Nach mehr als acht Jahren endet das Projekt „Professionelles Lehrerhandeln zur Förderung fachlichen Lernens unter sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen“. In enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Lehrkräftebildung Hamburg haben Forschende der Universität Hamburg intensiv an Innovationen für die Hamburger Lehrkräftebildung gearbeitet und in vier Handlungsfeldern wesentliche Maßnahmen entwickelt und erprobt. Die Ergebnisse sind für alle Interessierten aus Wissenschaft und Bildungspraxis zugänglich.
Im interdisziplinären Forschungsprojekt „Professionelles Lehrerhandeln zur Förderung fachlichen Lernens unter sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen“ (ProfaLe) waren seit dem Start 2015 rund 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran beteiligt, die Qualität der Lehrkräftebildung in Hamburg und Deutschland zu steigern. Sie arbeiteten in den vier Handlungsfeldern Kooperation Fach-Fachdidaktik, sprachlich-kulturelle Heterogenität, Inklusion und phasenübergreifende Kooperation. ProfaLe wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für zwei Förderzeiträume mit insgesamt rund zwölf Millionen Euro gefördert.
Zum Abschluss des Projektes gibt ein kurzes Video (https://www.profale.uni-hamburg.de/projekt/ergebnissefortfuehrung.html) einen Einblick in die Ergebnisse der verschiedenen Bereiche, wobei Mitarbeitende zeigen, was erarbeitet und welche Verbesserungen erreicht wurden. Die entwickelten Materialien stehen zudem langfristig auf der Materialplattform des Projektes (https://www.profale.uni-hamburg.de/materialplattform.html ) zur Verfügung und werden weiterhin ergänzt. Eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie zudem unten in dieser Pressemitteilung.
„ProfaLe hat wesentlich dazu beigetragen, die Sichtbarkeit der Lehrkräftebildung innerhalb der Universität Hamburg und darüber hinaus zu stärken“, sagt Prof. Dr. Eva Arnold, Projektleiterin und Dekanin der Fakultät für Erziehungswissenschaft. „Zudem haben wir die Kooperationen innerhalb der gesamten Lehrkräftebildung, also auch mit den schulischen Akteuren, gestärkt. Und ein weiterer Aspekt ist, dass wir das Thema Diversität in der Lehrkräftebildung im Curriculum besser verankert haben.“
ProfaLe war Teil der BMBF-geförderten „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“, in der fast ein Jahrzehnt lang 91 Projekte an 70 Universitäten und Hochschulen bundesweit mit knapp 500 Millionen Euro gefördert wurden.
Ergebnisse von ProfaLe – Qualität der Lehrkräftebildung
Im Handlungsfeld „Kooperationen zwischen Fächern und Fachdidaktiken“ sind Maßnahmen entstanden, die es Lehramtsstudierenden ermöglichen, die fachlichen und fachdidaktischen Inhalte während des Studiums besser miteinander zu verknüpfen. Inzwischen wurde diese Kooperation in den fachspezifischen Bestimmungen verankert und ist damit verpflichtend. Durch die engere Zusammenarbeit von Lehrenden in den Fächern und in den Fachdidaktiken erleben Lehramtsstudierende die Relevanz von fach- und fachdidaktischen Inhalten sowie deren Zusammenhang, sodass die Studienzufriedenheit gesteigert werden konnte.
Der Fokus im Handlungsfeld „Sprachlich-kulturelle Heterogenität“ lag auf der Frage, wie angehende Lehrkräfte auf den Umgang mit der Mehrsprachigkeit ihrer Schülerinnen und Schüler vorbereitet werden können und wie sprachliche Bildung als Bestandteil jedes Unterrichtsfaches verankert werden kann. Hier ist ein Studienangebot entstanden, das die Lehramtsstudierenden für die Bedeutung der sprachlichen Vielfalt in den Hamburger Schulen sensibilisiert. Die Lehramtsstudierenden werden darin unterstützt, Mehrsprachigkeit mit Wertschätzung zu begegnen, den Zusammenhang zwischen Inhaltsvermittlung und Sprache (Sprachförderung) zu verstehen und Möglichkeiten zur Sprachbildung im Fachunterricht kennenzulernen.
Aus dem Handlungsfeld „Inklusion“ ist unter anderem die „Servicestelle Inklusive Schule ohne Barrieren (InkluSoB)“ entstanden. Die Servicestelle hat Angebote entwickelt, um zukünftige Lehrerinnen und Lehrer für Barrieren zu sensibilisieren und für den Abbau von Barrieren in Bildungsprozessen zu qualifizieren. Studierende werden bei allen Fragen rund um Barrierefreiheit beraten, beispielsweise zur barrierefreien Gestaltung von Materialien oder zum Umgang mit heterogenen Anforderungen innerhalb einer inklusiven Klasse. Außerdem entstand ein Seminarkonzept, welches zur Schulung der Beobachtungs- und Wahrnehmungskompetenz von unterrichtlichen Barrieren bei den Studierenden geeignet ist.
Das Handlungsfeld „Phasenübergreifende Kooperation“ hat sich der Herausforderung angenommen, die Praxiserfahrungen langjähriger Lehrkräfte, die bereits im Schuldienst stehen, für die Lehrkräftebildung zu nutzen und ihnen zugleich Zugang zu aktuellen Entwicklungen in den Fachdidaktiken zu verschaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden vielfältige, fachspezifische Materialien entwickelt, die im Schulpraktikum gemeinsam von Studierenden und ihren Mentorinnen und Mentoren genutzt werden können. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Lehrkräften, die zum Teil an universitären Seminaren teilnehmen, werden gemeinsames Lernen und eine Erweiterung der Perspektiven ermöglicht. Nicht zuletzt sind Videos entstanden, die zukünftige Mentorinnen und Mentoren sowie Dozentinnen und Dozenten über Kooperationsmöglichkeiten informieren.
Prof. Dr. Eva Arnold
Universität Hamburg
Fakultät für Erziehungswissenschaft
Dekanin, Projektleitung und -koordination ProfaLe
Tel.: +49 40 42838-4735
E-Mail: dekanin.ew@uni-hamburg.de
Prof. Dr. Gabriele Kaiser
Universität Hamburg
Fakultät für Erziehungswissenschaft
Projektleitung und -koordination ProfaLe
Tel.: +49 40 42838-5320
E-Mail: gabriele.kaiser@uni-hamburg.de
https://www.profale.uni-hamburg.de Webseite des Projektes „ProfaLe“
https://www.profale.uni-hamburg.de/projekt/ergebnissefortfuehrung.html Video zu den Projektergebnissen
https://www.profale.uni-hamburg.de/materialplattform.html Materialplattform des Projektes „ProfaLe“
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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