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16.01.2024 13:39

ELROB 2024: Elite der Militärrobotik trifft sich in Trier

Heike Hamann Wissenschaftskommunikation
Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE

    Reale Aufgaben in realen Einsatzszenarien – das ist eines der Kennzeichen des European Land Robot Trial (ELROB), der 2024 zum zwölften Mal stattfindet. Treffpunkt für Militärrobotiker aus der ganzen Welt ist vom 24. bis 28. Juni das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für landgebundene Fahrzeugsysteme, Pionier- und Truppentechnik in Trier. Organisator der Großveranstaltung ist das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE in Wachtberg.

    "Die Robotisierung der Streitkräfte ist ein großes und brandaktuelles Thema", sagt Dr. Frank E. Schneider, stellvertretender Leiter der FKIE-Forschungsgruppe "Kognitive Mobile Systeme" und ELROB-Organisator. "Doch die technischen Herausforderungen sind dabei deutlich höher als etwa beim autonomen Fahren im zivilen Bereich. Von der Robotikforschung wird das bislang leider immer noch nicht im erforderlichen Umfang berücksichtigt."

    Rund 20 Jahre reichen die Anfänge der ELROB mittlerweile zurück. Als sich bei einem NATO-Workshop 2004 die starken Entwicklungsdefizite bei Militärrobotern zeigten, entstand die Idee, einen Rahmen zu schaffen, der internationale Experten der Anwenderseite, der Industrie sowie des Bereichs Forschung & Technik in regelmäßigen Abständen zusammenbringt und den direkten Austausch auf kurzem Weg ermöglicht. Die Idee wurde kurz darauf in die Tat umgesetzt: Seit 2006 findet ELROB alle zwei Jahre in verschiedenen Ländern Europas statt.

    Anspruchsvolle Szenarios in fünf Disziplinen

    Im Juni 2024 macht ELROB nun Station in Trier. Vor Kurzem hat das Orga-Team des FKIE die anspruchsvollen Szenarios in den fünf Disziplinen veröffentlicht und die Registrierung für interessierte Teams freigeschaltet. "Alle Aufgaben des Wettbewerbs entwickeln wir in engster Abstimmung mit den militärischen Anwendern", betont Schneider. "Und sie orientieren sich am aktuellen und zunehmend komplexeren Bedarf der Streitkräfte."

    Aufklärung, (Verwundeten-)Transport und Kampfmittelabwehr heißen somit die Überschriften für die verschiedenen Szenarien, die die Teams zu bewältigen haben. Ihr Abschneiden beurteilt eine hochrangig besetzte internationale Jury unter der Leitung des dänischen Robotik-Experten Henrik I. Christensen, Professor für Informatik an der Fakultät für Informatik und Ingenieurwesen der UC San Diego Jacobs School of Engineering.

    Offizielle Gewinner gibt es bei ELROB dennoch keine. Vielmehr steht die Realitätsnähe bei den Aufgabenstellungen mit hochaktuellem Bezug an erster Stelle. So müssen beispielsweise die Teams, die in der Disziplin "Transport" antreten, eine Lieferung mit mindestens zwei Fahrzeugen in ein bis zu sechs Kilometer entferntes Lager bringen. Die Strecke hält dabei einige Überraschungen bereit – darunter statische und bewegliche Hindernisse, Sackgassen oder enge Kurven. Bei der Disziplin "Aufklärung" suchen die Teams nach Objekten innerhalb eines Bauwerks und erstellen eine fotorealistische 2D/3D-Karte des Gebäudes und seiner Räume.

    Unerwartete Hindernisse auf der Strecke

    "Maulesel" ist der Titel einer weiteren Aufgabe, bei der es darum geht, einen Transportroboter so anzulernen, dass er selbstständig in einer vorgegebenen Zeit und so oft wie möglich zwischen zwei Camps hin- und herfährt. Auch auf dieser Strecke gilt es, unerwartete Hindernisse zu erkennen und zu überwinden. Der Bergung von Verletzten ist bei ELROB eine weitere Disziplin gewidmet. Die Teams müssen bei dieser Aufgabe Verwundete und bewusstlose Personen an einem ungefähr bekannten Ort suchen, lokalisieren, schließlich bergen und zum Ausgangspunkt transportieren. Bei der fünften und letzten Disziplin, der Kampfmittelabwehr, müssen die Teilnehmer in einem definierten Gebiet mehrere verdächtige Objekte in Innenräumen sowie im Freien untersuchen.

    Auch wenn es bis zum offiziellen Start der ELROB noch einige Monate dauert, laufen bereits jetzt die Vorbereitungen für die Veranstaltung. "Im Vergleich zur ELROB 2022 werden wir die Aufgaben und auch die Bewertungskriterien noch einmal nachjustieren", so Schneider. Für ihn steht fest: "Die ELROB hat sich als anspruchsvolle Leistungsschau für Militärrobotik in Europa fest etabliert."


    12. European Land Robot Trial
    24. bis 28.06.2024, Trier
    Registrierung für Teams: bis 31. Januar 2024


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Frank E. Schneider
    Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE
    Stellvertretender Leiter der Abteilung "Kognitive Mobile Systeme"

    frank.schneider@fkie.fraunhofer.de Telefon: +49 228 9435481


    Originalpublikation:

    https://www.fkie.fraunhofer.de/de/newsroom/Presseinformationen/Elrob.html


    Weitere Informationen:

    http://www.elrob.org


    Bilder

    Die Aufgabenstellungen für die ELROB-Teilnehmer sind herausfordernd: Realitätsnähe steht bei den Aufgaben mit aktuellem Bezug an erster Stelle.
    Die Aufgabenstellungen für die ELROB-Teilnehmer sind herausfordernd: Realitätsnähe steht bei den Auf ...
    Fabian Vogl
    Fraunhofer FKIE

    Bis zu 15 Mannschaften aus aller Welt treffen sich im Juni wieder zum Leistungsvergleich ihrer robotischen Systeme. Auch während der fünftägigen Veranstaltung werden die Roboter fortwährend angepasst und optimiert.
    Bis zu 15 Mannschaften aus aller Welt treffen sich im Juni wieder zum Leistungsvergleich ihrer robot ...
    Fabian Vogl
    Fraunhofer FKIE


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Informationstechnik
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Die Aufgabenstellungen für die ELROB-Teilnehmer sind herausfordernd: Realitätsnähe steht bei den Aufgaben mit aktuellem Bezug an erster Stelle.


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    Bis zu 15 Mannschaften aus aller Welt treffen sich im Juni wieder zum Leistungsvergleich ihrer robotischen Systeme. Auch während der fünftägigen Veranstaltung werden die Roboter fortwährend angepasst und optimiert.


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