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23.01.2024 13:36

Covid-19 im Spitzensport – Erste Ergebnisse der BISp-geförderten Studie veröffentlicht

Ilona Roberts Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Sportwissenschaft

    Inwieweit sich eine Infektion mit SARS-CoV-2 bei Leistungssportlerinnen und -sportlern auswirkt, haben nun Forschende zwischen 2020 und 2023 in einer deutschlandweiten, mul-tizentrischen Studie untersucht, die vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) geför-dert wurde. Ziel der am Universitätsklinikum Tübingen koordinierten Studie war es, her-auszufinden, wie sich eine Covid-19-Infektion akut aber auch im weiteren Verlauf der Re-konvaleszenz auf die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Belastungstoleranz der Sportlerin-nen und Sportler auswirkt. Die ersten Daten von knapp 1.500 Athletinnen und Athleten wur-den nun im renommierten Fach-Journal Sports Medicine veröffentlicht.

    Die Ergebnisse zeigen, dass die untersuchten deutschen Bundeskaderathletinnen und -athleten gegenüber ambitionierten Breitensportlerinnen und -sportlern weniger häufig und auch kürzer von akuten Symptomen betroffen sind. In beiden Subgruppen kam es zu relevanten Trainings-ausfällen, jedoch nahmen die Spitzensportlerinnen und -sportler ihr Training wieder früher auf. Durchschnittlich 9 Monate nach Beginn der Infektion klagten ein Teil der Sportlerinnen und Sportler, unabhängig der Zughörigkeit zu einem Bundeskader, über noch verbliebene Rest-symptome. Athletinnen litten zu diesem Zeitpunkt im Vergleich zu den Männern häufiger an verbliebenen Beschwerden. Weiterhin zeigten 13,8% der Breitensportlerinnen und -sportler sowie 9,9% der Kadersportlerinnen und -sportler eine im Vergleich zum prä-Pandemie-Status auf unter 70% reduzierte subjektive Belastungstoleranz. Weibliches Geschlecht, eine längere Trainingsunterbrechung sowie in der ersten Befragung nach der Infektion angegebene Be-schwerden, wie insbesondere neuropsychiatrische Symptome, waren für die im Verlauf persis-tierende Verschlechterung der Belastungstoleranz prädiktiv.

    Die bei der ersten Vorstellung der Athletinnen und Athleten erhobenen Organbefunde an Herz und Lunge, aber auch der Laborstatus zeigten im Vergleich zu nicht mit SARS-Co-V-2 infizier-ten Kadersportlerinnen und -sportlern keine Hinweise auf infektionsbedingt vermehrt aufge-tretene Organschäden. Letzteres Ergebnis ist zwar erfreulich, die Studie deutet jedoch auch da-rauf hin, dass es infolge einer SARS-CoV-2-Infektion auch bei Leistungssportlerinnen und -sportlern zu einer nennenswerten Beeinträchtigung der sportlichen Belastbarkeit kommen kann.

    Die erfolgten aber noch nicht komplett ausgewerteten Nachuntersuchungen und die detaillier-te Analyse der gewonnenen Bioproben müssen klären, inwieweit bei einem Teil der Untersuch-ten fortbestehende Symptome, eine Leistungseinschränkung und/oder organische Befunde nachweisbar sind.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Bei Rückfragen wenden Sie sich an:
    Prof. Dr. med. Andreas Nieß
    Dr. rer. nat. Manuel Widmann
    Medizinische Klinik
    Abteilung Sportmedizin
    Universitätsklinikum Tübingen
    Hoppe-Seyler Str. 6
    72076 Tübingen
    Email: andreas.niess@med.uni-tuebingen.de


    Originalpublikation:

    https://link.springer.com/article/10.1007/s40279-023-01976-0


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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