idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.11.2023 12:16

Wie Stromkosten und CO2-Emissionen durch dezentralisierte Energiesysteme gesenkt werden können

Jennifer Opel Pressestelle
Universität Bayreuth

    Prof. Dr. Jens Strüker, Professor für Wirtschaftsinformatik und Digitales Energiemanagement, hat mit seinem Team für die Deutsche Energie-Agentur (dena) die Marktintegration dezentraler Verbrauchs- und Erzeugungseinheiten untersucht. Die Studie zeigt: Nehmen Kunden mit PV-Anlagen, E-Autos, Wärmepumpen oder Batteriespeichern an Peer-to-Peer (P2P)-Strommärkten teil, verbessert sich die Deckung von Stromangebot und Stromnachfrage, was zu sinkenden Stromkosten sowie CO2-Emissionen führt.

    Forschende der Universität Bayreuth, des Future Energy Lab der Deutschen Energie-Agentur (dena) und des Fraunhofer FIT haben in Zusammenarbeit mit dem Start-up Grid Singularity die Studie „Das dezentrale Energiesystem im Jahr 2030 – Ein systematischer Bottom-up Ansatz zur Marktintegration dezentraler Verbrauchs- und Erzeugungseinheiten“ erstellt. Erstmals wird simuliert, wie diese flexiblen Einheiten, also Anlagen wie Elektrofahrzeuge, Batteriespeicher oder Wärmepumpen, an fiktiven lokalen, regionalen und nationalen Stromhandelsmärkten teilnehmen und Peer-to-Peer Strom austauschen können. Dabei werden verschiedene Szenarien betrachtet und mit einem Basisszenario verglichen. Die Studie kann kostenlos auf der Website des Future Energy Labs der dena heruntergeladen werden (https://future-energy-lab.de/news/das-dezentralisierte-energiesystem-im-jahr-203...).

    „Dezentrale Verbrauchs- und Erzeugungseinheiten, wie beispielsweise PV-Anlagen, E-Autos, Wärmepumpen und Batteriespeicher können sich heute nicht direkt und flexibel am Energiesystem beteiligen. Unsere Studie bewertet erstmals das bislang ungenutzte Flexibilitätspotential. Es werden hierfür P2P-Stromhandelsmärkte simuliert, die Prosumenten, also jene, die zeitgleich Strom produzieren und verbrauchen, und reine Stromverbraucher in die Lage versetzen, Strom untereinander zu handeln. Im Ergebnis hilft der P2P-Stromhandel, Stromkosten sowie CO2-Emissionen zu senken und damit die Dekarbonisierung des Energiesystems zu beschleunigen“, sagt Prof. Strüker, der die Studie wissenschaftlich betreut hat.

    Ein zentraler Punkt der Simulationsstudie ist, die Auswirkungen von P2P-Stromhandelsmärkten in verschiedenen geographischen Ausdehnungen zu analysieren sowie zu quantifizieren. Im Ergebnis sinken die Stromkosten für Verbraucher mit zunehmender geographischer Ausweitung des P2P-Stromhandels. Hinzu kommt bei größeren P2P-Strommärkten ein zunehmender Grad an Autonomie und eine Verlagerung des Handelsvolumens von den konventionellen Strommärkten hin zu P2P-Strommärkten. Diese Verlagerung reicht von über 15 Prozent bei lokalem P2P-Stromhandel bis zu fast 70 Prozent des Handelsvolumens, wenn der P2P-Stromhandel national ermöglicht wird. P2P-Stromhandelsmärkte können so die Synchronisation von Stromverbrauch und erneuerbare Erzeugung entscheidend verbessern.

    „Die Studie liefert einen Beitrag für die ökonomische und ökologische Bewertung des P2P-Stromhandels“, erklärt Prof. Strüker, der auch am Fraunhofer FIT sowie am Bayerischen Zentrum für Batterietechnik (BayBatt) der Universität Bayreuth forscht. „Für die Einführung dieser neuen Märkte muss jedoch neben den rechtlich-regulatorischen Voraussetzungen insbesondere rasch eine digitale Dateninfrastruktur für die aktive Teilnahme von Millionen PV-Anlagen, E-Autos, Wärmepumpen und Batteriespeichern geschaffen werden.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Jens Strüker
    Professor für Wirtschaftsinformatik und Digitales Energiemanagement
    Telefon: +49 (0)921 / 55-4712
    E-Mail: Jens.Strueker@uni-bayreuth.de


    Originalpublikation:

    https://future-energy-lab.de/news/das-dezentralisierte-energiesystem-im-jahr-203...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).