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18.01.2024 14:52

Systemische Therapie für Kinder und Jugendliche wird Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen

Claudia Günther Geschäftsstelle
Systemische Gesellschaft - Deutscher Verband für systemische Forschung, Therapie, Supervision und Beratung e.V.

    Berlin/Köln, 18.01.2024
    Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat in seiner heutigen Sitzung eine Ergänzung seiner Psychotherapie-Richtlinie beschlossen. Systemische Psychotherapie ist nun auch für Kinder und Jugendliche eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenkassen.

    Systemische Therapie deckt dabei die Behandlung des gesamten Spektrums psychischer Störungen ab und richtet den Blick auf vielfältige Ressourcen der jungen Patientinnen und Patienten. Diese werden weniger als individuell Erkrankte gesehen, sondern als Menschen, die vor psychischen Entwicklungsaufgaben stehen. Ein weiterer Fokus Systemischer Therapie liegt auf der sozialen Umgebung, in der die Kinder und Jugendlichen leben, der Unterstützung der im System vorhandenen Lösungsimpulse sowie der Würdigung bisheriger Lösungsversuche. Für einen möglichst unmittelbaren und nachhaltigen Therapieerfolg können daher wichtige Bezugspersonen z.B. ganze (Patchwork-)Familien sowie weitere wichtige Menschen aus dem Netzwerk in die Behandlung mit einbezogen werden. Wie auch bei den Erwachsenen können Therapiesitzungen im Mehrpersonensetting durchgeführt werden.

    Bereits 2019 hat der G-BA als oberstes Beschlussgremium im Gesundheitswesen die Systemische Therapie für erwachsene Patientinnen und Patienten als Kassenleistung anerkannt. Den gesetzlich Versicherten steht somit eine weitere Behandlungsmöglichkeit neben den bisherigen Angeboten der verhaltenstherapeutischen und psychoanalytisch begründeten Verfahren zur Verfügung.

    Prof. Dr. Matthias Ochs, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) betont: „Die Anerkennung durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie erfolgte bereits 2008 gemeinsam mit der Systemischen Therapie für Erwachsene. Der G-BA bestätigt diese Ergebnisse nun und die Versorgungslandschaft erhält ein breit aufgestelltes, evidenzbasiert gut wirksames neues Verfahren.“ Auch Diplom-Psychologin ilke Crone, Vorstand der Systemischen Gesellschaft (SG), äußert sich anerkennend: „Wir freuen uns, dass nun endlich dieser letzte Schritt im Anerkennungsprozess gemacht wurde. Damit wird die Landschaft der kassenfinanzierten Psychotherapien reicher und diverser in Zeiten, in denen wir Diversität in der Versorgung dringend benötigen“.

    Die beiden systemischen Fachverbände DGSF und SG sowie der Verbund für systemische Psychotherapie (VfSP) als berufspolitische Vertretung, haben sich seit Jahren dafür eingesetzt, dass gesetzlich Versicherte die Möglichkeit einer solidarfinanzierten Systemischen Therapie erhalten. Ein besonderes Anliegen sind ihnen dabei die Kinder und Jugendlichen. Prof. Dr. Enno Hermans, Vorsitzender des VfSP zeigt sich hoch zufrieden: „Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wurde in den letzten Jahren, unter anderem durch die Pandemie, auf eine harte Probe gestellt. Dass sich das Versorgungsangebot nun um den systemischen Ansatz erweitert, ist eine sehr gute Nachricht für Kinder, Jugendliche und deren Familien.“

    Systemische Gesellschaft e.V.
    Damaschkestraße 4
    10711 Berlin
    info@systemische-gesellschaft.de
    https://systemische-gesellschaft.de/

    Verbund für Systemische Psychotherapie e.V.
    Jakordenstraße 23
    50668 Köln
    info@systemischer-verbund.de
    https://www.systemischer-verbund.de/

    Deutsche Gesellschaft für Systemische
    Therapie, Beratung und Familientherapie e.V.
    Jakordenstraße 23
    50668 Köln
    info@dgsf.org
    https://www.dgsf.org/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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