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01.07.2004 13:07

Prof. Dr. h.c. mult. Hasso Plattner erhält die Leibniz-Medaille der BBAW

Renate Nickel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

    Im Rahmen des Festaktes zum diesjährigen Leibniz-Tag am 3. Juli 2004 verleiht die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Hasso Plattner die Leibniz-Medaille in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um die Förderung der Wissenschaften.

    Professor Dr. h.c. mult. Hasso Plattner ist nicht nur eine der international bedeutendsten und einflußreichsten Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Informationstechnologie, sondern darüber hinaus ein herausragender Mäzen der Wissenschaften in Deutschland, dessen Engagement ebenso ungewöhnlich wie beispielhaft ist.

    Hasso Plattner wurde 1944 in Berlin geboren. Er studierte Nachrichtentechnik an der Universität Karlsruhe (TH), wo er auch sein Diplom erwarb. 1972 verließ Hasso Plattner gemeinsam mit vier weiteren Kollegen IBM in Mannheim, um das Software-Unternehmen SAP zu gründen. Heute ist die SAP AG (Systeme, Anwendungen, Produkte in der Datenverarbeitung) mit Hauptsitz in Walldorf weltweit führender Anbieter bei offenen, integrierten Softwarelösungen. Zunächst war Hasso Plattner für die Entwicklung des Finanzmoduls im R/2 System verantwortlich - eines der ersten Standardanwendungspakete, die es auf dem Markt gab. Im Jahre 1979 übernahm er dann die Gesamtverantwortung für die technologische Entwicklung und war seinerseits die treibende Kraft hinter dem erfolgreichen Vordringen der SAP mit dem System R/3 in den Client/Server-Bereich. Beim Börsengang des Unternehmens 1988 wurde Plattner zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands der SAP ernannt; von 1997 bis Mai 2003 war er Vorstandssprecher der SAP AG. Seit Mai 2003 ist Plattner Vorsitzender des Aufsichtsrates der SAP AG. In seiner Eigenschaft als Chief Software Advisor berät er die SAP bei der mittel- und langfristigen technologischen Ausrichtung und Strategie. Darüber hinaus steht er dem Technologieausschuß des SAP-Aufsichtsrates vor.
    Bereits seit längerem engagiert sich Hasso Plattner in bedeutendem Umfang bei der Förderung der Wissenschaften in Deutschland: So ist H. Plattner der Universität des Saarlandes schon seit vielen Jahren in der Lehre verbunden - seit fast zwei Jahrzehnten hält er in Saarbrücken Vorlesungen zum Thema "Technologie eines integrierten Informationssystems". Des weiteren ist er seit 1982 immer wieder Hauptreferent bei den durch das Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI) im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) organisierten Saarbrücker Arbeitstagungen über Rechnungswesen und EDV, die zu einem Treffpunkt fortschrittlicher Praktiker, Systementwickler und Wissenschaftler auf dem Gebiet des Rechnungswesens und Controllings geworden sind. Zahlreiche Artikel in technischen und anderen Fachbüchern zeugen von Plattners reger Publikationstätigkeit; das im Jahr 2000 erschienene Buch "Dem Wandel voraus" gestattet überdies faszinierende Einblicke in die außergewöhnlich erfolgreiche Unternehmensgeschichte der SAP und das Wirken Hasso Plattners als einem der wichtigsten Gestalter der Softwareindustrie.
    Mäzen der Wissenschaft zu sein, zeigte Hasso Plattner in besonderer und außergewöhnlicher Weise durch die 1998 an der Universität Potsdam erfolgte Gründung des Hasso-Plattner-Instituts für Softwaresystemtechnik (HPI), welches mit dem höchsten privaten Finanzaufwand in Millionenhöhe errichtet wurde, der je an einer deutschen Hochschule gestiftet wurde. Als unabhängige Einrichtung in Form eines An-Instituts an der Universität Potsdam verfolgt das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik das Ziel, in einem neuartigen, international orientierten Studiengang Softwareingenieure aus- und weiterzubilden, die ihrerseits in der Softwareindustrie zur Beherrschung der Komplexität gegenwärtiger und zukünftiger Softwareprodukte beitragen. Des weiteren soll die Entwicklung auf diesem Gebiet gefördert werden. Motiviert durch die Bedürfnisse von Wirtschaft und Industrie, widmet sich das interdisziplinär arbeitende Institut insbesondere der Bildung einer Ingenieurskultur im Software Engineering. Mit der Bezeichnung Softwaresystemtechnik unterstreicht das HPI zudem den Systemcharakter der Ingenieurskultur auf diesem Gebiet. Das auf einem Zusammenwirken der Hasso-Plattner-Stiftung für Softwaresystemtechnik, dem Land Brandenburg und der Universität Potsdam basierende Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) leistet daher nicht nur in wissenschaftlicher Hinsicht Pionierarbeit, sondern es verkörpert ein in Deutschland bislang unbekanntes Mäzenatentum und zukunftsweisendes Modell einer Public Private Partnership, das seinesgleichen sucht.
    Ein weiteres Beispiel für Hasso Plattners herausgehobenes mäzenatisches Engagement ist seine einzigartige Unterstützung beim Ausbau der Mannheimer Universitätsbibliothek: Durch eine der bis dato größten privaten Spenden innerhalb der deutschen Hochschullandschaft ermöglicht die Hasso-Plattner-Förderstiftung die Erweiterung der Universitätsbibliothek durch eine Aufstockung des Schloß-Mitteltraktes nach historischem Vorbild, mit der 2003 begonnen werden konnte.
    Hasso Plattners Wirken als Entwickler, Gründer, Unternehmer und Mäzen von visionärer Kraft ist bereits vielfach gewürdigt worden: So verlieh ihm die Universität des Saarlandes bereits 1990 die Ehrendoktorwürde; 1994 folgte die Ernennung zum Honorarprofessor für das Fach Wirtschaftsinformatik. 1997 erhielt er den angesehenen Information Technology Leadership Award for Global Integration im Rahmen des Computerworld Smithsonian Awards Programms. 1998 wurde Hasso Plattner die Würde eines Ehrensenators der Universität des Saarlandes verliehen. Noch im gleichen Jahr wurde er in die 'Hall of Fame' des "manager magazins" aufgenommen, einer 'symbolischen Ruhmeshalle' für Persönlichkeiten, die sich um die wirtschaftliche, gesellschaftliche und soziale Entwicklung der Bundesrepublik verdient gemacht haben.
    Die Universität Potsdam zeichnete Hasso Plattner 2002 mit der Ehrendoktorwürde ihrer Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät aus - seit dem Sommersemester 2004 ist er an dieser Universität auch als Honorarprofessor in der Disziplin Softwaresystemengineering tätig.

    Indem die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Hasso Plattner ihre Auszeichnung für besondere Verdienste um die Förderung der Wissenschaften verleiht, würdigt sie das überragende persönliche und finanzielle Engagement Hasso Plattners für die wissenschaftliche Disziplin Softwareingenieurwesen und dessen beispielhaftes Wirken als Mäzen der Wissenschaft in Deutschland.

    In den vergangenen Jahren wurden mit der Leibniz-Medaille ausgezeichnet: Dr. Heinrich Pfeiffer (Bonn), 1988, Dr. Hartmut Rahn (Remagen), 1999, Professor Dr. h. c. mult. Berthold Beitz (Essen), 2000, Professor Dr. Dr. h.c. mult. Reimar Lüst (Hamburg), 2001, Professor Dr. Dr. h.c. Jan Philipp Reemtsma (Hamburg), 2002, Professor Dr. Dr. h. c. Wolf Lepenies (Berlin), 2003.


    Weitere Informationen:

    http://www.bbaw.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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