Das europaweite Aktionsprogramm zur Verbesserung der Versorgungslage depressiv Erkrankter ist jetzt online: unter www.eaad.net gibt es Informationen zu den Aktivitäten des Bündnisses, an dem Regionen in 15 europäischen Ländern beteiligt sind.
Mindestens fünf Prozent der europäischen Bevölkerung leiden an einer behandlungsbedürftigen Depression. Obwohl mit Medikamenten wie Antidepressiva oder psychotherapeutischen Maßnahmen wirksame Therapien zur Verfügung stehen, erhält nur eine Minderheit der Betroffenen eine optimale Behandlung. Die European Alliance Against Depression möchte alle Kräfte bündeln, um die Versorgung depressiv Erkrankter zu verbessern. Unter www.eaad.net gibt es jetzt Informationen zu den Zielen, den geplanten Maßnahmen und den beteiligten Kooperationspartnern, die im Rahmen des Bündnisses Aktionsprogramme starten.
Vier-Ebenen-Programm
Die europaweite Initiative European Alliance Against Depression basiert auf einem vier-Ebenen-Programm: Hausärzte sollen darin geschult werden, wie sie Depressionen erkennen und in ihrer Praxis wirksam behandeln können. Außerdem erhalten sie Informationsvideos zur Weitergabe an Patienten. Betroffene, vor allem besonders gefährdete Patienten wie solche, die einen Suizidversuch hinter sich haben, werden gezielt über Hilfsangebote in Krisensituationen informiert. Darüber hinaus werden Selbsthilfegruppen unterstützt. Menschen, die berufsbedingt mit depressiven Patienten zu tun haben, wirken als Multiplikatoren. Einzelne Gruppen wie Geistliche, Altenpflegekräfte, Polizeibeamte oder Journalisten werden in individuell zugeschnittenen, interaktiven Fortbildungsveranstaltungen sensibilisiert und informiert. Durch Plakate, Flyer, Broschüren, Aktionstage oder Kino-Spots soll die breite Bevölkerung für das Thema sensibilisiert werden.
Die European Alliance Against Depression wird seit April 2004 von der Europäischen Kommission gefördert. Sie wird maximale Effekte bei vergleichsweise kleinem Budget erreichen, weil auf Maßnahmen und Materialien zurückgegriffen wird, die bereits existieren. Das Interventionsprogramm wurde im Rahmen des "Nürnberger Bündnis gegen Depression" entwickelt, einem Projekt des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten "Kompetenznetz Depression, Suizidalität". In den europäischen Partner-Ländern wird das Programm jeweils an nationale Besonderheiten angepasst und in vorhandene Strukturen integriert. Dabei wird auf verschiedenen Ebenen des Gesundheitssystems gleichzeitig interveniert, um Synergieeffekte bestmöglich nutzen zu können.
Für weitere Infos:
Kompetenznetz Depression, Suizidalität
Anke Schlee
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Psychiatrische Klinik der Ludwig Maximilians Universität
Nußbaumstraße 7, 80336 München
Tel. 089/ 5160-5553 Fax 089/ 5160-5557
Anke.Schlee@med.uni-muenchen.de
www.kompetenznetz-depression.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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