idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.12.2023 16:06

Mehr als 2000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterzeichnen offenen Brief gegen Antisemitismus

Cornelia Reitz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Nationales Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE

    Der Antisemitismus in Deutschland hat seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober in einem besorgniserregenden Ausmaß zugenommen. Wer Davidstern oder Kippah trägt, riskiert angegriffen zu werden. Kein Symbol anderer Religionen ruft in Deutschland solche Reaktionen hervor. Jüdische Eltern haben Angst, ihre Kinder in staatliche Schulen zu schicken. Juden verbergen ihr Jüdischsein aus Angst vor verbaler und physischer Gewalt. Demonstrationen für einen unabhängigen Staat Palästina werden regelmäßig für antisemitische Propaganda missbraucht.

    In der Wissenschaft geht es um Erkenntnisse zu den kausalen Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten in Natur, Technik, Gesellschaft und im Denken. Wissenschaft geht voran, sie trägt zum Nutzen der Gesellschaft bei, und dies über Grenzen von Ländern, Kulturen, Religionen und Geschlechtern hinweg. Wissenschaft muss deshalb auch in der Abwehr von Antisemitismus vorangehen und Position beziehen. Schweigen bedeutet tolerieren oder zustimmen. 

    Um ein Zeichen zu setzen, initiierte das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE deshalb am 9. November einen offenen Brief der Wissenschaft gegen Antisemitismus, der in ungefähr 3 Wochen mehr als 2000-mal von Personen aus dem Wissenschaftsbetrieb unterschrieben wurde, von Menschen aller Fachrichtungen, vorwiegend aus Deutschland, aber auch darüber hinaus. Auch aus der Wissenschaftspolitik kommt Unterstützung, z.B. von Staatssekretärin Prof. Dr. Sabine Döring und von Staatsministerin Angela Dorn. Dieser Brief ist ein wichtiges Zeichen für die Haltung der Wissenschaft.

    Haltung zeigen bedeutet auch, im Alltag für diese Haltung einzustehen. Viele Unterzeichnende haben ATHENE E-Mails geschickt, in denen sie ihre Alltagserfahrungen mit Antisemitismus beschreiben. Antisemitismus muss aktiv abgewehrt werden: Aufklären, wo Antisemitismus entsteht und wo er weitergegeben wird. Antisemitischen Äußerungen widersprechen, sich schützend vor die Opfer antisemitischer Gewalt stellen, sich selbst gegen Antisemitismus wehren. Sich mit denen solidarisieren, die gegen Antisemitismus und für Toleranz einstehen, selbst sichtbare Zeichen der Solidarität setzen. Der Staat muss gegen antisemitische Gruppierungen vorgehen. Wer das Hausrecht besitzt, soll antisemitische Aktionen verhindern. Wer in einem Gremium ist und Antisemitismus beobachtet, soll diesen thematisieren und damit auch anderen Meinungen die Chance geben, dem Antisemitismus zu widersprechen. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit endet dort, wo die Freiheit anderer eingeschränkt wird und diese eingeschüchtert werden, und wo zum Hass auf Juden und zur Vernichtung Israels aufgerufen wird.

    Der Brief kann weiterhin unterzeichnet werden:

    http://www.athene-center.de/nie-wieder


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Michael Waidner


    Bilder

    Wissenschaft gegen Antisemitismus
    Wissenschaft gegen Antisemitismus

    Fraunhofer SIT


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Wissenschaft gegen Antisemitismus


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).