalf.de


    Originalpublikation:

    https://www.zalf.de/de/aktuelles/Seiten/Pressemitteilungen/climate-change-threat...


    Weitere Informationen:

    https://doi.org/10.1038/s43017-023-00491-0 Zum Paper: Rezaei, E.E., Webber, H., Asseng, S. et al. Climate change impacts on crop yields. Nat Rev Earth Environ (2023).
    https://www.zalf.de/de/aktuelles/Seiten/DIR/Globale-Weizenproduktion-verdoppeln.... Beitrag über die Bedeutung regional angepasster Sorten für die weltweite Weizenproduktion


    Bilder

    In einer neuen Studie haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ZALF untersucht, wie sich der Klimawandel auf wichtige Getreidearten wie Weizen, Mais, Hirse (hier im Bild), Sorghum und Reis auswirken.
    In einer neuen Studie haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ZALF untersucht, wie sich d ...

    © Bishnu Sarangi / Pixabay


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Meer / Klima, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    In einer neuen Studie haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ZALF untersucht, wie sich der Klimawandel auf wichtige Getreidearten wie Weizen, Mais, Hirse (hier im Bild), Sorghum und Reis auswirken.


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