Unter dem Titel »Jeder Bürger Soldat« ist in der Schriftenreihe des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow eine Monografie zu Juden im polnischen Militär erschienen. Der Autor Christhardt Henschel entfaltet darin ein differenziertes Bild des polnisch-jüdischen Verhältnisses zwischen 1918 und 1939.
Nach dem Ersten Weltkrieg war das polnische Militär wie kaum eine andere Institution an der Gründung und Ausgestaltung der Zweiten Polnischen Republik beteiligt. Ob und in welchem Maße Staatsbürger, die nicht der Mehrheitsgesellschaft angehörten, Zugang zu den Streitkräften erhalten sollten, war umstritten. Besonders deutlich trat das Spannungsverhältnis zwischen der allgemeinen Wehrpflicht und dem Nationalisierungsanspruch der Armee im polnisch-jüdischen Verhältnis zutage. Es war geprägt von Ablehnung und Kooperation, Ausschluss und Inkorporation und steht exemplarisch für die Minderheitenpolitik in dieser Zeit. Hiervon ausgehend beschreibt Christhardt Henschel den starken Einfluss nationaler Gedächtnisnarrative und normativer Vorstellungen des 19. Jahrhunderts auf die Aushandlungsprozesse um Fragen der Emanzipation, Gleichberechtigung und nationalen Zugehörigkeit der jüdischen Bevölkerung.
Der Autor Christhardt Henschel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut Warschau; zuvor war er Doktorand am Dubnow-Institut in Leipzig. Er forscht zur Geschichte Polens im 19. und 20. Jahrhundert sowie zur jüdischen Geschichte im mittleren und östlichen Europa.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Religion
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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