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04.01.2024 12:41

Schockbilder oder Stoppschilder: Wie wirken Warnhinweise auf Süßigkeiten?

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Forschende ermitteln Einfluss von Gesundheitswarnungen auf Kaufentscheidungen

    Zucker gilt als Volksdroge. Wer viel davon zu sich nimmt, erhöht sein Risiko für Übergewicht und andere gesundheitliche Probleme. Können Warnhinweise auf Süßigkeiten den Konsum eindämmen? Forschende der Universität Göttingen haben untersucht, wie diese das Kaufverhalten beeinflussen.

    Das Ergebnis: Warnungen in Form von Bildern in Kombination mit Text können Menschen dazu bewegen, weniger zuckerhaltige Produkte zu kaufen oder sogar ganz darauf zu verzichten. Am wirkungsvollsten sind schockierende Bilder, ähnlich wie auf Zigarettenpackungen. So waren Teilnehmende der Studie, die mit solchen Warnungen konfrontiert wurden, weniger bereit Süßigkeiten zu kaufen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift BMC Public Health erschienen.

    In einer Online-Umfrage gaben 1040 Personen an, wie sie verschiedene Arten von Warnhinweisen zu kurzfristigen gesundheitlichen Folgen wie Karies oder eher langfristigen Folgen wie Übergewicht und Typ-2-Diabetes wahrnehmen. Warnungen zu kurzfristigen Gesundheitsproblemen erregten dabei mehr Aufmerksamkeit. „Das liegt möglicherweise daran, dass die Konsequenzen unmittelbarer erlebbar sind“, erklärt Dr. Clara Mehlhose, Erstautorin der Studie aus der Abteilung Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte.

    Warnhinweise lohnen sich demnach. Ihre Gestaltung erfordere jedoch eine sorgfältige Herangehensweise, betont Mehlhose. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Warnungen effektiver sind, wenn sie emotionale und bereits bekannte Symbole oder Bilder verwenden, die kulturell verstanden werden. Schockierende Bilder und rote Stoppschilder prägen Kaufentscheidungen besonders deutlich.“ Dr. Antje Risius, Leiterin der Studie aus derselben Abteilung, ergänzt: „Es ist uns gelungen, unterschiedliche Reaktionen und Abwehrverhalten in Bezug auf Gesundheitswarnungen einzugrenzen und besser zu verstehen.“ Damit liefere die Studie wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung von Strategien, die eine gesunde Ernährung fördern und so die öffentliche Gesundheit verbessern. Wie sich Gesundheitswarnungen zusammen mit anderen Gesundheitsmaßnahmen wie einer Zuckersteuer auswirken, sollen zukünftige Studien zeigen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Clara Mehlhose
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Agrarwissenschaften
    Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte
    Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
    Telefon: 0551 39-26245
    E-Mail: clara.mehlhose@uni-goettingen.de
    Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/582227.html

    Dr. Antje Risius
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Agrarwissenschaften
    Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte
    Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
    Telefon: 0551 39-26248
    E-Mail: a.risius@uni-goettingen.de
    Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/547654.html


    Originalpublikation:

    Mehlhose, C., Risius, A. (2023). Effects of immediate and distant health consequences: different types of health warning messages on sweets affect the purchase probability. BMC Public Health. https://bmcpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12889-023-16760-y


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?id=7337 weitere Fotos und beispielhafte Warnhinweise


    Bilder

    Süßigkeiten
    Süßigkeiten
    skyradar/Pixabay
    skyradar/Pixabay


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Süßigkeiten


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