idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.02.2024 08:30

Reallabor in Castrop-Rauxel untersucht Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff

Kerstin Griese Pressestelle
Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG

    Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger der Energie- und Wärmewende. In einem kürzlich gestarteten Werkstattprojekt der Initiative »H2Raum« untersuchen die Projektpartner die konkreten Potentiale von Wasserstoff am Beispiel der Stadt Castrop-Rauxel. Die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG prüft in diesem Rahmen, für welche kommunalen und unternehmerischen Bedarfe Wasserstoff eine geeignete Alternative zu herkömmlichen, fossilen Brennstoffen darstellen kann. Das Projekt läuft drei Jahre und will eine Blaupause für andere Städte und Gemeinden liefern.

    Philipp Schroer, Projektleiter auf Seiten des Fraunhofer IEG sieht Castrop-Rauxel als optimales Reallabor: »Schon seit den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nutzen Industrieunternehmen in Castrop-Rauxel Wasserstoff aus dem Chemiewerk Hüls in Marl, wo er zuerst als Überschuss bei der Produktion von Kraftstoffen aus Braun- oder Steinkohle entstand und später aus den Ölraffinerien kam.« Noch heute liegt Castrop-Rauxel am Ende der 240km langen Pipeline von Air Liquide, die Leverkusen mit dem nördlichen Ruhrgebiet verbindet. Wasserstoff ist noch immer ein wichtiger Rohstoff der chemischen Industrie. In Castrop-Rauxel gäbe es immer noch eine funktionierende Infrastruktur, aktuelles Knowhow und damit gute Voraussetzungen für die Nutzung von Wasserstoff.

    Lokalen Bedingungen sind positiv

    In Castrop-Rauxel will das Projektteam nun prüfen, welche Wasserstoff-Potentiale zu den lokalen Gegebenheiten passen. Dabei will es lokale Besonderheiten, wie den Windpark im Stadtteil Frohlinde, die o. g. Wasserstoffleitung und die alten Zechen berücksichtigen, die als Speichermöglichkeiten in Betracht kämen. In Workshops und Experteninterviews sollen auch die unternehmerischen Bedarfe der ansässigen Firmen sowie der Kommune erfasst und bei der Planung berücksichtigt werden. »Grundsätzlich, aus technischer Sicht, kann Wasserstoff in allen Bereichen als Energieträger fungieren, ob als Wärmequelle, Stromspeicher, zum Antrieb von Fahrzeugen oder zur Erzeugung von Prozesswärme. Entscheidend ist aber, zu eruieren, wo der Einsatz von Wasserstoff aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht den größten Sinn ergib«, so Philipp Schroer.

    Das Fraunhofer IEG beschäftigt sich als Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft mit der Transformation hin zu einer Wasserstoff-Wirtschaft und der industriellen und kommunalen Wärmewende. Beim Thema Wasserstoff liegt der Schwerpunkt der Einrichtung bei den Transportinfrastrukturen und Speicheroptionen sowie bei der Rückverstromung in Kopplung mit Großwärmepumpen.

    Die Initiative H2Raum erhält finanzielle Unterstützung durch das Förderprogramm „T!Raum – TransferRäume für die Zukunft von Regionen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ziel des Förderprogramms ist, in strukturschwachen Regionen langfristig zukunftsweisende Innovationen und den Strukturwandel gleichermaßen voranzutreiben. Im Speziellen will H2Raum dafür sorgen, dass die Wasserstoffakteure im nördlichen Ruhrgebiet voneinander lernen, gemeinsam diskutieren und miteinander Wasserstoffprojekte entwickeln und durchführen. H2Raum adressiert dabei alle Interessierten vom Start-up über kleine und mittelständische Unternehmen, Universitäten, Bildungs- und Forschungseinrichtungen über Studierende, Schülerinnen und Schüler bis hin in die Zivilgesellschaft hinein. Initiatoren von H2Raum sind die Westfälische Hochschule und das Fraunhofer IEG.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Philipp Schroer, Fraunhofer IEG, Am Hochschulcampus 1, 44801 Bochum, philipp.schroer@ieg.fraunhofer.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).