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30.06.2004 11:27

Von Photovoltaikjacken bis zu Faserverbundwerkstoffen - Presserundgang am Tag der offenen Tür

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Tag der offenen Tür der Universität Stuttgart am 3. Juli - Von neuesten Solarzellen und Photovoltaik-Jacken bis zu Faserverbundwerkstoffen für die Flugzeug- und Automobilindustrie - Studienberatung - Wettbewerbe - Sommerfest und Alumnitag - Einladung zum Presserundgang

    Wissenschaft und Forschung stehen in diesem Jahr - dem Jahr des 175-jährigen Bestehens der Universität Stuttgart und gleichzeitig dem bundesweiten Jahr der Technik - besonders im Blickfeld der Öffentlichkeit. Und wie ausgeprägt das Interesse an verständlich dargebotener Wissenschaft ist, hat die Publikumsresonanz auf die gerade zu Ende gegangenen Highlights der Physik in Stuttgart gezeigt. Doch in diesem Jahr gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, Einblick in die Werkstätten der Wissenschaft zu erhalten. Nächste Gelegenheit in der Region Stuttgart ist der Tag der offenen Tür der Universität Stuttgart am Samstag, den 3. Juli. Von 9.00 bis 15.00 Uhr sind die Institute an den Standorten Stadtmitte und Vaihingen für Gäste geöffnet. Die Stuttgarter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler informieren über die neu-esten Forschungsergebnisse und stehen bereit, die Fragen von Besuchern aller Altersgruppen zu beantworten. Herzlich eingeladen sind auch Familien, für die vor allem die zahlreichen Mitmachangebote von Interesse sein dürften - das reicht vom Versuch, alte Handschriften zu lesen, über ein multimediales Literaturquiz oder die Steuerung einer Modelleisenbahn via Internet bis zu Parcours für Menschen aller Altersgruppen rund um Mikrochips oder Experimentiermöglichkeiten für Kinder ab dem Vorschulalter bei den Chemikern. Schülerinnen und Schüler können sich an diesem Tag über Studienfächer ihres Interesses informieren und schon mal die Uni-Atmosphäre kennenlernen. Alumnae und Alumni können diesen Tag nutzen, um ihre frühere Ausbildungsstätte zu besuchen (Mehr dazu unter VI.).

    I. Mobile Energie aus Photovoltaik-Jacken und die neuesten Solarzellen
    Ort: Vaihingen, Pfaffenwaldring 47, 1. Stock, "Goldfischbar" ; Zeit: 11.00 Uhr

    Erste Station des Presserundgangs ist das Institut für Physikalische Elektronik (ipe). Dieses Institut spielt in der weltweiten Liga der Photovoltaikforschung weit vorne mit. Wirkungsgradweltrekorde bei Solarzellen unterschiedlicher Technologien - allein vier werden im ipe bearbeitet - sind dort keine Seltenheit. So halten die Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler des ipe den Weltrekord für Transfer-Solarzellen aus einkristallinen Silizium-Dünnschichten mit 16,6 Prozent sowie den Europarekord für Solarzellen aus Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS) mit 17,8 Prozent. Solche CIGS-Solarzellen, deren Technologie am ipe entwickelt wurde, produziert die Firma Würth Solar in Marbach bei Stuttgart. Aus der Arbeit der Stuttgarter Forscher - die 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen übrigens aus 16 Nationen - zeigen wir zunächst Anwendungen: eine Jeansjacke der Marke Bogner Jeans mit einer "Solar-steckdose", die mobile Kleingeräte wie Handy, MP3- oder CD-Player mit Strom ver-sorgt, sowie den Prototyp einer Warnjacke der Firma Tempex aus dem Bereich der Arbeitsschutzbekleidung, deren Warnleuchten von flexiblen Solarzellen mit Energie versorgt werden. Diese beiden Prototypen wurden im Rahmen des Projekts "Solartex" entwickelt, das vom Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg aus Mitteln der Landesstiftung unterstützt wird.
    Bei ausreichend Sonne werden aber nicht nur ein Solarflugzeug und das Solarzellenmodell von den "Highlights der Physik" die Zuschauer begeistern, sondern die Netzeinspeisung von Photovoltaik-Strom wird auch ganz praktisch verdeutlichen, wie der augenblickliche Boom bei Solaranlagen Arbeitsplätze schaffen kann.
    Doch von den Anwendungen zurück zur Material- und Halbleiterentwicklung: Die Forscher stellen unter anderem ihre Arbeiten zum Transfer ultradünner Silizium-Schichten vor, zu flexiblen Solarzellen auf Plastikfolien sowie zu CIGS-Zellen für die Raumfahrt. Als Gesprächspartner stehen der Institutsleiter Prof. Jürgen H. Werner, die Gruppenleiter Gerhard Bilger, Jürgen Köhler, Hans-Werner Schock und Markus Schubert sowie zahlreiche Mitarbeiter zur Verfügung.
    Und nachdem fast alles am ipe in irgendeiner Weise mit Solartechnik zu tun hat, werden die Forscher den Gästen auch dieses Jahr wieder "Solar-Milkshakes" anbieten, bei denen sie sich von einer Führung durch die Dünnschichtlabors des Instituts erholen können.

    II. Immer leichter und umweltfreundlicher: Faserverbundwerkstoffe für Flugzeug- und Automobilindustrie
    Ort: Vaihingen, Institut für Flugzeugbau, Pfaffenwaldring 31, Halle im Erdgeschoss; Zeit: 12.00 UhrŽ

    Zweite Station unseres Presserundgangs ist das Institut für Flugzeugbau. Dort infor-miert Institutschef Prof. Klaus Drechsler über die neuesten Entwicklungen bei Faser-verbundwerkstoffen. Diese Werkstoffe aus faserverstärkten Kunststoffen sind neben Aluminiumlegierungen zu den wichtigsten Strukturwerkstoffen für den Flugzeugbau geworden. Die neuen Werkstoffe tragen dazu bei, dass die "Riesen der Lüfte" wie beispielsweise der Airbus A 300 immer leichter werden, was sowohl die Kosten senkt als auch der Umwelt zugute kommt. Und auch für die Automobilindustrie sind diese von Interesse. Der Trick bei dieser Art von Werkstoffen ist, dass die Forscher alte Kulturtechniken wie Flechten, Stricken oder Nähen mit neuen Entwicklungen wie "trockenen" Faserhalbzeugen oder Harzinjektionstechniken oder Faltwaben als Basis für Sandwichstrukturen kombinieren. Arbeitsfelder im Bereich Faserverbundwerkstof-fe am Institut für Flugzeugbau sind neben neuen Verstärkungsstrukturen aus der Textiltechnik und neuartigen Imprägnierverfahren der Einsatz der Finiten-Elemente-Methode unter anderem für Tests in der Bruchmechanik oder zur Crash-Simulation sowie Methoden der zerstörungsfreien Prüfung. Die rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts arbeiten außerdem auf den Feldern Flugzeugbau- und -entwurf sowie Windenergie. Auf dem Campus in Vaihingen wird übrigens im Verfügungsgebäude der Universität ein neues Verbundfasertechnikum mit weltweit einmaliger Ausstattung eingerichtet, in dem die Stuttgarter Forscher und ihre Kooperationspartner aus der Industrie hervorragende Arbeitsbedingungen für ihre neuen Entwicklungen finden werden. Das Technikum wird im Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt.

    Wir bitten um Anmeldung zum Presserundgang unter Fax 0711/121-2188 oder e-mail: presse@uni-stuttgart.de.

    III. Wissenschaft und Kunst - SommerfestŽ

    Dies sind nur zwei Arbeitsfelder aus dem breiten Spektrum der Stuttgarter For-schung. Sie sind herzlich eingeladen, auch in weitere Institute oder Labors hineinzuschauen. Ebenfalls am Tag der offenen Tür vorgestellt wird ein Projekt zum Jubi-läumsjahr der Universität: In Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern der Jörg-atgeb-Schule in Stuttgart-Neugereut haben Wissenschaftler des Instituts für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft ein Kunstprojekt "Mit Abfall gestalten" oder auch "KUNSTWertstoff" erarbeitet. Die Plastiken, Installationen und Kunstspiele aus Abfallstoffen sind auf dem Freigelände auf dem Campus in Vaihingen zwischen Pfaffenwaldring 9 und 7 zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung um 11.00 Uhr. Im Uni-Bereich Stadtmitte informiert unter anderem das Institut für Fördertechnik und Logistik über das Neueste aus Entsorgungswirtschaft und Logistik, gibt die Fakultät Architektur und Stadtplanung Einblick in ihre Arbeit, zeigen die Umform-techniker, wie die spanlose Formgebung von Metallen funktioniert. Und wer eine Pause braucht, findet von 12.00 bis 16.00 Uhr beim Sommerfest in Vaihingen mit sportlichen Präsentationen, Musik und kulinarischen Genüssen aus aller Welt dazu Gelegenheit. Das Programm ist unter www.uni-stuttgart.de/tag verfügbar.

    IV. Alumni-Tag mit öffentlicher Podiumsdiskussion "Wege in die Zukunft"

    Absolventinnen und Absolventen können den Tag der offenen Tür nutzen, um ihrer "alten" Universität einen Besuch abzustatten. Das Alumni-Netzwerk der Universität, "alumnius", und die Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart haben alle Alumni sowie Freunde und Förderer der Universität zu einem vielseitigen Veranstal-tungsprogramm eingeladen. Nach der Begrüßung durch Uni-Rektor Prof. Dieter Fritsch um 11.00 Uhr im Informatik-Neubau in Vaihingen (Universitätsstr. 38, Hörsaal 38.01) haben Ehemalige Gelegenheit, ihre früheren Institute und Fakultäten zu besuchen. Um 16.30 Uhr wird im Rahmen eines Empfangs im Uni-Bereich Stadtmitte (Keplerstraße 7, Senatssaal) der "Preis der Freunde" an den wissenschaftlichen Nachwuchs verliehen. Aus Anlass des 175-jährigen Jubiläums der Universität Stuttgart hat die Vereinigung von Freunden die Dotierung für die Preise auf je 5.000 Euro für Dissertationen und je 1.000 Euro für Abschlussarbeiten erhöht. Die Dissertationspreise gehen an die Architektin Kerstin Renz für ihre Arbeit über den Industriearchi-tekten und Unternehmer Philipp Jakob Manz (1861 - 1936) sowie an den Informati-ker Martin Kraus und den Physiker Piet O. Schmidt. Preise für ihre Abschlussarbeiten erhalten Roland Haehnel (Architektur), Jennifer Niessner (Bau- und Umweltingenieurwissenschaften), Stefan Rüdenauer (Chemie), Alexandra Denner (Geo- und Biowissenschaften), Andreas Gutscher (Elektro- und Informationstechnik), Diane Lauffer (Luft- und Raumfahrttechnik), Karsten Weiß (Maschinenbau), Helmut Linde (Mathe-matik) sowie die Historikerin Sandra Kostner.
    Ein Höhepunkt des Tages ist die öffentliche Podiumsdiskussion ab 18.00 Uhr im Uni-Bereich Stadtmitte (Keplerstr. 17, Hörsaal 17.01). Hier diskutieren Trumpf-Chef Prof. Berthold Leibinger und der Deutschland-Chef von Hewlett Packard, Jörg Menno Harms, mit Uni-Rektor Prof. Dieter Fritsch, dem Vorsitzenden der Freundesvereinigung, Dr. Claus Dieter Hoffmann, Uni-Kanzler Joachim Schwarze, dem Politikwissenschaftler Prof. Oscar W. Gabriel und dem Studenten Franz Bozsak über "Wege in die Zukunft: Visionen und Modelle für die Universität Stuttgart". Für die Moderation sorgt Wolfgang Niess vom SWR, der selbst Alumnus der Universität Stuttgart ist. Anschließend wird im Mensagarten die Möglichkeit geboten, mit Ehemaligen, Studierenden, Freunden und Förderern alte und neue Kontakte zu pflegen und gemeinsam zu feiern. Weitere Informationen zum Alumni-Tag sind zu finden unter www.uni-stuttgart.de/alumni/175jahre/.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-stuttgart.de/tag
    http://www.uni-stuttgart.de/alumni/175jahre/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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