Chemiker der FH Aalen arbeiten zusammen mit der Universität Tübingen und der Firma J&M Analytische Mess- und Regeltechnik GmbH in Aalen an neuartigen analytischen Verfahren im Bereich der Labormedizin. Mit den Verfahren sollen die Hormone Adrenalin und Noradrenalin bestimmt werden. Die beiden Hormone, die zu den sogenannten Catecholaminen gehören, und ihre Stoffwechselprodukte - sogenannte Metabolite - spielen u.a. in der Diagnose verschiedener Krebserkrankungen der Nebenniere (Phäochromozytom oder Neuroblastom) eine entscheidende Rolle. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang das kürzlich in Deutschland abgeschlossene Screening-Programm zur frühen Erkennung des Neuroblastoms, bei dem in über 1,5 Millionen Urinproben die Stoffwechselprodukte Vanillinmandelsäure (VMS) und Homovanillinsäure (HVS) von Catecholaminen erfolgreich bestimmt wurden.
Zurzeit ist die Hochauflösende Flüssigkeitschromatographie (HPLC) mit elektrochemischer Detektion die Standardmethode im klinisch-chemischen Labor, u.a. auch durch die schon lange vorhandene Möglichkeit der automatisierten Probeaufgabe. Sie wird als anerkannte Referenzmethode zur Bestimmung der Catecholamine und ihrer Metabolite (u.a. VMS und HVS) eingesetzt. Die Methodik hat sich gut bewährt, ist allerdings in Hinblick auf die Probenvorbereitung arbeitsaufwändig und kostenintensiv. Alternativen sind daher wünschenswert und gefragt.
An der FH Aalen wird unter Leitung der Professoren Dr. Norbert Schnell (Biochemie) und Dr. Dirk Flottmann (Analytik) im Fachbereich Chemie mit Hilfe der Technik Isotachophorese-Kapillarzonenelektrophorese (ITP-CZE) unter Einsatz eines automatischen Probeaufgabesystems eine neuartige Methode entwickelt, die unter den Bedingungen eines klinisch-chemischen Untersuchungslabors evaluiert werden soll.
Das neue Verfahren soll im Hinblick auf seine praktische Durchführbarkeit, Reproduzierbarkeit, Empfindlichkeit und Preisgünstigkeit dem momentanen Standardverfahren - der HPLC mit elektrochemischer Detektion gegenübergestellt werden. Referenzuntersuchungen mit der HPLC sowie die Probengewinnung für vergleichende Untersuchungen werden im Labor der Universitäts-Kinderklinik in Tübingen durchgeführt. Mit dem Projekt werden zwei Ziele verfolgt: Zum einen soll eine neue labormedizinische Standardmethode zur hochempfindlichen Bestimmung von Catecholaminen aus biologischem Material mit Hilfe der ITP-CZE etabliert werden, wobei als Resultat zumindest die Gleichwertigkeit mit der HPLC-Methode erwartet und angestrebt wird. Zum anderen soll diese Methodik als Prototyp für die zukünftige Entwicklung weiterer Verfahren aus dem Bereich der Labormedizin, Bioanalytik, und Molekularbiologie (Genomics/Proteomics/Metabolomics) etabliert werden, um weitere Anwendungsfelder zu eröffnen.
Von links nach rechts: Dipl.-Ing. C. Rettenmaier, Prof. Dr. Flottmann, Dipl.-Ing. J. Hins, Prof. Dr. ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Von links nach rechts: Dipl.-Ing. C. Rettenmaier, Prof. Dr. Flottmann, Dipl.-Ing. J. Hins, Prof. Dr. ...
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