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23.01.2024 11:00

Climate Action – neue Projektgruppe am HeiGIT bündelt Informationen für effektiven Klimaschutz

Isa Fünfhausen Kommunikation
Klaus Tschira Stiftung gGmbH

    Das Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT) forscht jetzt gezielt zum Thema Klimaschutz. Die eigens dafür gegründete Projektgruppe Climate Action ergänzt damit die bestehenden Teams Smart Mobility, Geoinformation for Humanitarian Aid und Big Spatial Data Analysis. Ziel des neuen, durch die Klaus Tschira Stiftung geförderten Projekts ist es, Entscheiderinnen und Entscheider, Organisationen sowie Bürgerinnen und Bürger darin zu unterstützen, Maßnahmen für den Klimaschutz zu planen und anzuwenden.

    Heidelberg, 23.01.2024. Klimaschutz ist eine der drängendsten Herausforderungen für unsere Gesellschaft: Auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführende Extremwetterereignisse werden sowohl häufiger als auch verheerender. Flutkatastrophen, Dürren, Waldbrände und Unwetter fordern Menschenleben, zerstören Städte und vertreiben Menschen aus ihrer Heimat. Zugleich fehlt das konkrete Wissen, wie vor Ort gegen den Klimawandel effektiv gehandelt werden kann.
    Das neue Climate Action-Team des HeiGIT (Heidelberg Institute for Geoinformation Technology) wird dazu beitragen, die Kluft zwischen Wissen und Handlung zu schließen: Die Forschenden stellen Organisationen, Behörden und Bürgerinnen und Bürgern Datenanalysen und Werkzeuge in einer digitalen Informationszentrale zur Verfügung, damit diese gezielt effektive Maßnahmen zum Klimaschutz ergreifen und umsetzen können. Das HeiGIT wurde 2019 als An-Institut der Universität Heidelberg gegründet und wird seitdem von der Klaus Tschira Stiftung getragen.
    Das Climate Action-Team entwickelt hierfür eine Plattform, auf der eine Vielzahl räumlich hochaufgelöster Klimaschutzindikatoren, wie beispielsweise Luftqualität, Fahrradinfrastruktur und Bodenversiegelung, zur Verfügung gestellt wird, um auf regionaler und lokaler Ebene agieren zu können. Diese Informationen sind auf die spezifischen Anforderungen der verschiedenen Akteurinnen und Akteure in unterschiedlichen Regionen und auf unterschiedlichen Skalenebenen zugeschnitten. So können Aspekte wie der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln und die Verfügbarkeit grüner Energie sogar auf Stadtteilebene abgefragt werden.
    Um ein derart breites Spektrum an Informationen zur Verfügung stellen zu können, arbeitet die Forschungsgruppe mit unterschiedlichen Daten und Methoden: Zum Beispiel wird für die lokale Ebene auf Volunteered Geographic Information (VGI) zurückgegriffen, die Bürgerinnen und Bürger selbst erfassen und bereitstellen. Darüber hinaus kommen beispielsweise Satellitendaten und Machine Learning zum Einsatz, um unter anderem die globale Skalenebene großflächig abdecken zu können.


    Die Sektoren und Indikatoren, zu denen das HeiGIT Informationen bereitstellt, umfassen unter anderem:
    • Energie: z. B. Dachausstattung mit Solar-/Photovoltaik-Panels
    • Treibhausgasemissionen: Schätzung lokaler Treibhausgasemissionen und Zuordnung der Emissionen zu konkreten Quellen
    • Transport: z. B. Qualität, Quantität und Vernetzung der Fußweg- und Fahrradinfrastruktur sowie Verfügbarkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln
    • Erreichbarkeit und Versorgung: Erreichbarkeit von Mobilitäts-, Nahversorgungs-, Freizeit-, Gesundheits-, Bildungs- und Naherholungsknotenpunkten (z. B. Haltestellen des ÖPNV, Wochenmärkte, Krankenhäuser, Schulen, Parkanlagen). Die Idee dahinter ist das Konzept der „15-Minuten-Stadt”, in der die wichtigsten Anlaufstellen für die täglichen Bedarfe der Bürger:innen in 15 Minuten zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV erreichbar sein sollten.
    Das Climate Action-Team wird aus etwa sechs Forschenden bestehen, die daran arbeiten, die Plattform zu implementieren und die unterschiedlichen Indikatoren einfach und verständlich verfügbar zu machen. Derzeit wird eine erste Version der Plattform vorbereitet, die dann im Laufe des auf zunächst fünf Jahre angelegten Projekts weiter wachsen wird. Dazu wird die Forschungsgruppe mit verschiedenen nationalen und internationalen Stakeholdern wie Scientists for Future, Verkehrs- und Stadtplanungsbüros, Ämter und Nichtregierungsorganisationen als Partner zusammenarbeiten, deren Anforderungen und Rückmeldungen als wichtiger Aspekt mit einfließen.
    Mehr Informationen zum Climate Action-Team finden Sie auf der Webseite: https://heigit.org/climate-action/ . Wenn Sie als Stakeholder Interesse an einer Zusammenarbeit haben, Daten oder Ideen zur Nutzung sowie Anforderungen an eine solche Plattform beitragen möchten, wenden Sie sich direkt an kirsten.vonelverfeldt@heigit.org.

    Ansprechpartnerinnen:
    HeiGIT
    Elena Mercantini
    E-Mail: Elena.Mercantini@heigit.org
    Klaus Tschira Stiftung
    Dr. Michelle Wabnitz
    E-Mail: michelle.wabnitz@klaus-tschira-stiftung.de
    ________________________________________
    Das HeiGIT (Heidelberg Institute for Geoinformation Technology) möchte den Wissens- und Technologietransfer aus der Grundlagenforschung im Bereich Geoinformatik in die Praxis verbessern – und dies auf Basis innovativer Geoinformationstechnologien. 2019 wurde das HeiGIT als An-Institut der Universität Heidelberg gegründet und wird seitdem von der Klaus Tschira Stiftung getragen. Das Institut forscht und entwickelt intelligente Routing- und Navigationsdienste für nachhaltige Mobilität und stellt Geodaten für die Unterstützung humanitärer Einsätze zur Verfügung. Zudem werden innovative Dienste aus dem Spatial Data Mining und Maschinellem Lernen zur Analyse, Verarbeitung, Anreicherung und Visualisierung von nutzergenerierten Geodaten (z. B. OpenStreetMap) eingesetzt.
    Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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