Am 01. Juli 2004 besteht die klimatologische Messstation der FH Jena fünf Jahre. Ein Anlass zum Rückblick,
nicht nur für Wetterfrösche...
Im Sommer 1999 wurde die klimatologische Messstation der FH Jena durch das Fachgebiet Prozesssteuerungs-, Mess- und Regelungstechnik am Fachbereich Maschinenbau errichtet
und in Betrieb genommen. Seit dem 1. Juli 99 werden kontinuierlich alle 10 Minuten Lufttemperatur, relative Luftfeuchte, Niederschlag, Luftdruck, Windgeschwindigkeit und Windrichtung sowie Globalstrahlung registriert. Das Archiv umfasst inzwischen 262 Tausend Datensätze. Vorausgegangen waren Forschungsprojekte der Arbeitsgruppe
von Prof. Dr. Dirk Heinze insbesondere im Bereich der Feuchtemesstechnik u.a. mit der Firma Lambrecht in Göttingen, einem renommierten Hersteller für meteorologische Messgeräte.
Messtechnik und Sensorik stehen auch bei der Nutzung der Station für der Lehre im Fordergrund. Die Verbindung technischer Fragestellungen mit Alltagserfahrungen spricht die Studenten auf besondere Weise an. Umfangreiche Prozessdaten bearbeiten zu können, ist für viele eine neue Herausforderung. Darüber hinaus werden Anfragen von Schülern und Studenten anderer Einrichtungen bearbeitet, die für Hausarbeiten, Praktika usw. an Aussagen zum lokalen Klima interessiert sind.
Die Internetseiten der klimatologischen Messstation halten für eine breite Öffentlichkeit sowohl die aktuellen Messwerte als auch die aufgezeichneten Daten bereit.
Des weiteren finden sich dort Informationen zum Thema Stadtklima, zu den Messverfahren sowie zum Standort. Seit der Überarbeitung der Seiten Anfang des Jahres werden zu den Datenbankabfragen die entsprechenden Grafiken generiert. Wegen häufiger Nachfrage wurden Hinweise zum Kalibrieren von Barometern angeboten. An manchen Tagen zählt der Internetbereich der Klimastation bis zu 1000 Zugriffe von etwa 300 verschiedenen Besuchern. Ganz weit vorn in der Nutzerstatistik liegt das Skript mit den aktuellen Daten!
Zu besonderen Wetterereignissen erhöht sich schlagartig das allgemeine Interesse und auch die lokalen Tageszeitungen oder Jena TV melden sich. Aus einer Pressemitteilung zum Hitzerekord am 20.6.2000 wurde ein regelmäßiger monatlicher Witterungsrückblick. Inzwischen liegt die höchste Temperatur bei 36,9°C (13.8.03). Am kältesten war es hingegen mit -15,8°C am 4.1.02. Niederschlagreichster Tag war bisher der 7.7.01 mit 50 mm Regen.Für viele wissenschaftliche Fragestellungen sind nicht nur ausgefallene Wetterkapriolen und Extrema von Bedeutung, sondern eher solide Vergleichswerte. So wird das Datenarchiv der Station in sehr verschiedenen Bereichen, angefangen bei der Materialforschung über Klima- und Haustechnik bis hin zur Kalibrierung geodätischer Geräte genutzt. In der Baubranche interessieren hauptsächlich Niederschlagsmengen und Temperaturen. Zur Populationsforschungen bei Schnecken oder Orchideen sind Referenzen zum Gesamtklima wichtig. Im Bereich Solarenergie / Globalstrahlung gehören u.a. die Stadtwerke zu den regelmäßigen Nutzern. Erwähnt seien hier noch die Ballonfahrer, die durch eine Anfrage zum Taupunktabstand, dem sogenannten Spread den Anstoß gaben, eine automatische Taupunktberechnung einzurichten.
Kontakte bestehen weiterhin zur Klimastation im Schillergäßchen (FSU) und zum Messnetz der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG).
Eine Erweiterungen des eigenen Messprogramms ist vorgesehen. Gegenwärtig befindet sich ein UV-Sensor in der Testphase.
Aktuelle Klimadaten finden Sie rund um die Uhr unter http://wetter.mb.fh-jena.de/station
Bernhard Kühn
Dipl.-Physiker
Fachbereich Maschinenbau
Fachgebiet: Prozesssteuerungs-, Mess- und Regelungstechnik
Fachgebietsleiter: Prof. Dr.-Ing. habil. Dirk Heinze
Klimatologische Messstation
Telefon: 0 36 41 / 205-328 (-309), Fax: 0 36 41 / 205-314
Internet: http://wetter.mb.fh-jena.de/station
e-mail: klima@fh-jena.de
Fünf Jahre klimatologische Messstation - eine Chronik:
1999
* Mai: Aufbau der Klimastation auf dem südlichen Anbau der Halle 4, Fernmessanlage wird auf das Dach transportiert
* Juni: Installation der Software MeteoWare PRO, Inbetriebnahme der Datenverbindung, erste Momentanwerte auf dem Bildschirm
* Juni: am 24.6.99 berichtet die TLZ in der Rubrik "Aus Lehre und Forschung" ausführlich über die entstehende Messstation
* Juli: seit 1.7.99 werden kontinuierlich alle 10 Minuten Klimadaten registriert und archiviert
* September: Gestaltung der ersten Internetseiten
2000
* März: eine SQL-Datenbank wird erstellt und über Internet zugänglich gemacht
* April: der Praktikumsversuch "statistische Auswertung von Wetterdaten" wird erstmals durchgeführt
* Mai: Jena TV besucht die Station, der Beitrag wird in der "Jenaer Woche" gesendet
* Juni: der Hitzerekord 2000 am 20.6. mit 35,9°C ist Anlaß für eine Pressemitteilung, seit dem regelmäßige monatliche Witterungsrückblicke
* Juni: regelmäßige Beiträge in der Hochschulzeitung "facetten" ab Ausgabe 1
* Juni: Stefan Heller ist der erste Schüler, der sein Betriebspraktikum an der Klimastation absolviert
* Juli: ein mehrfarbiges Faltblatt wird erarbeitet und gedruckt
* Oktober: Vortrag zum Tag der Forschung an der FH
* November: die aktuellen Daten sind ab jetzt auch bei "jenaonline.de" integriert
2001
* Mai: die Klimastation wird in die Wetterstationskarte D-A-CH 2001 aufgenommen
* Juli: der Juli 01 ist mit 130 mm der niederschlagreichster Monat, davon 50 mm am 7.7. (bisherige Höchstmenge pro Tag)
* November: ein neuer Strahlungssensor , das Pyranometer CM 11wird installiert
2002
* Januar: mit -15,8°C wird am 4.1. die niedrigste Temperatur gemessen, Pressemitteilung außergewöhnliche Temperaturschwankungen im Januar 02
* Februar: Windlastmessungen in Kooperation mit der InovaSat GmbH
* August: die Klimastation zieht am 12.8. um, der neue Standort befindet sich auf dem sanierten Haus 5
* Oktober: der 27.10. ist der windigste Tag mit Windspitzen bis 29 m/s
2003
* Januar: eine neuer Server für Datenbank und Internet geht ans Netz
* Juni: Monat mit der höchsten Sonneneinstrahlung, die Summe der Globalstrahlung beträgt 190 kWh/m²
* Juli: eine Möglichkeit zu grafischen Anzeige der Klimadaten wird integriert und online geschaltet
* August: der August 03 ist der wärmste Monat innerhalb der fünf Jahre, mit 36,9°C wird am 13.8. ein neues Temperaturmaximum erreicht, auf Grund der Hitze auch im Innenbereich steigt der Server zeitweise aus
* September: ein Sensor für UV-Strahlung wird montiert, Beginn der Testphase
* Oktober: eine automatische Taupunktbe-rechnung wird in der Onlineanzeige implementiert
2004
* Februar: die überarbeiteten Internetseiten werden freigegeben
* März: Vortrag über "Aufgaben, Möglichkeiten und ausgewählte Ergebnisse" beim Verein der Ingenieure und Techniker in Thüringen
* Mai: Teilnahme am 2. Thüringer Klimaforum mit einem Poster
* Juni: die Nutzerstatistik des Webservers zählt an manchen Tagen bis zu 1000 Zugriffen von etwa 200 bis 300 verschiedenen Besuchern
* Juli: Pressetermin zum fünfjährigen Bestehen der klimatologischen Messstation
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Organisatorisches
Deutsch
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