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29.06.2004 09:31

Fachhochschule Gelsenkirchen benennt fünf neue Forschungsschwerpunkte

Dr. Barbara Laaser (Pressestelle) Hochschulkommunikation
Fachhochschule Gelsenkirchen

    Die Fachhochschule Gelsenkirchen hat fünf neue Forschungsschwerpunkte ins Leben gerufen. Beteiligt sind insgesamt sieben der zwölf Hochschulfachbereiche, die Forschung erfolgt an allen drei Standorten Gelsenkirchen, Bocholt und Recklinghausen.

    Gelsenkirchen/Bocholt/Recklinghausen. Eine Erweiterung ihres Aktionsprogramms für angewandte Forschung hat jetzt die Fachhochschule Gelsenkirchen beschlossen. Fünf neue Schwerpunkte ergänzen das Forschungsspektrum in Gelsenkirchen, Bocholt und Recklinghausen. Die neuen Kenntnisfindungsfelder heißen "Mechatronik", "verteilte informationstechnische Systeme" (beide in Bocholt), "Medizintechnik und Gesundheitsökonomie" (Gelsenkirchen), "Bioinformatik und Data-Mining" (Recklinghausen) sowie "Demand Logistics", das gleichzeitig von Gelsenkirchen und Recklinghausen aus bearbeitet wird.
    Der Medizintechnik und Gesundheitsökonomie widmet sich ein Forschungsschwerpunkt, der inhaltlich von Professoren aus dem hochschuleigenen Institut "Insite Med" getragen wird. Die Abkürzung steht für "Institut für innovative Technologien und Management in der Medizin". In dem Forschungsschwerpunkt haben sich sechs Professoren zusammengefunden, die den hochschuleigenen Lehr- und Forschungs-Operationssaal nutzen wollen, um neuer Medizintechnik für mikrotherapeutische Chirurgie und besseren Abbildungsverfahren von Krankheitsherden vor und während der Operation zum Durchbruch zu verhelfen. Damit die neuen Verfahren von Krankenkassen und Privatversicherern auch bezahlt werden können, haben sie außerdem einen Professor aus dem Fachbereich Wirtschaft ins Forschungsboot geholt, der die Ökonomie im Auge behält. Im Forschungsverbund mit der Hochschule befinden sich Krankenhäuser in Bochum, Gelsenkirchen, Mülheim, Essen, Münster, Aachen und Hannover sowie zahlreiche Medizintechnikfirmen der Region, aber auch deutschlandweit und bis in die USA.
    Das Transportwesen auf der Zielachse hat der Forschungsschwerpunkt "Demand Logistics", übersetzt: Logistik auf Abruf. Beteiligt sind sowohl der Gelsenkirchener Fachbereich für Versorgung und Entsorgung als auch der Recklinghäuser Fachbereich für Wirtschaftsingenieurwesen. Als organisatorischer Rahmen dient das ebenfalls "Demand Logistics" heißende, fachbereichsübergreifende Institut der Fachhochschule. "Das Ruhrgebiet erwirtschaftet im Transportwesen über acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts von Deutschland", erläutert Prof. Dr. Ralf Holzhauer als Sprecher des vierköpfigen Forscherteams den anwendungsorientierten Anlass für den Forschungsschwerpunkt, "damit liegt das Ruhrgebiet vor allen anderen Regionen Deutschlands." In Gelsenkirchen, Herne und Herten kümmert man sich dabei vor allem um die so genannte "Last-Mile-Logistik", das sind die Transportströme bis zum Endkunden. Wer von hier aus Logistik für Versorgung und Entsorgung betreibt, erreicht in 60 Minuten zehn Millionen Menschen. Wenn kein Stau ist. Hier wollen die Forscher ansetzen: Mit besseren Ablaufstrategien und vielfältigeren Transportsystemen wollen sie dazu beitragen, dass viel Verkehr nicht im Verkehrschaos endet. Für Unternehmer und Gemeinden bieten sie dazu "Logistiklösungen auf Abruf".
    Das Forschungsprojekt Data-Mining in der Bioinformatik sucht im Recklinghäuser Fachbereich für angewandte Naturwissenschaften die Erkenntnis-Nadel im Heuhaufen von Datenfluten, wie sie in der molekularen Biologie etwa bei der Analyse von Eiweißstrukturen oder menschlicher Gene entstehen. Die Forschergruppe aus drei Professoren will passende elektronische Analyse-Werkzeuge entwickeln, die zu den aktuellen Forschungsprojekten von Industrieunternehmen passen. Ihr Interesse angemeldet haben bereits Firmen aus Leverkusen, Dortmund, Krefeld und München. Darüber hinaus sind die Professoren davon überzeugt, dass ihre Forschungsergebnisse jungen Technologieunternehmen helfen können, sich auf dem Markt zu etablieren. Und wenn dabei außerdem Arbeitsplätze entstehen, ist das ein willkommener Effekt. Dieser Forschungsschwerpunkt war bereits im letzten Jahr von der Hochschule diskutiert worden und ist jetzt auf die Liste der von der Hochschule ans nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium gemeldeten hochschuleigenen Forschungsschwerpunkte gesetzt worden.
    Der Abteilungsstandort Bocholt ist mit zwei Forschungsschwerpunkten beteiligt. Ausgehend vom Innovationszentrum Mechatronik beschäftigt sich der Forschungsschwerpunkt "Mechatronik" mit der Entwicklung neuer Maschinen, der Automatisierung von Produktion sowie dem Messen, Steuern und Regeln in der Fabrik der Zukunft. Schon jetzt haben Unternehmen aus Bocholt, Borken, Gronau, Uedem und Essen ihr Interesse zum Mitmachen angemeldet, weil sie sich von der Zusammenarbeit einen Innovationsschub für ihre Firma versprechen.
    Das zweite Bocholter Forschungsgebiet beschäftigt sich mit verteilten informationstechnischen Systemen. Elf Professoren arbeiten daran mit und zeigen bereits durch ihre Zahlenstärke, dass es hier darum geht, viele Spezialrichtungen in der Forschung und Entwicklung so aufeinander abzustimmen, dass die einzelnen Komponenten gemeinsam ein weit verzweigtes, aber einwandfrei funktionierendes Systemnetz knüpfen, um eine Aufgabe zu lösen. Wie wichtig die einwandfrei technische Kommunikation zwischen unterschiedlichsten Hardware- und Softwarebausteinen per Kabel, Funknetz oder Internet ist, sieht man beispielsweise beim Einkaufen oder bei Buchungen über das Internet. Nur, wenn dabei die Daten die Datenflüsse nicht von Dritten ausspioniert oder verändert werden können, sind Geheimhaltung und Fälschungsschutz gewährleistet. Auch in der Automobiltechnik gibt es immer öfter verteilte informationstechnische Systeme, etwa für sicherheitstechnische Einrichtungen wie ABS oder Abstandskontrolle oder bei der Nutzung von Navigationssystemen.

    Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
    Prof. Gerd Bittner, Prorektor für Forschung und Entwicklung der Fachhochschule Gelsenkirchen, Telefon (0209) 9596-356, Telefax (0209) 9596-357, E-Mail prorektoren@fh-gelsenkirchen.de


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    Unter anderem an einem Computertomographen will der Schwerpunkt Medizintechnik und Gesundheitsökonomie neue bildgebende Verfahren vor und während Operationen erforschen. Foto: FHG, Abdruck honorarfrei
    Unter anderem an einem Computertomographen will der Schwerpunkt Medizintechnik und Gesundheitsökonom ...

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    In Recklinghausen kümmert sich an der Fachhochschule ein neuer Forschungsschwerpunkt um neue Lösungen für die Logistikbranche. Foto: FHG, Abdruck honorarfrei
    In Recklinghausen kümmert sich an der Fachhochschule ein neuer Forschungsschwerpunkt um neue Lösunge ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Maschinenbau, Medizin, Verkehr / Transport
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Unter anderem an einem Computertomographen will der Schwerpunkt Medizintechnik und Gesundheitsökonomie neue bildgebende Verfahren vor und während Operationen erforschen. Foto: FHG, Abdruck honorarfrei


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    In Recklinghausen kümmert sich an der Fachhochschule ein neuer Forschungsschwerpunkt um neue Lösungen für die Logistikbranche. Foto: FHG, Abdruck honorarfrei


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