PET in der Krebsdiagnostik - Leitfaden für Patienten, Aerzte und Krankenkassen
Einen Ueberblick darueber, bei welchen Krebserkrankungen die Positronen Emissions Tomographie (PET) anderen Diagnoseverfahren ueberlegen ist oder sie sinnvoll ergaenzt, gibt die Deutsche Gesellschaft fuer Nuklearmedizin (DGN) in ihrem aktuellen Konsensuspapier "PET in der Onkologie". Die DGN bietet damit nicht nur eine Orientierungshilfe fuer Aerzte und Patienten, sondern auch fuer Vertreter der Krankenkassen. Denn obwohl der klinische Nutzen der PET inzwischen eindeutig nachgewiesen ist, gibt es fuer sie bisher noch keine bundeseinheitliche Abrechnungsnummer. Stattdessen wird die Erstattung durch die Krankenkassen auf regionaler Ebene in Einzelvereinbarungen geregelt.
Darueber hinaus ist das Konsensuspapier aber auch der erst- und einmalige Versuch einer medizinischen Fachgesellschaft, bei der Einfuehrung eines neuen bildgebenden Verfahrens in den klinischen Alltag von vorneherein Richtlinien fuer seinen Einsatz festzulegen, um nicht nur die medizinische Versorgung der Patienten zu verbessern, sondern auch kostendaemmend zu wirken.
Gerade in der Krebsdiagnostik hat sich die PET, die bis vor einigen Jahren noch ueberwiegend in der Grundlagenforschung eingesetzt wurde, auch im klinischen Alltag etabliert. Einer flaechendeckenden Anwendung dieses Verfahrens stehen allerdings noch seine geringe Verbreitung und Bekanntheit und die vergleichsweise hohen Kosten gegenueber. Der Bericht - erarbeitet von einer interdisziplinaeren Expertengruppe unter Leitung von Prof. Dr. Sven N. Reske (Klinikum der Universitaet Ulm) - gibt daher klare Empfehlungen, wann der Einsatz der Positronen Emissions Tomographie in der Onkologie sinnvoll und notwendig ist.
So ist etwa Darmkrebs, der mit 27.500 Neuerkrankungen und 20.000 Todesfaellen pro Jahr in Deutschland zu den haeufigsten Krebsarten gehoert, durch Entfernen des Primaertumors prinzipiell heilbar. Relativ haeufig kommt es jedoch nach einer ersten Operation zum sogenannten Rezidiv (Tumorrueckfall), das mit herkoemmlichen, bildgebenden Diagnoseverfahren (wie etwa Magnetresonanztomographie oder konventionellem Roentgen) nicht fruehzeitig genug erkannt und identifiziert werden kann. Insbesondere die haeufig auftretende Frage, ob es sich bei im Roentgenbild sichtbaren Auffaelligkeiten in der Gewebestruktur um einen neuwachsenden Tumor oder nur um harmloses Narbengewebe in Folge der Operation handelt, ist mit konventionellen Verfahren nicht sicher zu beantworten. Mit der PET dagegen laesst sich eine Tumorneubildung bereits in einem sehr fruehen Stadium eindeutig erkennen, so dass eine rechtzeitige Therapie und damit die Heilung des Patienten moeglich ist.
Diese Ueberlegenheit des Verfahrens beruht darauf, dass die PET nicht nur Gewebestrukturen, sondern auch unterschiedliche Stoffwechselaktivitaeten sichtbar macht. Dazu werden dem Patienten geringe Mengen eines mit einem Positronenstrahler markierten Traubenzuckers (F-18-Deoxyglukose oder FDG) injiziert, dessen Verteilung im Koerper mit speziellen PET-Kameras aufgezeichnet werden kann. Da in Krebszellen erheblich mehr Zucker als in gesundem oder gar in Narbengewebe umgesetzt wird, reichert sich das FDG in den Krebszellen stark an. Im spaeteren PET-Bild hebt sich der Tumor dadurch gut sichtbar vom uebrigen Gewebe ab und kann sicher von Narbengewebe oder gutartigen Veraenderungen unterschieden werden. Ein weiterer Vorteil der PET ist, dass sie aufgrund der aeusserst geringen Mengen an Positronenstrahlern pro Untersuchung (nicht zu verwechseln mit den sogenannten Kontrastmitteln, die in hohen Dosen verabreicht werden muessen) ein praktisch nebenwirkungsfreies Diagnoseverfahren darstellt.
Auch bei der Entdeckung von Primaertumoren spielt die PET eine wichtige Rolle. So laesst sich mit ihrer Hilfe beispielsweise eine chronischen Entzuendung der Bauchspeicheldruese vom Bauchspeicheldruesenkrebs und ein gutartiger Lungenrundherd vom boesartigen Lungenkrebs unterscheiden. Insbesondere Patienten mit hohem Operationsrisiko kann bei negativem PET-Befund (also fehlender Anreicherung von FDG im untersuchten Organ) ein unnoetiger chirurgischer Eingriff erspart werden.
Weitere Informationen: Deutsche Gesellschaft fuer Nuklearmedizin e.V. Heike Jordan, Pressereferentin, Tel. 0551/376447, Fax 0551/376453, e-mail: heike.jordan@t-online.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
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Deutsch
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