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05.02.2024 10:41

Geothermie: Die Erkundung des Untergrundes im Rheinland geht weiter

Kosta Schinarakis Pressestelle
Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG

    Wie lässt sich die Erdwärme tief unter Weisweiler zur Energiegewinnung nutzen?
    Der Antwort wollen die Fachleute jetzt wieder ein Stück näherkommen: Seit
    Freitag wird vor dem Kraftwerk eine 500-Meter-Bohrung niedergebracht, die zweite
    Bohrung innerhalb weniger Monate. Sie wird das Wissen über den Untergrund und
    seine Eignung für die tiefe Geothermie erweitern. Zudem will das Forschungsteam
    dort eine tiefe Erdwärmesonde installieren, deren aufgenommene Energie über eine
    Wärmepumpe erschlossen werden kann. Damit würde dort mittelfristig Tiefenwärme
    zutage gefördert werden – erneuerbare Energie, mit der die noch zu errichtenden
    Forschungsgebäude beheizt werden sollen.

    Auch die zweite Bohrung ist Teil des internationalen Interreg-Forschungsprojekts
    DGE-ROLLOUT*. Es wurde vom Geologischen Dienst NRW koordiniert. Für die ersten
    Bohrungen in Weisweiler sorgt RWE Power. Die Erdwärmesonde ist eine
    Spezialanfertigung aus der Schweiz und wird betreut von der
    Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, die in das
    erste, 100 Meter tiefe Bohrloch seismologische Messgeräte eingebaut hat. »Mit
    diesem aufwändigen Projekt und unserem kommenden Standort in Weisweiler wollen
    wir weitere Untergrunddaten sammeln, die wir auf dem Weg zu Strukturwandel und
    Wärmewende im Rheinland brauchen«, sagt Prof. Rolf Bracke, Leiter der Fraunhofer
    IEG.

    Auf der Grundlage der beiden Bohrungen könnte später unter Regie von Fraunhofer
    IEG eine tiefe Erkundungsbohrung niedergebracht werden, um Thermalwasser
    führende Erdschichten zu orten. Sie würde auf ihrem Weg in die Tiefe auch den
    sogenannten Kohlenkalk erreichen. »Wir vermuten dieses karbonatische
    Reservoirgestein ab einer Tiefe von etwa 1.300 Metern«, sagt Dr. Martin Salamon
    vom Geologischen Dienst in Krefeld. Geologische Erkundungen, wie Bohrungen und
    seismische Messungen, sind für die Erschließung zwingend erforderlich.

    Studien der Fraunhofer IEG zeigen, dass Tiefengeothermie den aktuellen
    Wärmebedarf Deutschlands mindestens zu einem Viertel decken könnte. Das
    geothermische Potenzial von NRW ist besonders groß. Heißes Wasser aus der Tiefe
    wird zum Beispiel in Paris, Wien und München zur klimafreundlichen
    Wärmeversorgung genutzt. Ist das Thermalwasser in ausreichenden Mengen vorhanden
    und heiß genug, kann es bei der Fernwärme-Versorgung von Haushalten oder auch in
    der Industrie fossile Energieträger, wie Erdgas und Braunkohle, ersetzen.

    RWE Power-Vorstandsmitglied Dr. Lars Kulik: »Vom Kraftwerk Weisweiler zieht sich
    eine Fernwärmeleitung von RWE bis nach Aachen. Wenn sie eines Tages mit
    Tiefengeothermie erzeugte und damit regenerative Fernwärme transportiert, sind
    Energiewende und Strukturwandel in unserer Region wieder ein gutes Stück
    weiter.«

    Weitere Informationen und Bilder finden Sie
    unter: www.ieg.fraunhofer.de

    Bildunterschrift: Das Bohrgerät bohrt in Weisweiler eine Erkundungsbohrung von
    rund 500 Metern. Ihre Daten helfen die nächsten Erkundungsschritte zu planen.
    Bild: RWE Power AG


    Weitere Informationen:

    http://www.ieg.fraunhofer.de


    Bilder

    Erkundungsbohrung Weisweiler 2024
    Erkundungsbohrung Weisweiler 2024
    RWE Power AG
    RWE Power AG

    Erkundungsbohrung Weisweiler 2024
    Erkundungsbohrung Weisweiler 2024
    RWE Power AG
    RWE Power AG


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Energie, Geowissenschaften, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Erkundungsbohrung Weisweiler 2024


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