Einsatz für mehr Bildungsgerechtigkeit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe: Akademischer Festakt würdigt engagierte Studierende und fördernde Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen
Investition in Bildung ist eine Investition in die Zukunft eines Landes. „Noch immer hängt es sehr stark von unserer Herkunft ab, welche Bildungs- und Berufschancen wir haben. Eine solche Chancenungleichheit – abgesehen von der ethischen Debatte – kann sich eine Gesellschaft nicht leisten.“ Mit dieser Kernaussage setzte Nicole Heringhaus, Leiterin Vorstandstab und Kommunikation der Frankfurter Sparkasse, in ihrer Keynote den Ton für das festliche Abendevent der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) zur Begrüßung ihrer neuen Deutschlandstipendiat*innen und als Dank an die Förderer.
Deutschland kann nicht auf kluge Köpfe verzichten, denen wegen ihrer familiären Herkunft Chancen versagt blieben – auf diesen Grundsatz konnten sich alle Anwesenden einigen.
Gastgeber des akademischen Festakts der Frankfurt UAS am 28. November war die Frankfurter Sparkasse. In ihrer Unternehmenszentrale an der Mainzer Landstraße begrüßten deren Vorstandsvorsitzender Dr. Ingo Wiedemeier und Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Präsident der Frankfurt UAS, rund 210 Gäste aus Wirtschaft, Hochschule und Stiftungen sowie private Stipendiengeber*innen. „Wir sind der Meinung, dass jede Investition in die akademischen Hoffnungsträger dieses Landes lohnenswert ist. Daher unterstützt die Frankfurter Sparkasse insgesamt 17 besonders begabte Studierende an der Frankfurt University of Applied Sciences, der Hochschule Fresenius, der Goethe-Universität, der Frankfurt School und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst“, sagte Dr. Ingo Wiedemeier.
Außer den Deutschlandstipendiat*innen und ihren Förder*innen waren auf Einladung der Hochschulförderung der Frankfurt UAS an diesem Abend auch Alumni sowie Vertreter*innen der Dekanate und Studiengangsleitungen der Hochschule vor Ort und nutzten die Gelegenheit zum Kennenlernen und Netzwerken.
„Förderung – eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung für unser Land“ – unter diesem Titel skizzierte Nicole Heringhaus in einem sehr persönlich gehaltenen Impulsvortrag Soll und Haben des deutschen Bildungssystems. Als Bankerin könne sie dessen Schwächen ungeachtet der menschlichen Komponente ganz pragmatisch in Zahlen fassen. „Das, was heute an Wissen in den Köpfen der Menschen in unserer Gesellschaft ist, bestimmt ganz entscheidend, was morgen aus unserem Land in ökonomischer Hinsicht wird. Das durchschnittliche Bildungsniveau unserer Kinder ist unser Wissenskapital, das sich im Laufe der Jahre verzinst. Und da, wo wenig Kapital ist, das weiß jeder Banker, wird es auch wenig Zinsertrag geben“, so Heringhaus, die auch als Privatperson eine Deutschlandstipendiatin unterstützt. „Wir verlieren rund ein Drittel unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger, also ein Drittel unseres potenziellen Wissenskapitals unserer Gesellschaft, die dieses aus eigener Kraft nicht heben können. Zumindest volkswirtschaftlich können wir uns das als Gemeinschaft auch in Anbetracht der Verschärfung des Fachkräftemangels nicht leisten. Daher geht die Bildung der Menschen in unserem Land und auch derer, die wir aus anderen Ländern einladen, an unseren Universitäten und Fachhochschulen zu studieren, alle an.“
Sie schloss mit einem Appell: „Lassen Sie uns alle dazu beitragen, die Bildung aller jungen Menschen zu unterstützen!“
„Förderung bedeutet Verantwortung wahrnehmen und übernehmen“, nahm Präsident Prof. Dr. Schocke in seiner Begrüßungsrede das Motto des Abends auf. Er dankte den rund 60 Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen für ihre finanzielle und ebenso wertvolle ideelle Unterstützung. „Sie sind für unsere Lehre und unsere Forschung als Bildungs- und Entwicklungspartner*in Teil unserer Hochschule und des Bildungsstandortes Frankfurt“, sagte Schocke. „Dank Ihres Engagements konnten wir in den vergangenen Jahren immer mehr Studierenden ein Stück Sorgenfreiheit schenken, so dass wir mittlerweile 120 Stipendiat*innen im aktuellen Förderprogramm begrüßen dürfen.“
Erfreulich sei, dass die Frankfurt UAS die Zahl ihrer geförderten Studierenden dank einer immer größeren Zahl an Stipendiengeber*innen erneut steigern konnte. Bemerkenswert sei zudem, dass die Hälfte der Geförderten Erstakademiker*innen sind. Allen gemeinsam ist, dass sie nicht nur hervorragende Studienleistungen erbringen, sondern sich sozial engagieren und beeindruckende Lebenswege aufweisen, u.a. auch geprägt von Fluchterfahrung und Care-Aufgaben schon in jungen Jahren.
Der Präsident hob ausdrücklich die „Fördererfamilie“ der Frankfurt UAS hervor, von denen viele der Hochschule schon lange auch durch ihre Unterstützung für andere Projekte verbunden sind, darunter das Ingenieurs- und Architekturbüro Bollinger & Grohmann, die Edmund Vey-Stiftung, die Stiftung Giersch, die Frankfurter Sparkasse, die Stiftung HERR, die – so Schocke – „seit Jahren an unserem Campus gleichermaßen in Gebäude als auch in Menschen investiert“ sowie das Unternehmen Procter & Gamble (P&G), das gemeinsam mit der Frankfurter Stiftung für Forschung und Bildung ab 2024 den „Sustain Award“ in Forschung und Lehre an der Frankfurt UAS ausloben wird.
Im Panel „Chancen durch Förderung“ stellten sich anschließend ausgewählte Stipendiaten und Förderer – Matthias Weber, Vice President HR bei P&G, Nicole Heringhaus, Stipendiat Alexander Diester und Alumnus Philipp Chalupsky – vor. Letztere berichteten im lockeren Gespräch mit Moderatorin und Deutschlandstipendium-Alumna Totinia Hörner von den Chancen, die sich ihnen dank des Stipendiums durch ein Studium auch gegen den Willen der Eltern eröffnet haben und die sogar in eine berufliche Festanstellung münden können. Finanzielle Unterstützung und wertvolle Kontakte auf der Seite der Geförderten und Benefit auf der Seite der Unternehmen, die das Stipendium auch nutzen, um Fachkräfte zu rekrutieren, ergibt nach Aussage aller Beteiligten eine Win-win-Situation für beide Seiten.
Dieser Einschätzung und dem Appell zu Bildungsförderung als Ausdruck bürgerlichen Engagements schloss sich auch Astrid Kramer, Leiterin der Hochschulförderung der Frankfurt UAS, an. „Wir sollten nicht auf die Politik warten, sondern selber anpacken, Zukunft gestalten und Bildungspartner*in werden. Der positive Effekt beim Deutschlandstipendium: Jeder gespendete Euro wird von der Bundesregierung verdoppelt.“
Über das Deutschlandstipendium:
Das Deutschlandstipendium ist eine finanzielle und ideelle Förderung für leistungsstarke und sozial engagierte Studierende. Die monatliche Finanzierung von 300 Euro pro Stipendiat*in wird jeweils zur Hälfte von privaten Förderern, darunter Unternehmen, Verbände sowie Stiftungen, und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung getragen. Diese Unterstützung ermöglicht den Nachwuchskräften, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und sich auf ihr Studium und ihr ehrenamtliches Engagement zu konzentrieren. Die Stipendiengeber profitieren, indem sie mit künftigen Fach- und Führungskräften in Kontakt treten und sich mit der Frankfurt UAS vernetzen.
Frankfurt University of Applied Sciences, Leitung Stabsstelle Hochschulförderung, Astrid Kramer, Tel.: +49 69 1533-2131, E-Mail: kramer@hsf.fra-uas.de
https://www.frankfurt-university.de/Deutschlandstipendium
Die Deutschlandstipendiat*innen der Frankfurt UAS des Jahrgangs 2023/24 mit Dr. Ingo Wiedemeier (Mit ...
Natalie Färber
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Deutsch
Die Deutschlandstipendiat*innen der Frankfurt UAS des Jahrgangs 2023/24 mit Dr. Ingo Wiedemeier (Mit ...
Natalie Färber
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