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31.01.2024 09:00

Gebäude begrünen, Bäume und Freiflächen schützen: Forschung unterstützt Städte bei der Klimaanpassung

Richard Harnisch Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH, gemeinnützig

    Gemeinsame Pressemitteilung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung und der Referate für Stadtplanung und Bauordnung sowie für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt München

    ► Zielkonflikte zwischen Stadtgrün und Wohnungsbau müssen besser gelöst werden, um die Lebensqualität in Städten zu erhalten

    ► Effektiver Schutz fürs Stadtklima: Dach- und Fassadenbegrünung ausweiten, große Bäume erhalten, Grünflächen und Kaltluftleitbahnen vor Bebauung schützen

    ► BMBF-gefördertes Projekt bietet Stadtplaner*innen Steckbriefe, Checklisten und Leitfäden zur Umsetzung dieser Maßnahmen: https://gruene-stadt-der-zukunft.de/

    Berlin/München, 31. Januar 2024 – Um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen, haben Städte eine wirksame natürliche Ressource: das Stadtgrün. Doch wie werden Bestandsquartiere grüner und wie lassen sich klimaangepasste Neubauprojekte realisieren? Oft mangelt es nicht an gutem Willen, wenn Dach- oder Fassadenbegrünungen geplant werden sollen, sondern an Beispielen und konkreten Lösungsvorschlägen. Darum unterstützt das Forschungsprojekt „Grüne Stadt der Zukunft“ Kommunen und Stadtplaner*innen mit Umsetzungshilfen für die klimaresiliente Planung. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt arbeiteten Forschung und Praxis eng zusammen, um Steckbriefe, Checklisten und Leitfäden für grüne, klimaangepasste Städte zu entwickeln.

    „Viele Kommunen haben sich mehr Klimaanpassung bereits zum Ziel gesetzt. Durch das geplante Klimaanpassungsgesetz des Bundes könnten sie dazu sogar bald verpflichtet werden. Mit unserer Website bieten wir der Stadtplanung einen Werkzeugkasten, um Stadtgrün gezielt für die Klimaresilienz auszubauen“, erklärt Professorin Simone Linke, die das Projekt an der Technischen Universität München koordinierte. Zum Projektteam gehörten auch das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), das Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und die Referate für Klima- und Umweltschutz sowie Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München.

    Beispiel München: mehr Grün – und mehr Wohnraum?

    „Die Auswirkungen des Klimawandels, die knappen Flächenressourcen und die gleichzeitige Wohnraumbeschaffung stellen große Herausforderungen für wachsende Städte wie München dar“, betont Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz in München. Um diese Zielkonflikte möglichst gut zu lösen, erprobte München mit den Forschenden, wie Klimaanpassung von Anfang an in der Stadtplanung mitgedacht werden kann. So gibt es etwa in Bebauungsplänen verschiedene Möglichkeiten, Stadtgrün zu fördern oder Kaltluftleitbahnen vor Bebauung zu schützen. (https://gruene-stadt-der-zukunft.de/integration-in-planung-und-verwaltung/)

    Die Münchner Stadtbaurätin Elisabeth Merk lobt die gemeinsame Forschung: „In dem Projekt entstanden wichtige Erkenntnisse für die Umsetzung von Klimaresilienz. Nicht nur in Neubauquartieren, sondern auch für Bestandsquartiere wurden zahlreiche praxisnahe Handlungsoptionen aufgezeigt, die Eingang in unsere Arbeit finden werden.“ Das Team begleitete verschiedene Verfahren, befragte Anwohner*innen und nahm mikroklimatische Simulationen vor.

    Gebäudebegrünung spart Kühl- und Heizenergie

    Dach- und Fassadenbegrünung bieten sich sowohl für Bestands- als auch für Neubauquartiere an. Sie kühlen das Gebäude im Sommer und schützen es im Winter vor Kälte: Die Dämmwirkung steigt durch begrünte Dächer um circa zehn Prozent. Außerdem speichern Dachbegrünungen Wasser, kühlen so im Sommer die Umgebung und entlasten bei Starkregen die Kanalisation.

    „Fassadenbegrünung kühlt nicht nur die Gebäude, sondern steigert auch die Aufenthaltsqualität im Quartier, besonders in sonst unbegrünten Straßen. Dachgärten können – neben begrünten Innenhöfen – gerade in dichten Quartieren wichtige Erholungsorte für die Bevölkerung sein“, sagt die Soziologin Amelie Bauer von der LMU. Das Projekt zeigt in Steckbriefen, worauf es bei der Gebäudebegrünung ankommt. (https://gruene-stadt-der-zukunft.de/bauen-und-gebaeude/)

    Gegen die Sommerhitze: große Bäume und Freiflächen erhalten

    Bei starker Hitze sind Stadtparks und Freiflächen wichtig für die nächtliche Abkühlung. Als Erholungsorte sollten sie fußläufig erreichbar sein und schattige Sitzplätze bieten. Gleichzeitig lohnt es sich, in Straßen und Innenhöfen die Versiegelung zu verringern und große Bäume zu erhalten. Bislang müssen immer wieder Bäume etwa für den Bau von Tiefgaragen gefällt werden. Das Problem ließe sich beispielsweise durch innovative Mobilitätskonzepte mit mehrstöckigen, oberirdischen Quartiersgaragen eindämmen. So entsteht mehr Platz für wohnungsnahes, qualitativ hochwertiges Grün. (https://gruene-stadt-der-zukunft.de/quartiersentwicklung/)

    Nachbarschaft und lokale Unternehmen gestalten mit

    „Städte könnten die Bevölkerung, die Immobilienwirtschaft und Unternehmen stärker in die Entwicklung grüner, lebenswerter Quartiere einbinden“, betont Johannes Rupp vom IÖW. Das Projekt stellt dafür viele Formate vor, etwa Gemeinschaftsbeete, Gießpatenschaften, Beratungsangebote oder einen Preis für den schönsten Firmengarten. (https://gruene-stadt-der-zukunft.de/aktivierung-und-teilhabe/)

    Um Fachkräfte in Stadtverwaltung und Planungsbüros zu unterstützen, fasst die Website https://gruene-stadt-der-zukunft.de/ die Forschungsergebnisse in Steckbriefen, Checklisten und Leitfäden zusammen. Das Projekt wurde 2018 bis 2024 vom BMBF in der Leitinitiative „Zukunftsstadt“ gefördert.

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    Weiterführende Links:

    • Mehr zum Projekt „Grüne Stadt der Zukunft“: https://gruene-stadt-der-zukunft.de/ueber-das-projekt/
    • Kurzfilm aus der ersten Projektphase: https://www.youtube.com/watch?v=EI49qRHGVPI
    • Pressebild und weitere Illustrationen: https://flic.kr/p/2mPUeYf
    • Kontakt zum Projekt: gruenestadt.epb@ed.tum.de

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    Pressekontakt:

    Richard Harnisch
    Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
    Tel.: +49 30 884594-16
    kommunikation@ioew.de

    Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) ist ein führendes wissenschaftliches Institut auf dem Gebiet der praxisorientierten Nachhaltigkeitsforschung. Rund 70 Mitarbeiter*innen erarbeiten Strategien und Handlungsansätze für ein zukunftsfähiges Wirtschaften – für eine Ökonomie, die ein gutes Leben ermöglicht und die natürlichen Grundlagen erhält. Das Institut arbeitet gemeinnützig und ohne öffentliche Grundförderung. Das IÖW ist Mitglied im „Ecological Research Network“ (Ecornet), dem Netzwerk der außeruniversitären, gemeinnützigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschungsinstitute in Deutschland.

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    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Johannes Rupp
    Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
    Tel.: +49 30/884594-67
    johannes.rupp@ioew.de

    Eva-Maria Moseler
    Referat für Stadtplanung und Bauordnung
    Landeshauptstadt München
    presse.plan@muenchen.de

    Sachgebiet für Stadtklima, Grundwasser und Klimaanpassung
    Referat für Klima- und Umweltschutz
    Landeshauptstadt München
    uvo13.rku@muenchen.de


    Weitere Informationen:

    https://gruene-stadt-der-zukunft.de/


    Bilder

    Wie sieht die „Grüne Stadt der Zukunft“ aus? Das gleichnamige Projekt entwickelte dazu Ideen am Beispiel der Stadt München.
    Wie sieht die „Grüne Stadt der Zukunft“ aus? Das gleichnamige Projekt entwickelte dazu Ideen am Beis ...

    Bild: IÖW / V. Haese


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Wie sieht die „Grüne Stadt der Zukunft“ aus? Das gleichnamige Projekt entwickelte dazu Ideen am Beispiel der Stadt München.


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