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01.07.2004 13:18

Tinnituszentrum der Charité ausgezeichnet

Dr. med. Silvia Schattenfroh GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    Dr. Birgit Mazurek, Leiterin des "Tinnituszentrum der Charité" ist mit dem 1. Preis des "Klinikförderpreises 2004" der Bayerischen Landesbank ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 8000 Euro dotiert und wurde am 29. Juni im Rahmen einer Feierstunde in München überrreicht. Insgesamt fördert die Bayerische Landesbank den Klinikpreis jährlich mit 25.000 Euro.
    Für das Jahr 2004 galten "konzeptionelle Überlegungen für interdisziplinäre Versorgungsstrukturen" als preiswürdig. Diese Anforderungen erfüllte nach Ansicht der Jury das Tinnituszentrum der Charité in idealer Weise. Es handelt sich um eine Einrichtung zur interdisziplinären, tagesklinischen Behandlung von Patienten mit schwerem Tinnitus. In der Tagesklinik wird an sieben aufeinanderfolgenden Tagen eine intensive Behandlung durch Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten, Internisten, Neurologen, Psychologen, Psychosomatiker, Physiotherapeuten und Hörgeräteakustiker an einem Ort angeboten. Zusätzlich ist eine ambulante Nachbetreuung in einer Sprechstunde möglich. Durch Einbindung der Tagesklinik in die "Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde" der Charité wird gleichzeitig gesichert, daß neue wissenschaftliche Erkenntnisse der Hörforschung unmittelbar in die Behandlung der Patienten einfließen.
    Die Tagesklinik beruht auf einem in Deutschland bisher einmaligen Konzept, das sich jetzt seit einem Jahr bewährt. Verwaltungs- und finanztechnisch handelt es sich um eine eigenständige Einrichtung. Personal- und Sachkosten müssen aus den Erträgen der Patientenbehandlung gedeckt werden. Staatszuschüsse werden nicht in Anspruch genommen.
    Notwendig schien die Einrichtung, nachdem in Studien deutlich geworden war, daß bei Patienten mit chronischem Tinnitus in Deutschland sowohl eine Über-, als auch eine Über- unter- und Fehlversorgung zu beobachten ist: Von den zwischen 8 und 11 Millionen Patienten mit Tinnitus in Deutschland sind 0,5 bis 1% so schwer betroffen, daß der Tinnitus zu einer eigenständigen, die Betroffenen schwer beeinträchtigenden Krankheit wird. Diese Patienten haben im Durchschnitt zehn verschiedene HNO-Ärzte aufgesucht, an zehn unterschiedlichen, z.T. fragwürdigen Therapien teilgenommen oder in sechswöchigen Kuren in Rehabilitationseinrichtungen eine Überversorgung erfahren, gewöhnlich ohne gesundheitlichen Nutzen davon zu haben. Im ambulanten Bereich ist dagegen eher von Unterversorgung zu sprechen mit der Folge langen Zeiten der kostenträchtiger Arbeitsunfähigkeit bis hin zur Frühberentung. Diesen Fehlentwicklungen arbeitet das interdisziplinäre Tinnituszentrum erfolgreich entgegen.
    (Ein Photo kann per e-mail versandt werden) (30.6.04) S.Sch.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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