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08.12.2023 10:30

„Nachhaltigkeit – in all ihren Facetten" ist wichtiges Thema für die Wissenschafts- und Hochschulforschung

Dr. Susanne Falk IHF
Bayerisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung

    Diese These formuliert Prof. Dr. Walter Rosenthal, seit Mai 2023 Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, in einem Interview, das in der Rubrik „Zu guter Letzt“ in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Beiträge zur Hochschulforschung erschienen ist. Dazu gehören für ihn sowohl die energetische Sanierung und Modernisierung der Hochschulbauten als auch eine Veränderungsfähigkeit in allen Bereichen, um nötigen Wandel zu fördern und für gute Rahmenbedingungen zu sorgen.
    Die aktuelle Ausgabe der Beiträge zur Hochschulforschung widmet sich darüber hinaus einer Vielfalt aktueller Themen in drei zentralen Aufgabenfeldern der Hochschulen: Forschung, Lehre und Transfer.

    Im Beitrag von Martina Röbbecke und Dagmar Simon geht es im Kern um die Frage, wie riskante und besonders innovative Forschung durch die Forschungsförderung begünstigt werden kann. Hierzu werden Erfahrungen mit der Nutzung von Losverfahren im Rahmen des Förderprogramms „Experiment!“ der Volkswagenstiftung ausgewertet. Die neu eingeführten Verfahren genießen eine hohe Akzeptanz bei den geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Insbesondere die Teilrandomisierung stieß auf hohe Zustimmung. Unverzichtbare Grundlage ist dabei die vorherige Qualitätsprüfung aller Anträge, die an einer Verlosung teilnehmen. Solcherart gestaltete Auswahlverfahren stellen eine Verbindung von Peer-Review mit Loselementen dar.
    Der Artikel von Editha Marquardt und Moritz Krug ist im Bereich Transfer angesiedelt. Das Autorenteam vergleicht zwei Ansätze der Zusammenarbeit von Hochschulen und Kommunalverwaltungen, die Mainzer Wissenschaftsallianz und das Wissenschaftsbüro Karlsruhe. Während in Mainz der Kooperationsimpuls von der Wissenschaft ausging und die Wissenschaftseinrichtungen dominieren, ging in Karlsruhe die Stadtverwaltung auf die Hochschulen zu. Als zentralen Erfolgsfaktor identifiziert die Studie, dass die Wissenskooperation sich als eigenständiger Akteur etabliert, der mehr ist als die Summe der Einzelinteressen und eigenen Ziele und Regeln folgt.
    Zwei Artikel beschäftigen sich mit Fragen aus den Bereichen Studium und Lehre.
    Der Beitrag von Bettina Ülpenich, Luisa Junghänel, Johannes Krause und Ulrich Rosar setzt neue Akzente in der Debatte über Studienerfolg. Auf Basis von Interviews mit Angehörigen einer Universität wird dem vorherrschenden Studienerfolgsbegriff, der Studienabbruch als Scheitern betrachtet, ein alternatives Deutungsmuster gegenübergestellt, demzufolge ein abgebrochenes Studium nicht per se negativ zu bewerten ist, insofern auch damit ein Kompetenzerwerb einhergeht und eine individuell sinnvolle Neuorientierung verbunden sein kann.
    In einer Research Note beschäftigen sich Hanna Weiß und Hanna Beißert mit dem wichtigen Thema der Unterrepräsentation von Frauen in MINT-Studiengängen. Der Beitrag basiert auf einer quantitativen Befragung von 53 Studentinnen der Mathematik, Informatik, Wirtschaftsmathematik und Wirtschaftsinformatik verschiedener deutscher Hochschulen. Es zeigt sich, dass das Zugehörigkeitsgefühl der Studentinnen – ihr sense of belonging – negativ beeinflusst wird, wenn sie bei ihren Kommilitonen negative Genderideologien wahrnehmen. Mit Genderideologien sind soziokulturelle Überzeugungen darüber gemeint, wie mit Geschlechts-unterschieden umgegangen werden sollte.
    Abgerundet wird das Heft durch einen pointierten Standpunkt von Matthias Koenig, Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der Beitrag stellt – eingebettet in den aktuellen Diskurs um notwendige Reformen der Forschungsbewertung – die europäische Initiative Coalition for Advancing Research Assessment (CoARA) vor und beantwortet eine Reihe von kritischen Fragen, die insbesondere im deutschsprachigen Raum an CoARA gestellt werden. Dargestellt wird auch das Engagement der DFG in diesem Kontext, nicht nur bezogen auf CoARA, sondern auch für die Reform der eigenen Verfahren.
    Die Beiträge zur Hochschulforschung sind eine der führenden wissenschaftlichen Zeitschriften im Bereich der Hochschulforschung im deutschen Sprachraum. Die Open-Access-Zeitschrift zeichnet sich durch hohe Qualitätsstandards und ein anonymes Peer-Review-Verfahren, ein breites Themenspektrum und eine große Reichweite aus. Präsentiert werden unterschiedliche Formate wie quantitative und qualitative empirische Analysen, Vergleichsstudien, Überblicksartikel, Einblicke in die Praxis und Standpunkte. Die Zeitschrift wird vom IHF herausgegeben.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Ansprechpartnerin am IHF ist Dr. Johanna Witte, Tel. 089 21234 421, E-Mail: witte@ihf.bayern.de.


    Originalpublikation:

    Das Heft 02/2023 ist ab 8. Dezember 2023 frei verfügbar unter http://www.bzh.bayern.de/


    Weitere Informationen:

    http://Eine Druckfassung kann per E-Mail angefordert werden (sekretariat@ihf.bayern.de).


    Bilder

    Nachhaltigkeit ist wichtiges Thema für Wissenschafts- und Hochschulforschung
    Nachhaltigkeit ist wichtiges Thema für Wissenschafts- und Hochschulforschung
    RoadLight
    Pixabay


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Nachhaltigkeit ist wichtiges Thema für Wissenschafts- und Hochschulforschung


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