Die drei neuen Preisträger*innen des Hector Research Career Development Awards stehen fest: der Psychologe Sebastian Frank, der Biologe Erik Frank und die Ingenieurin Jingyuan Xu erhalten die Auszeichnung, mit der die Hector Fellow Academy (HFA) bereits zum vierten Mal in Folge die Forschungskarrieren vielversprechender Wissenschaftler*innen in der Post-Doc-Phase unterstützt. Am 28. Januar 2024 verkündete die Fachjury in Heidelberg die Namen der Gewinner*innen.
Das Förderformat der Hector Fellow Academy richtet sich an besonders talentierte junge Forscher*innen aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften, der Medizin oder der Psychologie, die ihr wissenschaftliches Profil bereits geschärft und ihren ersten Karriereschritt gemacht haben. Diese können sich einmal im Jahr für den Hector Research Career Development Award (Hector RCD Award) bewerben. Wer die Jury überzeugt, erhält neben einer einmaligen Unterstützung seiner Forschung in Höhe von 25.000 Euro auch die Finanzierung einer Promotionsstelle inklusive 9.500 Euro für Forschungsmittel pro Jahr und wird für fünf Jahre Mitglied der Hector Fellow Academy.
„Der Preis ist eine große Ehre für mich und Ansporn, meine Forschung zum Lernen und zur Neuroplastizität von Kindern weiter zu verfolgen“, erklärt Preisträger Sebastian Frank. Er ist Emmy-Noether-Forschungsgruppenleiter am Institut für Psychologie der Universität Regensburg. In seiner Forschung beschäftigt er sich damit, die biologischen Mechanismen, die menschlichem Lernen und Neuroplastizität zugrunde liegen, besser zu verstehen. Dabei interessiert ihn insbesondere die Frage, wie sich diese Mechanismen über die Lebensspanne hinweg verändern. „Oft wird angenommen, dass Kinder deutlich besser lernen als Erwachsene, weil ihr Gehirn plastischer ist. Allerdings sind die neurobiologischen Mechanismen (…) weitgehend unbekannt. Wir wollen diese Forschungslücke schließen und die Mechanismen des Lernens und der Plastizität bei Kindern im Grundschulalter systematisch untersuchen. Wir hoffen, durch unsere Forschung Trainingsmethoden zu entwickeln, die Kindern mit Lernschwierigkeiten helfen können.“
Mit einem völlig anderen Forschungsthema beschäftigt sich der Preisträger Erik Frank, Biologe und Emmy-Noether-Gruppenleiter an der Universität Würzburg. Erik Frank ist ein Experte für Verhaltensökologie und Evolution und erforscht, wie Tiere ihre Verletzungen versorgen. Hierfür untersucht er eine große Bandbreite von Tieren, angefangen von Ameisen, die antimikrobielle Mittel auf ihre Wunden auftragen, um Infektionen zu bekämpfen, bis hin zu Schimpansen, die zerquetschte Fliegen auf offene Wunden auftragen. Erik Frank fühlt sich geehrt und ist dankbar für die Auszeichnung mit dem Hector Research Career Development Award: „Dieser Preis wird es meiner Gruppe ermöglichen, das Verhalten der sozialen Wundpflege bei Tieren weiter zu erforschen, indem wir untersuchen, wie Ameisen, die in einer mutualistischen Beziehung mit Akazienbäumen leben, die Wunden ihrer Wirtspflanze heilen (…).“ Über seine Forschung hinaus engagiert sich Erik Frank in der Wissenschaftskommunikation und hat in der Rolle eines wissenschaftlichen Beraters an wegweisenden Dokumentarfilmen wie „Life on Our Planet“ (Netflix), „Sentient“ (National Geographic & Disney+) und „Planet Insect“ (Curiosity Stream) mitgewirkt.
Die Preisträgerin Jingyuan Xu ist Leiterin der CZS Nexus-Forschungsgruppe "Emissionsfreie und umweltfreundliche Heiz- und Kühltechnologien“ am Institut für Mikrostrukturtechnik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Ihre Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung emissionsfreier und umweltfreundlicher Heiz- und Kühltechnologien für die Energiewende. Mit dem Ziel, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, treibt die junge Ingenieurin die Entwicklung von hochleistungsfähigen, CO₂-neutralen elastokalorischen Kühlgeräten voran. Diese neuartigen Kühlgeräte sollen durch Wärme betrieben werden und ohne Strom auskommen. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt dabei auf der Kühlung im Miniaturbereich, zum Beispiel von Elektronikchips oder der Temperaturkontrolle von bioanalytischen Chips. Gleichzeitig möchte Jingyuan Xu einen Grundstein für zukünftige klimaneutrale Kühlgeräte im Makrobereich legen. Sie fühlt sich geehrt und freut sich darüber, jetzt Mitglied des interdisziplinären Netzwerk der Hector Fellow Academy zu sein: „Ich bin der festen Überzeugung, dass echte Innovation nicht nur aus den Grenzen eines Fachgebiets hervorgeht, sondern vielmehr an den Schnittstellen zwischen den verschiedenen Bereichen von Wissenschaft und Technologie entsteht.“
Alle drei Preisträger*innen erhalten mit dem Hector Research Career Development die Zusage für die Finanzierung einer Promotionsstelle für bis zu vier Jahre inklusive einer Ausstattung mit Forschungsmitteln. Bald werden die Stellenausschreibungen veröffentlicht und interessierte Kandidat*innen können sich für eine Promotion bei den Preisträger*innen bewerben.
Mit der Auszeichnung der neuen Preisträger*innen sind zum aktuellen Zeitpunkt insgesamt vierzehn Hector RCD Awardees Mitglied im interdisziplinären Spitzennetzwerk der Hector Fellow Academy. Die nächste Ausschreibungsphase für den Hector RCD Award wird im Herbst 2024 stattfinden.
https://hector-fellow-academy.de/spitzenforschung/hector-rcd-awardees/sebastian-...
https://hector-fellow-academy.de/spitzenforschung/hector-rcd-awardees/erik-t-fra...
https://hector-fellow-academy.de/spitzenforschung/hector-rcd-awardees/jingyuan-x...
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Verleihung des Hector Research Career Development Awards
Sebastian Frank, Erik Frank, Markus Breig (KIT)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Maschinenbau, Psychologie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Personalia
Deutsch
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