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06.12.2023 16:12

Mit gezielter Qualifikation zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft

Simon Schmitt Kommunikation und Medien
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

    Bei industriellen Prozessen entstehen unweigerlich feinkörnige Rückstände. Um diese verschiedenen Feinststoffströme anthropogenen Ursprungs wieder in die industrielle Wertschöpfungskette zu bringen, suchen Forscher*innen im Projekt FINEST nach Lösungen. Einen zentralen Beitrag sollen Promovierende liefern, die in der zum Projekt gehörenden Graduiertenschule ausgebildet werden. Die zwölf Doktorand*innen erhalten während der dreijährigen Promotionszeit eine gezielte Ausbildung, um einen ganzheitlichen Blick auf die Forschung im Bereich Ressourcengewinnung zu erlangen. Mit ihrem Wissen sollen sie zukünftig Lösungen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft kreieren und zur Anwendung bringen.

    Im Juli vergangenen Jahres startete das fünfjährige Projekt FINEST, koordiniert vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), in dem sich die Forscher*innen der sechs beteiligten Institutionen mit Feinststoffen anthropogenen Ursprungs wie Mikroplastik, mineralischen Zusatzstoffen oder metallhaltigen Stäuben befassen. Bislang gibt es für diese Stoffe kaum Verwertungsmöglichkeiten. Mittels innovativer Prozesse wollen die Forschenden neuartige Konzepte für ihre Verarbeitung entwickeln, um sie im Kreislauf zu halten und verbliebene Reststoffe gefahrlos abzulagern.

    Ausbildung von Fachkräften für die Kreislaufwirtschaft

    Ein wesentlicher Bestandteil der Projektarbeit ist eine Graduiertenschule, innerhalb der Studierende zu inter- und transdisziplinären Expert*innen für effizientes Ressourcenmanagement ausgebildet werden. In den letzten Monaten wählte das Team der Graduiertenschule um Leiter Prof. Urs Peuker von der TU Bergakademie Freiberg zwölf Promovierende in einer internationalen Ausschreibung aus. Zum Projekttreffen in Karlsruhe wurden die angehenden Expert*innen für Ressourcenmanagement nun feierlich in die Graduiertenschule aufgenommen.

    „Ich freue mich, dass wir endlich beginnen können und hoffe, dass diese Aktivitäten die wissenschaftliche und berufliche Karriere der Promovierenden unterstützen werden. Das Zusammenspiel von eigener Forschungstätigkeit und der Vermittlung von zusätzlichem einschlägigen Wissen ist ein wichtiger Baustein für eine ganzheitliche Ausbildung. Gerade das breitgefächerte Feld der Circular Economy, bei dem in der Wirtschaft ein sehr hoher Bedarf an exzellenten Fach- und Führungskräften besteht, profitiert wissenschaftlich und technologisch vom Konzept einer Graduiertenschule“, erklärt Urs Peuker.

    Neben speziellen fachlichen Angeboten besuchen den Promovierenden auch interdisziplinäre Kurse, wie „Lebenszyklusdenken“, „Industrielle Ökologie“ oder „Datenmanagement“. Auch Workshops, in denen das transdisziplinäre Wissen und Verständnis der Studierenden erweitert werden sollen, spielen eine wichtige Rolle. Mit den erlangten Fach- und Transferkenntnissen sollen die Nachwuchskräfte vorzugsweise im industriellen Bereich tätig werden. Der dadurch angestrebte „Transfer über Köpfe“ soll für eine Transformation in Richtung ganzheitlicher Wertschöpfungsketten sorgen und so zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beitragen.

    Über das Projekt:

    FINEST ist eines von drei Projekten, das sich bei der Sustainability Challenge der Helmholtz-Gemeinschaft durchsetzen konnte und damit eine Förderung in Höhe von 5 Millionen Euro erhält. Das Konsortium besteht aus dem HZDR, dem Helmholtz-Zentrum Berlin, dem Karlsruher Institut für Technologie, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, der TU Bergakademie Freiberg und der Universität Greifswald. In drei Teilprojekten werden Abfallströme aus organischen, mineralischen und metallischen Feinstpartikeln untersucht, um eine innovative hochwertige Verwertung und sichere Deponierung der verbleibenden Reste zu erreichen. Materialcharakterisierungen, Erkenntnisse über technologische Prozesse sowie eine technologische und ökonomisch-ökologische Bewertung sollen als Querschnittsaufgaben den Austausch der Teilprojekte untereinander befördern und dadurch insgesamt die Wieder- und Weiterverwertung der Materialien fördern.

    Website: http://www.finest-project.de

    Weitere Informationen:

    Dr. Stefan Dirlich | Projektkoordinator
    Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR
    Tel.: +49 351 260 4413 | E-Mail: s.dirlich@hzdr.de

    Dr. Axel Renno | Abteilung Analytik
    Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR
    Tel.: +49 351 260 4755 | E-Mail: a.renno@hzdr.de

    Prof. Dr. Urs Peuker | Institut für Mechanische Aufbereitungstechnik und Verfahrenstechnik
    TU Bergakademie Freiberg
    Tel.: +49 3731 39-2916 | E-Mail: urs.peuker@mvtat.tu-freiberg.de

    Medienkontakt:

    Anne-Kristin Jentzsch | Pressereferentin
    Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR
    Tel.: +49 351 260 4429 | E-Mail: a.jentzsch@hzdr.de

    Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) forscht auf den Gebieten Energie, Gesundheit und Materie. Folgende Fragestellungen stehen hierbei im Fokus:
    • Wie nutzt man Energie und Ressourcen effizient, sicher und nachhaltig?
    • Wie können Krebserkrankungen besser visualisiert, charakterisiert und wirksam behandelt werden?
    • Wie verhalten sich Materie und Materialien unter dem Einfluss hoher Felder und in kleinsten Dimensionen?

    Das HZDR entwickelt und betreibt große Infrastrukturen, die auch von externen Messgästen genutzt werden: Ionenstrahlzentrum, Hochfeld-Magnetlabor Dresden und ELBE-Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen.
    Es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, hat sechs Standorte (Dresden, Freiberg, Görlitz, Grenoble, Leipzig, Schenefeld bei Hamburg) und beschäftigt fast 1.500 Mitarbeiter*innen – davon etwa 670 Wissenschaftler*innen inklusive 220 Doktorand*innen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Stefan Dirlich | Projektkoordinator
    Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR
    Tel.: +49 351 260 4413 | E-Mail: s.dirlich@hzdr.de

    Dr. Axel Renno | Abteilung Analytik
    Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR
    Tel.: +49 351 260 4755 | E-Mail: a.renno@hzdr.de

    Prof. Dr. Urs Peuker | Institut für Mechanische Aufbereitungstechnik und Verfahrenstechnik
    TU Bergakademie Freiberg
    Tel.: +49 3731 39-2916 | E-Mail: urs.peuker@mvtat.tu-freiberg.de


    Weitere Informationen:

    https://www.hzdr.de/presse/finest_circular_economy


    Bilder

    Die Mitwirkenden des 3. Projektmeetings des Helmholtz Sustainability Challenge Projekts FINEST
    Die Mitwirkenden des 3. Projektmeetings des Helmholtz Sustainability Challenge Projekts FINEST
    Lisa Jungheim
    Lisa Jungheim


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie, Geowissenschaften, Maschinenbau, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

    Die Mitwirkenden des 3. Projektmeetings des Helmholtz Sustainability Challenge Projekts FINEST


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