idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.01.2024 15:54

Neues Horizon Europe Projekt: Europa für die Zukunft wappnen

Jennifer Meina Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Mit der Ukraine, der Republik Moldau und Georgien wächst der Kreis der offiziellen Beitrittskandidaten der EU auf zehn Länder an. Damit ist die EU-Erweiterung wieder eine zentrale Strategie, um in ganz Europa zu mehr Stabilität und Wohlstand in Zeiten neuer geopolitischer Herausforderungen beizutragen. Wie die EU ihre Beziehungen zu den östlichen Nachbarn und den Westbalkanstaaten zukünftig strukturieren kann, untersucht nun InvigoratEU* – ein neues Horizon Europe Projekt, koordiniert von der Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit dem Institut für Europäische Politik in Berlin. Das Konsortium wird von der EU zunächst für die kommenden drei Jahre mit rund drei Millionen Euro gefördert.

    Wie kann die EU ihre Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik stärken? Kann sie über ihre Grenzen hinaus die Zukunftsfähigkeit Europas gewährleisten? Das von Prof. Dr. Michael Kaeding, Professor für Europäische Integration und Europapolitik an der Universität Duisburg-Essen (UDE), koordinierte Projekt InvigoratEU will Antworten auf diese Frage finden. Dazu verfolgen die über 50 Wissenschaftler:innen aus verschiedenen EU- und nicht-EU Ländern drei Ziele:

    1. Neue Strategien für ein starkes Europa: Angesichts der geopolitischen Zeitenwende wollen die Forschenden vor allem untersuchen, wie die Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik reformiert, auf die politischen, militärischen und wirtschaftlichen Ambitionen Russlands, Chinas, der USA und der Türkei in der östlichen Nachbarschaft und auf dem westlichen Balkan reagiert und das außenpolitische Arsenal der EU im Hinblick auf eine neue Ära militärischer Interventionen umgebaut werden muss. Dabei werden neue Datensätze erstellt - z. B. eine öffentliche Meinungsumfrage, einen Index des externen Einflusses und ein Scoreboard für die Einhaltung sozialer Standards.

    2. Entwicklung einer zukunftsgerichteten Vision: Neue institutionelle Rahmenbedingungen sollen gestaltet werden – sowohl für die Politik als auch für die Lehre an Schulen und Universitäten. Dafür erarbeiten die Wissenschaftler:innen Szenarien, Visionen und Strategien und organisieren sogenannte Youth-Labs, Workshops für junge Fachkräfte sowie politische Debatten in ganz Europa. Die jungen Europäer:innen sollen, so das Ziel, politische Empfehlungen für europäische und nationale politische Akteure erarbeiten, die am Ende der Projektlaufzeit in Brüssel und Hauptstädten Europas vorgestellt werden.

    3. Breite Kommunikation der Ergebnisse: Um das Ziel des Projekts zu erreichen ist eine CDE-Strategie („Communication, Dissemination and Exploitation“) zentral – die Empfehlungen, die sich aus den Forschungsergebnissen ableiten, müssen kommuniziert, verbreitet und genutzt werden.

    „Das Projekt“, so erklärt Kaeding, „kommt jetzt zum richtigen Zeitpunkt. Wir benötigen gute Antworten darauf, in welcher Form wir die Länder des Westbalkans, die Ukraine, Moldawien und Georgien in die EU einbinden, um Europa für die Zukunft zu wappnen.“ Das Besondere von InvigoratEU: Es besteht aus einem Konsortium, das die Vielfalt Europas und die politischen Perspektiven beachtet. Sieben der 18 Mitglieder kommen aus Georgien, Moldawien, der Ukraine und den westlichen Balkanstaaten (Nordmazedonien, Montenegro, Serbien). Ergänzt werden diese durch ein Netzwerk zivilgesellschaftlicher Akteure mit neun Vertreter:innen aus allen westlichen Balkanländern, Georgien, Moldawien und der Ukraine.

    * InvigoratEU steht für Invigorating Enlargement and Neighbourhood Policy for a Resilient Europe. Es ist bereits das dritte Horizon Projekt, das vom EU-Lehrstuhl der UDE koordiniert wird. Es reiht sich in das laufenden Projekt ActEU ein, das sich passend zum bevorstehenden Europawahlwahl 2024 auf den Rückgewinn des gesellschaftlichen Vertrauens in die Demokratie fokussiert. Außerdem baut es auf das bereits abgeschlossenen Projekts SEnECA auf, das sich mit den Beziehungen zwischen der EU und den zentralasiatischen Ländern (Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan) befasste.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Michael Kaeding, Institut für Politikwissenschaft, Tel. 0203-379 2022, michael.kaeding@uni-due.de


    Weitere Informationen:

    https://invigorat.eu/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Politik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).